Stromae mit neuem Album "Multitude"

Auseinandersetzung mit der eigenen Verletzlichkeit

07:27 Minuten
Die Silhouette von Stromaes Kopf, der auf einer Bühne singt.
Auf seinem neuen Album "Multitude" thematisiert Stromae unter anderem auch Depressionen. © picture alliance / dpa / Jean-Christophe Bott
Marlene Thiele im Gespräch mit Andreas Müller · 04.03.2022
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Paul Van Haver alias Stromae sorgte für Aufsehen, als er im Fernsehen offen über Suidzidgedanken sprach. Zuletzt hatte sich der belgische Musiker zurückgezogen, ist nun mit dem Album "Multitude" wieder da: musikalisch wie thematisch auf der Höhe der Zeit.
„Alors On Danse“ war sein großer Durchbruch. 2009 landete der belgisch-ruandische Musiker Paul van Haver alias Stromae damit einen großen Hit, der wochenlang die europäischen Charts dominiert. Er prägte mit seiner Musik ein neues Genre - Hip-House, eine Mischung aus Hip Hop und Elektronischer Musik.
Seit 2013 war es jetzt recht ruhig um den Musiker, der als Multitalent gilt und unter anderem mit seiner Frau Coralie auch recht erfolgreich ein Modelabel betreibt. Vor kurzem sorgte Stromae für Aufsehen, als er in einer Nachrichtensendung offen über seine Depressionen sprach und seinen neuen Song "L' Enfer" ("Die Hölle") live in der Sendung sang.

Vielfalt der Sounds und Themen

Das Lied gehört zum neuen Album "Multitude", das jetzt erschienen ist. Kann Stromae an die alten Erfolge anknüpfen? Die Musikjournalistin Marlene Thiele hat es sich angehört und sagt: Sofort wiedererkennbar sei "ganz klar der französische Sprechgesang und wieder die markanten Musikinstrumente, die teilweise mit Synthesizern verzerrt wurden".

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Viele internationale Sounds und Instrumente seien herauszuhören: etwa brasilianische Gitarren oder chinesische Geigen. Aber der Titel des Albums - deutsch: Vielfalt - beziehe sich nicht nur auf den Sound, sondern habe auch "eine gesellschaftliche Bedeutung": Es geht um die vielfältigen Unterschiede, nicht nur in Frankreich und Belgien.

Angststörung und Burnout

Thematisch kreise er etwa um Menschen in wichtigen, aber schlecht bezahlten Jobs mit anstrengenden Arbeitszeiten wie etwa Krankenschwestern oder Bäcker oder um die Gleichstellung der Frau. Und mehr noch: "Stromae redet in Interviews offen über seinen Burnout und die Angststörung, in 'L’Enfer setzt er noch einen drauf, indem er sich im Lied mit den eigenen Suizidgedanken auseinandersetzt".
Insgesamt findet Thiele das Album sehr gelungen. Auch thematisch sei es "auf der Höhe der Zeit".

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