"Ein unglaublich feiner Musiker"
Claudio Abbado habe keine großen Gesten gebraucht, um etwas musikalisch auszudrücken, sagt die renommierte Klarinettistin Sabine Meyer. Die Arbeit mit ihm "war konzentriert, aber auch sehr emotional". Es habe "unglaublich viele Sternstunden" mit Abbado gegeben.
Der im Alter von 80 Jahren verstorbene Claudio Abbado war "kein Diktator und kein Dirigent, der vorne stand und den Takt geschlagen hat", sagte Sabine Meyer, die bei den Berliner Philharmonikern und vor allem beim Luzern-Festival oft mit dem Italiener musiziert hat. Abbado sei ein unglaublich feiner Musiker gewesen.
"Das war ein sehr lebendiges und aufregendes Musikmachen. (...) Da genügen mini-, minimalste Gesten vom kleinen Finger oder von Mundwinkeln oder was er macht, um zu verstehen, was er musikalisch ausdrücken möchte, daran konnte man erkennen, welchen musikalischen Ausdruck er gerne haben möchte in diesem Moment." Abbado habe immer ein sehr menschliches Gefühl verbreitet, wenn er auf der Bühne stand.