Folge 52

Rückblick auf das Theaterjahr: Verrückt nach Trost

46:34 Minuten
Szene aus dem Theaterstück "humanistää!" am Volkstheater in Wien. Eine Person mit ausgebreiteten Armen und mit Maske steht in einem grauen Anzug mit kariertem Pullunder vor einer braunen Wand.
"Humanistää" hat Claudia Bauer am Volkstheater in Wien inszeniert. © Nikolaus Ostermann
Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp · 07.12.2022
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Publikumsschwund, Wokeness-Debatten, Krieg in der Ukraine: Wie war das Theaterjahr 2022? Darüber sprechen wir mit der Theaterkritikerin Shirin Sojitrawalla und weiteren interessanten Gästen.
Das Beste zuerst: Die Theater sind zurück und spielen. Trotz Krisen überall auf der Welt und Krieg in Europa. Endlich darf man wieder ohne Maske im Zuschauerraum sitzen. Und die noch zu Beginn des Jahres alltäglichen Vorstellungsausfälle wegen Corona-Erkrankungen sind seltener geworden. Nur das Publikum bleibt zögerlich, kommt nicht in der Zahl zurück wie vor dem Lockdown.
Liegt das daran, dass die Theater den Krisen zu viel Aufmerksamkeit schenken? Oder zu wenig? Und ist die Diskussion über die „Wokeness“ der Bühnen als Ursache für den Publikumsschwund mehr als nur eine Scheindebatte?

Das Glück des Gesehenwerdens

Darüber reden wir mit der Theaterkritikerin Shirin Sojitrawalla. Und wir fragen die Regisseurin Claudia Bauer, die 2022 einen regelrechten Preisregen erlebt hat, was diese Würdigung ihrer Arbeit mit dem „Glück“ des Gesehenwerdens zu tun hat. Und was sie sich von einem richtig guten Theaterabend wünscht.
Auch die Choreografin Florentina Holzinger und der Regisseur Volker Lösch erzählen von ihrem Theaterjahr. Und was UNS in diesem Jahr am besten gefallen hat, verraten wir ebenfalls in dieser Ausgabe - und finden dabei Schönheit, Trost und Unterhaltung. 

Wer macht den Theaterpodcast?
Einmal im Monat greift der Theaterpodcast die wichtigen Debatten rund um das Theater und seine Macherinnen und Macher auf. Über die Kunst und den Betrieb, in dem immer noch zu wenig Frauen das Sagen haben, sprechen zwei Theaterredakteurinnen: Susanne Burkhardt vom Deutschlandfunk-Kultur-Theatermagazin Rang 1 und Elena Philipp vom Onlineportal nachtkritik.de.

Susanne Burkhardt studierte Kulturwissenschaft, Betriebswirtschaft und Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und in London (Middlesex University). Sie ist Diplom-Medienberaterin und begann ihre Radiokarriere als Hörspielregieassistentin beim Sender Freies Berlin (später RBB). Nach einem Volontariat beim Deutschlandradio ist sie seit 2001 Redakteurin, Autorin und Moderatorin bei Deutschlandfunk Kultur.

Elena Philipp studierte in Freiburg Politik und Soziologie, entschied sich nach einer Regiehospitanz aber für ein Studium der Theater-, Film- und Literaturwissenschaft in Berlin. Dort arbeitete sie für Tanzfestivals, war Mitgründerin eines Literaturmagazins und eines Text-Ton-Festivals und etablierte beim Literaturwettbewerb Open Mike das Livebloggen. Seit 2006 schreibt sie für Tageszeitungen und Fachmedien über Theater und Tanz. 2017 wurde sie Redakteurin beim Online-Theaterfeuilleton nachtkritik.de.

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