Wholesomeness als Lebenseinstellung

Es soll 2023 bitte alles gut ausgehen!

38:55 Minuten
Ein Schmetterling sitzt auf der Nase einer Langhaarkatze
Zufallsbegegnung der niedlichen Art: So viel "wholesomeness" tut gut. Aber ab welchem Punkt verkommt "wholesomeness" zum ironischen Schlagwort? © Unsplash / Karina Vorozheeva
Von Christine Watty und Julius Stucke · 05.01.2023
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„Wholesome“ bedeutet wohltuend, bekömmlich, gesund – und wird im Netz verwendet als Beschreibung für besondere Situationen, Spiele oder Memes. Warum? Wir fragen den Social-Media-Experten Dirk von Gehlen und die Popkulturjournalistin Nhi Le.
Ganz frisch ist die Sehnsucht nach der „Wholesomeness“ des Lebens zwar nicht. Ihren Peak hatte sie schon vor einiger Zeit in den USA. Aber nach einem zerrütteten 2022 scheint das Phänomen rund um die Sehnsucht nach einem guten Leben zum Start des neuen Jahres zu passen.

Von Robbenbabys und Kuschelkatzen

Kann man sich überhaupt in dieser Welt „wholesome“ verhalten? Also auch im zwischenmenschlichen Bereich für gute Momente sorgen, Streits schlichten, nachgeben und Zuneigung verteilen? Und reicht es dafür, quiekende Robbenbabys, Cartoons und Memes in den sozialen Netzwerken zu teilen? Oder Spiele zu spielen, die unter die Überschrift „wholesome“ fallen?  

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Für alle, für die die Sachen mit der „Wholesomeness“ noch kryptisch bleibt: Der Hashtag reicht von Tier-Memes besonderes niedlicher Momente (eine Katze scheint eine andere zu umarmen, kleine Robbenbabys reißen die Ärmchen nach oben), über menschliche Begegnungen (zwei Menschen entschuldigen sich beieinander oder überraschen sich mit einem Geschenk), bis hin zu Games, bei denen es nicht ums Gewinnen geht, sondern einfach nur ums Spaßhaben.  

Macht „Wholesomeness“ die Welt besser? 

„Wholesome“ hat dabei für die Profis der Social-Media-Kommunikation im Internet längst auch eine ironische Ebene erreicht. Als Hashtag-Inbegriff für die Suche nach einem besseren Leben verschwindet das Wort aber trotzdem nicht. Logisch vielleicht: Das Wohltuende aller Momente dieser Art könnte ganz grundsätzlich eine Art der Reaktion auf die Dramatik in der realen Welt sein, zwischen Kriegen, Klimawandel und Existenzkrisen.
Aber ist diese Erklärung nicht zu einfach? All das besprechen wir mit unseren Gästen und fragen auch: Sollten wir 2023 alle mehr "wholesome" sein?
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