15 Jahre Science Busters

Wissenschaft kann unterhaltsam sein

11:01 Minuten
Martin Puntigam und Martin Moser stehen rechts im Bild. Im Hintergrund links die schematische Darstellung eines Corona-Virus', rechts ein Logo Science Buster.
Martin Puntigam und Molekularbiologe Martin Moser gehören zur Kabarettgruppe Science Buster. Sie haben ein Spezial-Programm zur Coronapandemie gemacht. © Roman Hansi
28.09.2022
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Seit 15 Jahren präsentieren die „Science Busters“ Wissenschaft unterhaltsam im Kabarettformat. Zum Jubiläum haben sie ein Buch herausgebracht. Das erklärt unter anderem, warum Nonnen wichtig waren beim Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs.
Das österreichische Beamtendienstrecht sei Schuld daran, dass es „Science Busters“ gibt, sagt Martin Puntigam, eines der Gründungsmitglieder.
Heinz Oberhummer, außerordentlicher Professor für Theoretische Physik in Wien, sei mit 65 sofort emeritiert worden, aber habe sich „noch nicht in seinen Schuppen einordnen lassen wollen und warten wollen, bis er ablebt“.

Erzählen von Wissenschaft

„Er wollte der Welt von Wissenschaft erzählen: wie faszinierend sie ist, wie wichtig das ist, und dass es besser ist, dass man sich damit auskennt“, sagt Puntigam, der nach dem Abbruch eines Medizinstudiums schon vor den Science Busters Kabarettist war. Drittes Gründungsmitglied war Werner Gruber, auch er ein Physiker.
In diesem Jahr wird Science Busters 15 Jahre alt. Oberhummer ist inzwischen gestorben, die Gruppe hat aber Zuwachs bekommen. Zum Jubiläum hat Science Busters ein Buch herausgebracht mit dem Titel „Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht daran glaubt“.

Von Skepsis und Wissenschaftsskepsis

Durch die Coronapandemie – zu der Puntigam gemeinsam mit dem Molekularbiologen Martin Moser ein Programm gemacht hat – erlangte das Thema Vertrauen in die Natur der Wissenschaft noch mal neue Bedeutung.

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Während Wissenschaft per se immer mit Widersprüchen umgehe, so Puntigam, seien die Menschen, die sich als Impf- oder Wissenschaftsskeptiker bezeichneten, von einem anderen Schlag.
„Es sind oft entweder Menschen, die keine Ahnung haben oder die Angst haben oder die zu faul waren, zu fragen oder zu faul sind, zu lesen oder zu studieren – oder halt dank der Unwissenheit Geschäfte machen."

Wissenschaftler als Stars

Dass in der Coronapandemie manche Wissenschaftler Starstatus erhielten, begrüßt Puntigam. „Ich finde es gut, wenn einmal über Wissenschaft geredet wird und nicht über irgendwelche anderen Banalitäten in den Weltnachrichten", sagt er.
"Aber im Vergleich zu dem, wie populär etwa Albert Einstein Anfang des letzten Jahrhunderts war, da ist das regionale Aufmerksamkeit, die diese Wissenschaftler bekommen haben und hat mit der Popstar-Popularität von damals gar nichts zu tun. Da müssen wir uns noch gehörig anstrengen, dass wir wieder dorthin kommen.“

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Für Science Buster hat die vergangenen Jahre Änderungen gebracht: Sie sind nicht nur live, sondern auch im Radio, Fernsehen, auf Youtube und in Podcasts zu hören.
Das Jubiläumsbuch wiederum ist eine Mischung aus Fakten, Geschichten und Anekdoten. So wird unter anderem erklärt, wie das Klosterwesen mit den HPV-Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs zusammenhängt. Es war nämlich aufgefallen, dass kaum eine Nonne unter den Erkrankten war, was Forscher auf die richtige Spur brachte.
(mfu)

Science Buster: "Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt"
Hanser, München 2022
336 Seiten, 27 Euro

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