Tipps der Literaturredaktion

Buchempfehlungen November 2014

Eine Hand greift nach einem Buch auf einem Büchertisch in Leipzig.
Neuerscheinungen auf einem Büchertisch. © picture alliance / dpa / Peter Endig
04.11.2014
Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Liste der lesenswerten Neuerscheinungen wird von der Literaturredaktion zusammengestellt als redaktionelle Bestenauswahl.
Katharina Greve: Hotel Hades
Egmont Graphic Novel, Köln 2014, 128 Seiten, 19,99 Euro
57 Millionen Neuzugänge pro Jahr – Erlösung und Wiederauferstehung sind im Preis inbegriffen. Kein Wunder, dass die gestressten Mitarbeiter im "Hotel Hades" mit sehr irdischen Problemen zu kämpfen haben: Burn-out, Bürokratie und Korruption. Katharina Greve porträtiert das Schattenreich in diesem Comic mit trockenem Humor und spielerischer Bösartigkeit.
Franco Moretti: Der Bourgeois. Eine Schlüsselfigur der Moderne
Übersetzt von Frank Jakubzik
Suhrkamp Verlag, Berlin 2014, 275 Seiten, 24,95 Euro
Dandys beschwören die neue Bürgerlichkeit, Soziologen den Verfall der bürgerlichen Klasse. Doch was ist das eigentlich: der Bourgeois? Franco Moretti macht sich auf die Suche nach einer Schlüsselfigur der Moderne und findet ein schillerndes Wesen zwischen Gewinnstreben, Lustmaximierung und Selbstbeherrschung.
Brigitte van Aken: Alles Liebe, deine Lise
Übersetzt von Birgit Erdmann
Mixtvision Verlag, München 2014, 206 Seiten, 16,90 Euro
Lise ist fünfzehn und wird schwanger. Es liegt nahe, das Kind nicht zu bekommen. Also treibt Lise ab. Doch dann merkt sie, dass das, was naheliegt, nicht immer das
Richtige ist. Die Belgierin Brigitte van Aken hat einen grandiosen Briefroman über das Erwachsenwerden geschrieben – mit tiefen Abgründen und großen Gefühlen.
Jeff VanderMeer: Auslöschung
Übersetzt von Michael Kellner
Kunstmann Verlag, München 2014, 240 Seiten, 16,95 Euro
Eine wissenschaftliche Expedition in eine verlassene Küstenlandschaft. Unheimliche Blicke von Tieren, Mikroorganismen, die Buchstaben und Symbole bilden: Der Amerikaner Jeff VanderMeer erzählt davon, wie durchlässig die Grenze zwischen Kultur und Natur ist. Ein Ausnahmebuch nicht nur für Science-Fiction-Fans.
Gian Domenico Borasio: Selbst bestimmt sterben. Was es bedeutet. Was uns daran hindert. Wie wir es erreichen können
C.H.Beck Verlag, München 2014, 206 Seiten, 17,95 Euro
Dieses Buch hat das Zeug zum Bestseller. Mit Fallbeispielen, Statistiken und überzeugenden Argumenten macht es deutlich: Gutes Sterben kann nur gelingen, wenn Ärzte auf ihre Patienten zugehen – und sie nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich betreuen.