Programm
Samstag, 11.07.2020
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Schreiben statt Schweigen?
Die Lange Nacht über die Verwandlung von Leid in Literatur
Von Burkhard Reinartz
Regie: der AutorSeit es Menschen gibt, erzählen sie Geschichten - entweder sich selbst oder anderen. Erzählen hat viele Gesichter. Eines besteht darin, erlittene Verwundungen durch Worte zu bannen und sie dadurch zu bewältigen. Im Zentrum der Langen Nacht steht die verwandelnde Literatur selbst. Vom Schrecken der Internatswelt eines Peter Høeg bis zum Versuch, sich gegen Ende des zweiten Weltkriegs ein neues Leben aufzubauen in Arno Geigers „Unter der Drachenwand“. Von Herta Müllers Trostinseln im sowjet-rumänischen Arbeitslager bis zu Thomas Melles bipolaren Wahnreisen durchs nächtliche Berlin. Terézia Mora hat Gewalt und Repression unter der ungarischen Diktatur selbst erlebt. Sie erzählt, wie das Erlebte ihre Romane und Erzählungen geprägt hat. Der literarische Bogen beginnt mit den verschiedenen Facetten von Kindheitswunden: Angst, Kränkungen, Missbrauch, thematisiert dann den aktuellen Trend zum autofiktionalen Schreiben und endet mit der Frage: Kann Literatur auch bei der Verarbeitung kollektiver Traumata wie den Verbrechen der NS-Diktatur helfen?
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann
Abschied von einer Legende - zum Tod von Ennio Morricone04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Götterfunken aus dem Detektor (2/12)
Eine historische Radiorevue (1923-1928)
Von Lionel van der Meulen
RIAS Berlin 1988
Vorgestellt von Michael Groth
(Teil 3 am 08.08.2020) -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TageChristine Herzog, Weimar
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr Interview08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"City of Girls" von Elizabeth Gilbert
Rezensiert von Andrea Gerk -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Bücher für den Ferienkoffer
Gäste: Katharina von Uslar, Buchhandlung Uslar & Rai - und
Christian Rabhansl, Sachbuch-Redakteur bei Deutschlandfunk Kultur
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
0800 800 2211
gespraech@deutschlandfunkkultur.deSommerzeit - Ferienzeit - Lesezeit! Bücher sind Inspiration, Lebensbegleiter, auch Trost - gerade in Corona-Zeiten. Wie in jedem Sommer tauschen wir Lesetipps mit unseren Hörerinnen und Hörern aus! Ob für die Reise oder den Urlaub auf Balkonien.
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Florian Felix Weyh
Maximilian Terhalle: Strategie als Beruf
Gespräch mit dem Autor
Morten Traavik: Liebesgrüße aus Nordkorea
Rezensiert von Nana Brink
Franco Moretti: Ein fernes Land
Rezensiert von Maike Albath
Wolfram Elsner: Das chinesische Jahrhundert
Rezensiert von Christopher Ricke -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Gunter Gebauer, Philosoph und Sportwissenschaftler, FU Berlin
Moderation: Axel Rahmlow -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Über den Umgang mit der Ungewissheit durch Corona
Gespräch mit Ute Frevert, Historikerin und Buchautorin, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin
Wie verändert Corona den Alltag?
Gespräch mit Robin Detje, Autor
Wie Corona die Berichterstattung herausfordert
Gespräch mit Maren Urner
Digitaler Alltag
Moralischer Anspruch vs. pragmatische Bequemlichkeit?
Gespräch mit Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes
Ethische Verantwortung
Gespräch mit Stefan Ullrich, Humboldt Universität Berlin
Wie sicher ist der digitale Alltag?
Gespräch mit Prof. Dr. Elmar Padilla, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot
Gegen Rassismus im Jugendtheater
Neue Zeiten an der Berliner Parkaue
Gespräch mit Florian Stiehler, kommissarischer Intendant
Matthias Lilienthal in München
Geschichte eines produktiven Missverständnisses
Von Tobias Krone
Die geniale Stelle: Tom Kühnel -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation Susanne Burg
Corona-Ticker
Von Christian Berndt
Gangsterepos und Fluchtgeschichte
Burhan Qurbanis "Berlin Alexanderplatz"
Gespräch mit den Filmregisseur
Wie Marie Curie die Welt veränderte
Satrapis "Marie Curie"
Gespräch mit Marjane Satrapi, Illustratorin und Filmemacherin
Das Filmfest München trotzt der Festivalabsage - mit einer Pop-Up-Reihe
Gespräch mit Christoph Gröner, Künstl. Leiter Filmfest München
"4 Blocks"-Star Kida Khodr Ramadan mit seinem Solo-Regie-Debüt in München
Gespräch mit dem Schauspieler
Fiebriges Familienmelodram in Florida - "Waves"
Von Anke Leweke
Top Five:
Patrick Stewart wird 80
Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Katja Bigalke
Ende der Party - Ende der Sichtbarkeit?
