Ivorischer Künstler SKelly

Der Philosoph des Couper Decaler

Der Künstler SKelly steht auf einer Straße und blickt in die Kamera.
Bekannt in der Elfenbeinküste: Der Couper-Decaler-Künstler SKelly hat die Musik und den Tanz seiner Heimat geprägt. © Monika Gintersdorfer
Monika Gintersdorfer im Gespräch mit Gesa Ufer · 07.01.2022
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In der Elfenbeinküste war der 2021 verstorbene SKelly ein Star. Als Sänger und Performer des populären Genres Couper Decaler wurde er gefeiert, wie seine Witwe Monika Gintersdorfer erzählt. Nun erschien postum sein Album „L'Oiseau de Dieu“.
In seiner Heimat Elfenbeinküste kennen den Künstler SKelly alle: Vom Polizisten über den Kioskverkäufer, sie sangen seine Lieder und schauten seine Videos. Hierzulande ist der Künstler, der eigentlich Eric Parfait Francis Taregue hieß, nur wenigen bekannt.

Musik vereint das Land

Nun ist von ihm postum das Album „L'Oiseau de Dieu“ erschienen. Darauf sind 15 Songs, die zwischen 2004 und SKellys Todesjahr 2021 entstanden.
Die Dramaturgin und Regisseurin Monika Gintersdorfer war mit SKelly verheiratet. Beide arbeiteten auch gemeinsam an Theaterprojekten. Kennengelernt habe sie den ivorischen Sänger und Performer in Abidjan, der größten Stadt in der Elfenbeinküste, erzählt sie.

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SKelly war einer der wichtigsten Künstler des Couper Decaler. Dieses Genre, das einen spezifischen, festgelegten Rhythmus habe, entstand Anfang der 00er-Jahre als Reaktion auf eine schwere politische Krise in dem westafrikanischen Land, berichtet Gintersdorfer. Damals habe die Musik das Land vereint, „weil es das Versprechen auf Glück und Amüsement hatte, während die Bevölkerung Angst hatte, dass es zu Kämpfen kommt“.

Religion, Spiritualität und Amüsement

So hätten sich Menschen bei Ausgangssperren in Klubs einschließen lassen; sie blieben dort dann die ganze Nacht zusammen. Dabei hätten sie Couper Decaler gehört und getanzt, so Gintersdorfer.
SKelly war einer der Stars, ihm sei es wichtig gewesen, sowohl starken Gesang wie auch dazu passend starke Texte in seinen Liedern zu haben. Dabei habe er gesellschaftliche Entwicklungen analysiert und kritisiert. Deswegen werde er auch „der Philosoph des Couper Decaler“ genannt, berichtet seine ehemalige Partnerin. In seiner Philosophie habe er Religion, Spiritualität und Amüsement vereint.
(rzr)

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