Young Euro Classic 2020: Griechenland und Europa

Antike und Gegenwart

Ein Mikrophon vor den bunten Flyern der Veranstaltungsreihe, das verschiedene Musikinstrumente zeigt.
Deutschlandfunk Kultur begleitet auch dieses Jahr das Festival junger Musiker. © young euro classic / deutschlandradio
Moderation: Ulrike Klobes · 02.08.2020
Das Festival der Jugendorchester ist in diesem Jahr ein Kammermusikfestival mit Gästen aus aller Welt. Der Auftakt ist Griechenland gewidmet, das als Wiege der europäischen Kultur gilt. Griechische Kompositionen und Musiker aus dem Kulturkreis dominieren.
Lange war offen, ob und wie das Festival der Jugendorchester stattfinden kann. Bisher haben wir regelmäßig die Konzerte von Young Euro Classic mitgeschnitten und gesendet, oft auch live. Nun können wir einen besonderen Jahrgang begleiten.
Das Festival konzentriert sich auf Kammermusikalisches und will als Plattform wie Perspektive für junge Profimusiker wirken. Diesen Gedanken teilen sie mit der Universität der Künste Berlin, der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und der Barenboim-Said Akademie. Hier wurden junge Profimusiker gewonnen, mit denen das Publikum das reichhaltige "Geschenk der Kulturgeschichte" entdecken kann.
Der Eröffnungsabend widmet sich Griechenland - die Wiege der europäischen Kultur. Die musikalische Leitung des Programms übernimmt der griechisch-albanische Geiger Jonian Ilias Kadesha.
Der Geiger steht inmitten einer bunten Straße, hält seine Geige in beiden Händen und lacht.
Jonian Ilias Kadesha spielt eine wertvolle Geige von Giovanni Battista Guadagnini (1749).© Jonian Ilias Kadesha / Kaupo Kikkas
Gemeinsam mit jungen Kolleginnen aus ganz Europa interpretiert er unter anderem die heute immer noch zu wenig gespielte Musik des in Berlin ausgebildeten griechischen Komponisten Nikos Skalkottas. Skalkottas gehörte zu den Schülern in der Meisterklasse von Arnold Schönberg an der Preußischen Akademie der Künste. Ihm blieb, bei allen modernen Ambitionen immer die Volksmusik seiner griechischen Heimat wichtig.
Auch Musik von Iannis Xenakis steht auf dem Programm, der eine der wichtigen künstlerisch-experimentellen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts war - neben dem Musikalischen auch im Bereich der Architektur. Da Werke von Franz Schubert, Béla Bartók und des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy hinzutreten, entsteht eine besondere, europäische Bühne.

Julia Kaiser hat mit Mitgliedern des Caerus Ensembles gesprochen, das der Dirigent des Abends Jonian Ilias Kadesha mitbegründete. Wie haben sie sich kennengelernt? Warum fiel die Namenswahl auf den griechischen Gott Caerus, der Gott der Zeit, den die Ensemblemusiker auch als Gott des richtigen Zeitpunktes sehen? Ländergrenzen spielten bei ihnen gar keine Rolle:

Young Euro Classic
"Griechenland und Europa"
Aufzeichnung vom 1. August 2020 im Konzerthaus Berlin
Iannis Xenakis
"Dhipli Zyia" für Violine und Violoncello
Felix Mendelssohn Bartholdy
Scherzo a-Moll für Streichquartett op. 81
Nikos Skalkottas
"Epirotikos" aus: 36 Griechische Tänze
Franz Schubert
"Der Hirt auf dem Felsen" für Sopran, Klarinette und Klavier D 965
Nikos Skalkottas
"Kritikos" und "Kleftikos" aus: 36 GriechischeTänze
3. und 4. Satz aus: Duo für Violine und Violoncello
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie für Streicher Nr. 2 D-Dur
Manolis Kalomiris
"Molto agitato ed appassionato" und "Appassionato con moto" aus: "Preludes für Klavier"
Béla Bartók (Arr. Mladen Miloradovic)
Rhapsodie Nr. 1 für Violine und Streicher Sz. 87
Originaltexte von Lea Singer werden zwischen den Musikstücken gelesen

Christina Poulitsi, Sopran
Dionysis Grammenos, Klarinette
Julien Quentin, Klavier
Vashti Hunter, Violoncello
Nicholas Rimmer, Klavier
Danae Dörken, Klavier
Caerus Ensemble
Leitung und Violine: Jonian Ilias Kadesha

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