Von David Tschöpe
The Party is over
Wenn sich New York als teures Pflaster nicht mehr rechnet
Von Thomas Reintjes
Und wie verkaufen wir jetzt unsere Kunst?
Von Marietta Schwarz
Der Exzess als kapitalistisches Prinzip
Gespräch mit Dr. Susanne Witzgall, Wissenschaftl. Leiterin cx centrum für interdisziplinäre studien an der Akademie der Bildenden Künste, München
Live on tape:
Die Party geht weiter
Von Cantürk Kiran
Serie: „Szpital Polski“ - Krankenhaus des Grauens
Teil 3
Von Mariola Brillowska -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Axel Rahmlow -
17:30 Uhr
Tacheles
Zur Quote - "Ich bin selbst auch viel Skepsis ausgesetzt"
Veronika Grimm, Wirtschaftsweise, stellt sich den Fragen von Annette RiedelAuf "natürliche Weise" kommen Frauen nicht gleichberechtigt in Führungspositionen, glaubt die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm. Die Quote sein ein wirkungsvolles Instrument. Es müsse zudem mehr getan werden, damit auch Frauen führen wollen.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Mein Sohn, der Nazi
Szenen einer Familie aus Niederbayern
Von Reinhard Schneider
Regie: der Autor
Ton: Kaspar Wollheim
Produktion: SFB-ORB / WDR 2000
Länge: 52'43
Simon, ein 16-jähriger Rechtsradikaler, schwenkt bei Demonstrationen die Reichskriegsflagge. Seine Mutter steht im anderen Block und hält ein Plakat mit der Aufschrift „Nazis raus!“.Deutschland zu Beginn des Jahrtausends. Der junge Rechtsradikale Simon und seine Familie führen einen Kleinkrieg. Sein Zimmer gleicht einer Festung innerhalb der Wohnung. Das einzige Fenster geht nicht nach draußen, sondern auf den Wintergarten. Die Mutter ist Antifaschistin, beide sind in heillose Streitereien verstrickt, dazwischen der Stiefvater, der den Konflikt zu entschärfen versucht. Die Kommunikation eskaliert nach eingefahrenen Mustern und lässt keinen Raum für Entwicklungen: Szenen zu zweit, zu dritt, Monologe - Situationen, zugespitzt wie eine Versuchsanordnung. Nur dem Außenstehenden, dem Autor gegenüber entsteht noch Raum für Reflexionen und Kommunikation, die untereinander nicht mehr möglich ist. Ein Radiofeature wie ein Kammerspiel.
Reinhard Schneider, geboren 1952 in Gelsenkirchen, Werkzeugmacher und Theaterwissenschaftler, ist Autor und Regisseur von Dokumentarfilmen und Hörfunkfeatures. „Mein Sohn, der Nazi“ wurde mit dem Prix Italia 2001 ausgezeichnet. Weitere Stücke: „Manchmal könnte ich schreien“ (DKultur 2012), „Die Zeit, die noch bleibt“ (SWR/WDR 2015), „Wettstreit in Stein und Beton“ (RBB 2015). Zuletzt: „Neun Stockwerke neues Deutschland - Über ein Haus in Gladbeck“ (WDR/SWR 2017) erhielt den Civis Medienpreis 2018. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Konzert
Oper Göteborg
Aufzeichnung von 08.03.2020
Nadia Boulanger
"La Ville Morte" (nach Gabriele d'Annunzio's "La Città morta")
Oper in vier Akten
Hebé - Katarina Karnéus, Mezzosopran
Anne - Matilda Paulsson, Mezzosopran
Léonard - Markus Pettersson, Tenor
Alexandre - Anton Ljungqvist, Bassbariton
Amman - Natallia Salavei, Mezzosopran
Jugend und Herren des Göteborger Opernchores
Orchester der Göteborger Oper
Leitung: Anna-Maria Helsing -
22:00 Uhr
Die besondere Aufnahme
Zum Tod von Nikolai Kapustin
Nikolai Kapustin
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 op. 85
Eckart Runge, Violoncello
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Frank Strobel
Quintett für Saxophonquartett und Klavier op. 89a
(autorisierte Version des Klavierquintetts von Christoph Enzel)
Elisaveta Blumina, Klavier
Clair-Obscur Saxophonquartett -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
Abschied für Matthias Lilienthal
Münchner Kammerspiele im Olympiastadion
Gespräch mit Susanne Burkhardt
25 Jahre Massaker von Srebrenica
Die Bewahrung des Unaussprechlichen
Gespräch mit Dževad Karahasan, Prof. für Dramentheorie Universität Sarajewo
Wortewandel - Sprache ohne Rassismus:
"weiß“
Von Noelle O'Brien-Coker
Christie's "One" - Die digitale Frühjahrsauktion spiegelt den Kunsthandel
Gespräch mit Silke Hennig
A Sea of Islands: Festival Theaterformen in Braunschweig
Von Michael Laages
Kulturpresseschau - Wochenrückblick
Von Tobias Wenzel