Verbeugung vor der „Königin der Morna“

Die Kapverden-Inseln liegen vor der afrikanischen Küste. Die Musikszene dort hat in den letzten zwei Jahrzehnten einen enormen Aufschwung erfahren, nicht zuletzt dank der Songs von Cesária Évora. Das Tribute–Konzert an ihrem 10. Todestag in ihrer Heimatstadt Mindelo war die Gelegenheit für ihre Nachfolgerinnen, Danke zu sagen und sich noch einmal vor dieser großen Diva zu verneigen.

Als Cesária Évora am 17. Dezember 2011 im Alter von 70 Jahren starb, ordnete der kapverdische Premier eine zweitägige Staatstrauer an. Das Konterfei der Sängerin findet sich auf Banknoten und Briefmarken und auch der Flughafen ihrer Heimatinsel Sao Vicente ist nach ihr benannt.

Vor allem aber wird die Sängerin für ihre Musik in Erinnerung bleiben, ihre melancholischen "Mornas" und fröhlichen "Coladeiras", die den Kapverden einen festen Platz auf der musikalischen Weltkarte gesichert haben.

"Die Morna", so die Sängerin in einem Interview, "ist für uns auf den Kapverden gleichzeitig Religion und Therapie. Nur sie kann unsere Leiden lindern, unsere Schwierigkeiten vergessen lassen und unsere Traurigkeit erlösen." 

Musikalisch wird die Morna gerne mit dem Blues verglichen, weil sie sehr moll-lastig ist und nur relativ sparsam instrumentiert wird, mit akustischer Gitarre, Geige und der Cavaquinho, einer viersaitigen Gitarre, die im Klang an eine Ukulele erinnert.