Mütter von Sternenkindern

„Man ist eine unsichtbare Mutter ohne Kind an der Seite“

27:57 Minuten
Ein Foto von der Fotografin Paula Janka. Abgebildet ist eines ihrer Bilder von Sternenkindern.
Kinder, die tot geboren werden oder kurz nach der Geburt sterben, werden Sternenkinder genannt. © picture alliance / dpa / Ina Fassbender (Paula Janka)
Barbara Felsmann im Gespräch mit Utz Dräger · 03.04.2022
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Nur wenige Tage vor dem Geburtstermin stirbt Josephas Sohn. Die Trauer ist groß, für die gesamte Familie. Bei "Plus Eins" erzählt Josepha, wie sie zurück ins Leben findet.
Josepha ist Ende zwanzig, als sie mit Philian schwanger wird. Es ist eine geplante und absolute Wunschschwangerschaft. Doch wenige Tage vor der Geburt stirbt ihr Sohn. Das Herz des kleinen Philian hat einfach aufgehört zu schlagen. Josepha kann es erst nicht begreifen.

Es war direkt so eine riesige Trauer, die über unsere Familie hereingebrochen ist.

Josepha

Zusammen mit den Ärzten entscheidet Josepha, ihren Sohn auf natürlichem Weg zu gebären. „Ich muss mir bis heute immer wieder vor Augen halten: Ich habe ein Drei-Kilo-Baby mit fünfzig Zentimetern zur Welt gebracht. Ich habe dieses Kind ganz normal zur Welt gebracht, nur dass er halt nicht geschrien hat. Er hat keinen Ton gemacht, als er zur Welt kam.“

Abschied von Philian

Nach der Geburt nehmen Josepha und ihre Familie Abschied von ihrem Sohn. „Dann ist die Beerdigung vorbei, die Leute gehen nach Hause und man bleibt zurück und muss lernen, damit umzugehen. Und man hat das Gefühl, man ist Mutter, aber irgendwie sieht es halt niemand.“
Eine „unsichtbare Mutter“ zu sein, heißt die Anstrengungen des Wochenbetts zu meistern, obwohl kein Kind neben einem liegt. Es heißt, die Schwangerschaftsstreifen, die körperlichen Veränderungen hinzunehmen, ohne zur Entschädigung ein Baby lachen zuhören.

Rückbildungskurse für Mütter von Sternenkindern

Doch es gibt auch Hilfe: Bei der Geburt hat Josepha eine Abmachung mit der Hebamme und später kann sie einen speziellen Rückbildungskurs besuchen.

Und was mir Halt gegeben hat, war meine Familie, meine Freunde und aber auch die Hoffnung, doch noch ein Kind in den Armen halten zu dürfen.

Josepha

Barbara Felsmann erzählt die Geschichte von Josepha und ihrem Sternenkind Philian, die nicht nur von Trauer und Tod, sondern auch von der unglaublichen Stärke von Müttern handelt.

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