In Zeiten verstärkter Digitalisierung haben rund 1000 Menschen die Bibel noch einmal abgeschrieben – von Hand. Die Idee entstand im ersten Corona-Lockdown, nun ist das Werk fast fertig. Den Initiatoren ging es dabei nicht nur um Zeitvertreib.
Lokale Gemeinden sind in vielen Religionen der Ort, wo Glaube praktiziert wird. Jüdinnen und Juden in Deutschland ist die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde oft noch aus anderen Gründen wichtig – dazu zählt auch der erstarkende Antisemitismus.
Deutschland habe keine zivilreligiöse Tradition wie die USA, so der Historiker Thomas Großbölting. Der Staat könne jedoch Religionen und andere zivilgesellschaftliche Impulse aktivieren. Aber zugleich bestehe die Gefahr von Parallelwelten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Kinder in Kurheime. Doch wo sie gesunden sollten, wurde ihnen oft Gewalt angetan. Die Diakonie Niedersachsen stellt sich nun als erste Einrichtung diesem dunklen Kapitel ihrer Geschichte.
Trotz Mitgliederverlusten prägen die christlichen Kirchen unsere Gesellschaft mit. Auch andere Religionsgemeinschaften suchen den Austausch mit der Politik. Eine Kooperation, die Früchte trägt, sagt der grüne Parlamentarier Konstantin von Notz.
Vor 150 Jahren wurde das Deutsche Reich gegründet. Katholiken und Protestanten blickten sehr unterschiedlich auf dieses Ereignis: Die Katholiken waren im neuen Reich in der Minderheit, für viele Protestanten erfüllte sich ein nationaler Traum.
Vieles ist den Juden vorgeworfen worden - Humorlosigkeit noch nicht. Jüdischer Humor gilt als fein und scharfsinnig, hat den Geist von Hollywood geprägt und besticht durch die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können, meint Josef Joffe.
Schon die Wortfindung ist heikel. Die Veranstalter rufen ein Festjahr aus, kein Jubiläum. Denn zum Jubeln seien die 1700 Jahre jüdischer Geschichte in dem Gebiet, das heute Deutschland heißt, eher nicht. Ein Kommentar von Gerald Beyrodt.
Nie wieder! Unter diesem Motto standen jüdisch-christliche Gespräche, die von den christlichen Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg initiiert wurden: Nie wieder mörderischer Hass. Doch dieser Dialog ist in die Jahre gekommen.
Das Katharinenkloster am Sinai ist das älteste in christlicher Tradition. Seit dem 3. Jahrhundert leben Mönche in der ägyptischen Wüste. Und doch geht es dort ganz modern zu: beim Einsatz von Technik wie im Dialog der Religionen.
Das Land mit der größten buddhistischen Bevölkerung ist China. Und doch ist über den chinesischen Buddhismus im Westen ziemlich wenig bekannt. Dabei gäbe es einiges zu entdecken, sagt Hans-Günter Wagner, der 15 Jahre in China gelebt hat.
Die Heiligen Drei Könige stehen für Vielfalt und Harmonie an der Krippe: als Vertreter der drei Kontinente Europa, Asien, Afrika. Doch was tun, wenn sie keine Geschenke bringen, sondern rassistische Vorurteile? In Ulm ist darum ein Streit entbrannt.
Was geschieht nach dem Tod? Was gehört zu einem guten Leben? Und auf welche Traditionen können wir dabei zählen? Viele Menschen suchen Antworten darauf in ihrer Religion. Fünf von ihnen erzählen, wie sich ihr Glaube mit der Zeit verändert hat.
Was bleibt vom Weihnachtsfest im Lockdown? Wie kommen wir am besten zurecht mit Abstandsregeln, Einsamkeit und der Sorge, uns selbst oder andere anzustecken? Ein Gespräch mit der Ärztin Meryam Schouler-Ocak und Jesuitenpater Klaus Mertes.
Weihnachten ist nur geklaut? Ein germanisches Wintersonnenwendfest, das Christen übernommen haben? Wissenschaftlich belegt ist diese Geschichte nicht. Trotzdem hat das sogenannte Julfest für neuheidnische Gruppen eine große Attraktion.
Ein Kreis aus Pfählen, weithin sichtbar in der flachen Landschaft: Das Ringheiligtum Pömmelte bei Magdeburg gilt als Vorbild des Steinkreises von Stonehenge in Südengland. Seine Bauweise gibt Einblicke in die Kultur der Jungsteinzeit.
Um die Externsteine bei Detmold ranken sich zahlreiche Legenden. Einige halten sie für einen heidnischen Kraftort. Rechtsextreme feierten Sonnenwendkulte in ihrem Schatten. Christliche Gottesdienste sind dort von manchen nicht gern gesehen.
Leben wie die ersten Christen, alles teilen, mit Gebet und Spiritualität im Zentrum, dieser Traum hat immer wieder Suchende inspiriert. Wie produktiv das sein kann, aber auch wie schwierig, zeigt die 100-jährige Geschichte der Bruderhofgemeinde.
Von Sufis hat oft sogar gehört, wer sonst wenig Verbindung zum Islam hat: Sufis, die tanzenden Derwische, die sich mit weiten Gewändern um sich selbst drehen. Doch es gibt Sufis auch außerhalb des Islams. Sie glauben an alle Religionen – und keine.
Das Weihnachtsfest könnte zum Superspreader-Event werden. Ausgerechnet zum Fest der Liebe wurden die Corona-Regeln gelockert. Wie passt das zusammen? Eine Glosse über Viren, Gottessöhne und ganz große Gefühle.
Fräulein Schneider ist eine resolute Rentnerin, an Heiligabend bekommt sie Besuch von dem zehnjährigen Konrad. Sie nötigt ihn, Tipp-Kick zu spielen. Zusammen stellen sie ein Turnier auf die Beine. Eine Weihnachtsgeschichte von Rainer Moritz.
Das Catering-Unternehmen „Mama & Sons“ stand durch die Coronakrise vor dem Aus. Doch dann ergab sich eine Zusammenarbeit mit der Caritas. Mit einem Foodtruck liefern die Berliner nun Essen für Arme und Obdachlose.
An der Klagemauer in Jerusalem beten Frauen und Männer getrennt und unterschiedlich: Gebetsmäntel und Gebetsriemen tragen und aus der Torah lesen dürfen nur Männer. Dagegen wehren sich bereits seit mehr als 30 Jahren die "Women of the Wall".
Die Göttin Sita prägt seit Jahrhunderten die Vorstellung von der perfekten indischen Ehefrau: tapfer, geduldig, fügsam. Ihr Göttergatte Ram ist Hindu-Nationalisten sehr wichtig – und das von Sita verkörperte Frauenbild passt ihnen gut ins Konzept.
Jungfrau und Mutter zugleich, diese Vorstellung findet sich in verschiedenen Religionen, erklärt die Religionswissenschaftlerin Birgit Heller. Die Kombination kann ein Zeichen göttlicher Macht sein – aber auch sexualitätsfeindlich wirken.