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Die besten Podcasts des Jahres 2020

37:54 Minuten
Bunte, sich überlappende Silhouetten von Kopfprofilen mit Ohr- und Kopfhörern.
Viele Plattformen mit vielen Inhalten: Die Podcastwelt ist im Jahr 2020 gewachsen. © Getty Images / Kevin Smart
Moderation: Heiko Behr · 14.12.2020
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Promis, die sich mit Promis unterhalten, haben das Podcastjahr 2020 geprägt. Was das mit Spotify zu tun hat, und welche Podcasts die "Über Podcast"-Redaktion in diesem Jahr am liebsten gehört hat: der Rückblick.
Willst du Erfolg in der Podcastwelt haben, nimm Promi X mit Reichweite Y und Fanbase Z und lass ihn oder sie reden – am besten über nicht allzu schwere Themen. Das ist die Formel, die Sandro Schroeder, der die Podcasts bei Deutschlandfunk Kultur betreut, in diesem Jahr zur Genüge beobachtet hat.
Zwar gibt es mittlerweile eine Reihe Podcastplattformen, doch diese Vielfalt spiegele sich nicht in den Formaten wieder. Stattdessen beobachtet Sandro Schroeder eine "Instagramisierung der Podcasts" nach dem obigen Rezept.

Podcasts zu Rassismus und Polizeigewalt

Außerdem werde die Marktmacht von Spotify die Podcastwelt in den nächsten Jahren gravierend verändern. Nebenbei empfiehlt Schröder die Podcasts "Deutsche Abgründe – Der NSU und der rechte Terror in Deutschland", "Wind of Change" und "Rabbit Hole".


Sebastian Dörfler schließt sich mit einer Einschränkung bei den "Deutschen Abgründen" an – und findet ohnehin, dass 2020 das Jahr war, in dem auch immer mehr deutsche Medien versuchten, komplexe gesellschaftliche Themen wie Rechtsextremismus und Polizeigewalt zu erzählen.
So zum Beispiel auch in der Podcastreihe "Das Leben danach – Das Attentat von Halle". Und besonders empfehlenswert: Margot Overaths "Oury Jalloh und die Toten des Polizeireviers Dessau".

Das Jahr der Kulturpodcasts

Für die Moderatorin unseres Podcasts "Lakonisch Elegant", Christine Watty, war 2020 auch das Jahr, in dem die Feuilletons der Zeitungen in die Podcastwelt einzogen: Sie bespricht Gemeinsamkeiten und Unterschiede von "Die sogenannte Gegenwart" (Zeit), "Kulturschock" (Welt) und dem Popkultupodcast "Jubel & Krawall" von Matthias Kalle und Sophie Passmann.
Empfehlenswert für alle, die auch mal eine Pause brauchen von deutschen Kulturdebatten, sei der Podcast "Culture Call" der "Financial Times".

Persönliche Geschichten über Krebserkrankung

Carina Schroeder hat in diesem Jahr die Mischung aus Musik und der Geschichte von Hip-Hop in den USA in NPRs "Louder Than A Riot" besonders gut gefallen. Außerdem empfiehlt sie "Goodbye To All This" von der BBC. Darin erzählt Reporterin Sophie Townsend sehr persönlich und anekdotisch von dem Lungenkrebs ihres Mannes. Wer sich auf die traurige Geschichte einlassen kann, werde mit einer einzigartigen Erzählung belohnt.
Und während "Über Podcast"-Moderatorin Anna Bühler gerade am liebsten vor der Corona-Welt flieht und in Fiction-Podcasts abtaucht, findet Moderator Heiko Behr den Irrsinn unserer Zeit in Hari Kunzrus Podcast "Into The Zone" sehr gut verarbeitet.
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