Bastei Lübbe für höhere Buchpreise

"Für Kunden ist der Preis zweitrangig"

Buchhandlung
Klaus Kluge meint, eine Erhöhung der Buchpreise komme auch Buchläden zugute. © picture alliance / dpa / Foto: Ralf Hirschberger
Klaus Kluge im Gespräch mit Andrea Gerk |
Bücher müssen teurer werden: Das fordert Klaus Kluge, Vorstand im Verlag Bastei Lübbe. Dabei gehe es vor allem um das Einkommen von Autoren und die Existenz von Buchläden. Für Käufer sei der Preis nicht entscheidend, sagt er.
Klaus Kluge, im Vorstand von Bastei Lübbe für Marketing und Vertrieb zuständig, erinnert an alte D-Mark-Zeiten: Damals habe ein gebundenes Buch im Durchschnitt 46,80 DM gekostet. Heute koste ein Hardcover keine 20 Euro: "Die Buchpreise haben sich nicht der allgemeinen Preisentwicklung angepasst." Wenn sich ein Kunde für ein Buch entscheide, gehe es oft zuerst um eine "emotionale Bindung" an einen Autor. Nach dem Preis werde nicht so sehr geschaut - er sei "zweitrangig".
Kluge, dessen Verlag eine Studie über das Kaufverhalten von Lesern in Deutschland und Österreich plant, glaubt, dass viele gar nicht wissen, was etwa ein Taschenbuch koste: "Ich glaube nicht, dass aus der Pistole geschossen käme: dieser oder jener niedrige Preis."

Davon kann niemand leben

Für die Verlage sei eine Preiserhöhung nicht unbedingt existentiell, so Kluge: "Hier geht es ganz entscheidend darum, was eigentlich Autoren mit dem Buchschreiben verdienen." Kaum ein Autor könne wirklich allein vom Schreiben leben. Er sitze ein bis zwei Jahre an einem Buch, im Schnitt verkaufe er 4000 bis 8000 Exemplare. Damit komme er auf ein Jahresverdienst von 15.000 Euro: "Davon kann niemand leben."
Auch für den Buchhandel seien höhere Buchpreise nützlich: Wir alle wünschten uns, dass er weiter in guten Innenstadtlagen bleibe, so Kluge. Aber mit steigenden Mieten und Lohnkosten sei das "auf Dauer nicht mehr machbar".
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