Symphonieorchester des Spanischen Rundfunks

García Calvo dirigiert Schumann

Der Dirigent bei seiner Arbeit in einem Konzert vor dem Orchester
Guillermo García Calvo ist seit Herbst 2017 Generalmusikdirektor in Chemnitz. © Robert Schumann Philharmonie / Dieter Wuschanski
Moderation: Volker Michael · 19.11.2020
Guillermo García Calvo ist Chef der Chemnitzer Robert-Schumann-Philharmonie. Deshalb liegt es nahe, dass er in seiner Heimatstadt Madrid auch Schumanns Sinfonien aufs Programm setzt. Die ersten beiden gab es mit dem Symphonieorchester des Spanischen Rundfunks.
Robert Schumann gilt eher als Klavier-Poet denn als Symphoniker, dabei hat er vier wesentliche Beiträge zur Gattung Sinfonie vorgelegt. In Spaniens Hauptstadt Madrid stellte das heimische Rundfunksinfonieorchester gerade diese Werke vor.
Guillermo Garcia Calvo, seines Zeichens Generalmusikdirektor der Oper Chemnitz und Chefdirigent der Robert-Schumann-Philharmonie stellt die ersten beiden Sinfonien vor. Der in Madrid geborene Dirigent ist zugleich Musikdirektor des Teatro de la Zarzuela in seiner Geburtsstadt.
Der Komponist Robert Schumann steht neben seiner Ehefrau, der Pianistin und Komponistin Clara Schumann, sie sitzt am Klavier, er schaut sie an, sie schaut beiseite und scheint den Klängen nachzulauschen.
Der Komponist Robert Schumann mit seiner Ehefrau, der Pianistin und Komponistin Clara Schumann im Musikzimmer.© imago images / Leemage
Wie alle Komponisten in der Nachfolge Ludwig van Beethovens zögerte auch Robert Schumann, den ersten Schritt in dieser Gattung zu tun. Würde er an das große Vorbild heranreichen? Würde ihm, dem "musikalischen Dichter", die Form nicht zu viele Fesseln anlegen, oder würde er andererseits die Erwartungen an einen Symphoniker, die die Öffentlichkeit hegte, enttäuschen oder provokativ in Frage stellen?

Rückenwind durch unbekanntes Werk

Schumann hatte bei einem Wienaufenthalt die "Große" C-Dur-Sinfonie Franz Schuberts im Nachlass aufgespürt und diese mit nach Leipzig gebracht. Das Studium dieses damals noch nicht einmal uraufgeführten Werkes ermutigte Robert Schumann, seinen eigenen Weg zu gehen. Denn auch hier fand er Sinfonisches, das sich von Beethoven inspiriert und gleichzeitig etabliert zeigte. Schumann sorgte sogar für die Aufführung des Werkes in Leipzig.
Schumanns Kollege, Dirigent und Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy, stand zu den ersten beiden Beiträgen seines Freundes. Sowohl die B-Dur-Sinfonie wie auch die in C-Dur hat er im Leipziger Gewandhaus zur Uraufführung gebracht.

Komplett von Tabletts gespielt

Die Musikliebhaberinnen und -liebhaber der spanischen Hauptstadt sind seit Jahrhunderten mit der Musik der deutschen Romantik vertraut. Ja sie sind regelrecht versessen auf die Sinfonien Mendelssohn Bartholdys, Schumanns und Brahms', meint Guillermo Garcia Calvo, ebenso die Musikerinnen und Musiker des Symphonieorchesters des Spanischen Rundfunks.
Diesmal war allerdings einiges anders, erzählte uns der Dirigent: Das Orchester spielte nicht mehr aus Papiernoten, sondern komplett von Tablettcomputern - und das nicht nur aus hygienischen Gründen. Viele Jahrzehnte Spieltradition waren damit wie weggeblasen, denn es gab keine Einzeichnungen mehr in den Noten. Das war eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Dirigent und Orchester haben sie bravourös gemeistert - und das vor einem begeisterten Publikum!
Aufzeichnung des Konzertes vom 30. Oktober 2020 im Teatro Monumental, Madrid
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 ("Frühlingssinfonie")
Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61

Symphonieorchester des Spanischen Rundfunks
Leitung: Guillermo García Calvo

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