Sendungsüberblick

Digitaler Nachlass

37:08 Minuten
Ein Mann versetzt das Facebook-Profil einer Verstorbenen in den Gedenkzustand
Die großen Tech-Unternehmen bieten Lösungen an, mit denen Hinterbliebene auf die digitalen Konten Verstorbener zugreifen können. © picture alliance / dpa / Sebastian Willnow
Vera Linß und Marcus Richter · 19.11.2021
Audio herunterladen
Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er nicht nur seinen Besitz und trauernde Menschen, sondern auch viele Daten und Profile, zum Beispiel in sozialen Netzwerken. Doch an die heranzukommen, ist nicht einfach. Können Tech-Unternehmen das Problem lösen?
Ob nun die Patientenverfügung, das Testament oder die eigene Beerdigung, um all diese Dinge müssten sich Menschen kümmern, tun es aber nur ungern. Hier wird allzu oft aufgeschoben, ist der Tod doch so ein unangenehmes Thema.
Da hilft es auch nicht, dass in der digitalen Zeit noch ein Punkt auf der Liste hinzukommt: der digitale Nachlass. Hierbei geht es um all die unzähligen Daten, Accounts und Profile, die jeder Menschen dank dem technisierten Alltages in seinem Leben zusammensammelt.
Klassischerweise gehören heute auch das Onlinebanking oder auch die Profile in den sozialen Netzwerken. Wenn die Hinterbliebenen zu diesen Diensten nicht gerade die Zugänge haben, ist es sehr schwer für sie an diese Daten heranzukommen.

Software-Lösungen von Unternehmen

Das Problem haben auch die großen Tech-Unternehmen erkannt und bieten Lösungen an. Apple möchte  in ihr aktuelles Betriebssystem eine neue Funktion einbauen, mit der die Besitzer der Geräte und Clouds Daten für Hinterbliebene freigeben können. Eine Beta-Version gibt es schon.
Ähnliche Funktionen bieten auch Google und Facebook an. Allerdings sind die Zugriffe dennoch beschränkt. Private Nachrichten zu lesen, ist unter anderem nicht möglich sein. Doch wie gut funktionieren diese Lösungen der Unternehmen wirklich und was gibt es zu beachten? Immerhin gibt es bereits professionelle Unternehmen, die sich um den digitalen Nachlass kümmern.
Eric Wrede ist Bestattern in Deutschland und hat sich mit dem digitalen Nachlass intensiv beschäftigt.

Die Themen der Sendung:

  • Digitaler Nachlass: Was User:innen und Unternehmen für Hinterbliebene tun können
  • EU-Innenminister fordern Chatkontrolle: Gespräch mit Markus Reuter von Netzpolitik.org
  • Podcast-Kritik: “Demented”

Das Team:

Redaktion: Hagen Terschüren und Jochen Dreier 
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Beiträge: Annabell Brockhues und Carina Schroeder
Mehr zum Thema