Klassik: "Brahms Clarinet Sonatas"

25.06.2012
Johannes Brahms war bereits ein angesehener Komponist, als er im Sommer 1894 die beiden Klarinetten-Sonaten op. 120.schrieb. Er hatte drei Jahre zuvor den Meininger Klarinettisten Richard Mühlfeld kennengelernt und begeisterte sich für die klangliche Tiefe und den technischen Möglichkeiten des Instruments.
Und diese weiß die 46-jährige Britin Emma Johnson mit ihrer Klarinette meisterlich umzusetzen. Sie wurde bereits mehrfach für ihre Interpretationen ausgezeichnet.

Label: Nimbus Records
EAN: 710357615320

Die Meinung unserer Kritiker:
Mit Bachs Choralmelodie "Wann ich einmal soll scheiden" aus der Matthäus-Passion eröffnet Brahms seine Klarinettensonate f-Moll. Ein hochsymbolisches Motto, das in seinem Schaffen der frühen 1890er-Jahre für ein zentrales Thema steht: für die Auseinandersetzung des Komponisten mit dem Tod. Die Klarinettistin Emma Johnson setzt dieses große Thema auf faszinierende, subtile Weise um. Sie lässt ihre Klarinette grübeln, klagen, seufzen oder auch jubeln, wenn am Schluss der Sonate (Vivace) ein lebensbejahendes Fazit gezogen wird.
(Wilfried Bestehorn)

Es ist erstaunlich, dass eine so erfahrene Klarinettistin, wie Emma Johnson, sich verhältnismäßig spät dazu entschlossen hat, mit den Schumann- und Brahmswerken die tragenden Säulen der kammermusikalischen Klarinettenliteratur auf CD einzuspielen. Das Warten hat sich gelohnt. Johnsons schafft es, den Stücken die verschiedensten Farbnuancen zu entlocken. Ihr Ton ist warm und unprätentiös, die Dynamik kontrolliert, aber niemals gezwungen. Eine reife Leistung, im wahrsten Sinne des Wortes.
(Ulrike Klobes)
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