
00:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | Lange Nacht"Ich träume noch immer vom Lager..." Zwischen Ende der 20er- und Mitte der 50er-Jahre waren mehrere Millionen Frauen im Gulag, dem sowjetischen Straflagersystem, inhaftiert. Sie entstammten allen sozialen Schichten, den verschiedensten nationalen Identitäten und verfügten über ganz unterschiedliche politische und religiöse Überzeugungen. Eines jedoch war allen politischen Gefangenen gleich, sie trugen keinerlei Schuld. Frauen, die jahrelange Gulag-Haft überlebten, erzählen in beeindruckenden Schilderungen über Alltagserfahrungen, Zwangsarbeit, Haftordnung und ihren Kampf ums Überleben. Zu den vergessenen Opfern des stalinschen Terrors gehören ihre Kinder - egal ob vor, während oder nach der Haft geboren. Hunderttausende Mädchen und Jungen vegetierten nach der Verhaftung ihrer Eltern jahrelang in Kinderheimen oder später mit ihren überlebenden Müttern bzw. Vätern in der Verbannung. Zehntausende kamen unter widrigsten Bedingungen im Gulag zur Welt und mussten ihre ersten Lebensjahre, völlig unzureichend versorgt, in kärglichen Kinderbaracken verbringen. Minderjährige sperrte die sowjetische Führung zu Hunderttausenden in „Arbeitsbesserungskolonien“ oder gleich in den Gulag. Die Annäherung der Mütter und Kinder gestaltete sich nach den Jahren der Trennung als problematisch. Wie verlief das erste Wiedersehen? Welche Erwartungen erfüllten sich, welche wurden enttäuscht? Wie gingen sie mit ihren Erfahrungen um? Konnten sie sich ihre Erlebnisse erzählen oder schwiegen sie, in der Hoffnung, den anderen nicht zu belasten? Auch darüber erzählen überlebende Gulag-Frauen und ihre Kinder in dieser 'Langen Nacht'. 01:00 Nachrichten 02:00 Nachrichten |
03:00 Uhr | Nachrichten |
03:05 Uhr | TonartFilmmusik 04:00 Nachrichten |
05:00 Uhr | Nachrichten |
05:05 Uhr | Aus den ArchivenFrank Sinatra - Die Stimme (1/6) Er ist "the Voice" - die Stimme, die das Unterhaltungsgewerbe fast ein halbes Jahrhundert dominiert hat, nicht nur in Amerika. 1980 hat sich der Musikjournalist Siegfried Schmidt-Joos dem damals 65 Jahre alten, aber immer noch Frankieboy genannten Künstler in einer Reihe für den RIAS genährt. Darin enthalten: die Wege und Irrwege des Solisten Sinatra; die Eroberung Hollywoods; der Wandel vom Jazz- zum Popsänger sowie der lange Abschied und die bald unweigerlich folgenden Comebacks. Doch auch der private Sinatra und der Businessman kommen vor. Der Unternehmer und Weltstar. Seine Geschäfte in Las Vegas, die Nähe zur Mafia, der Einfluss auf Präsident Kennedy: ein Musiker, dessen Facettenreichtum seinesgleichen sucht. In der ersten Folge geht es nach einer einführenden Würdigung um die frühen musikalischen Jahre Sinatras: erste Auftritte 1939 mit der Henry James Band - zunächst als anonymes Orchestermitglied, schon bald danach als Star, der seine Begleiter in den Schatten stellt. |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:07 Uhr | Studio 9Kultur und Politik am Morgen 06:23 Wort zum Tage Von Dietrich Heyde 06:30 Nachrichten 06:40 Aus den Feuilletons 07:00 Nachrichten 07:20 Kommentar der Woche Ferguson oder die Alltäglichkeit der Gewalt 07:30 Nachrichten 07:40 Interview Internationaler Sklaventag: Das Milliardengeschäft mit der Ware Mensch in Europa 08:00 Nachrichten 08:20 Frühkritik Musikmesse c/o Pop in Köln 08:30 Nachrichten 08:50 N/A Eberhard Rathgeb: Das Paradiesghetto. Roman, Hanser Verlag, München 2014 |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | Im GesprächLive mit Hörern 10:00 Nachrichten |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | LesartDas politische Buch |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages |
12:30 Uhr | SchlaglichterDer Wochenrückblick |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | BreitbandMedien und digitale Kultur |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | Rang 1Das Theatermagazin |
14:30 Uhr | VollbildDas Filmmagazin 15:00 Nachrichten |
16:00 Uhr | Nachrichten |
16:05 Uhr | EchtzeitDas Magazin für Lebensart Bevor der Sommer sich dem Ende neigt, springt die Echtzeit nochmal in die Fluten, genießt die Weite und den Horizont und taucht ab in die Tiefen. Nur beschaulich geht es trotzdem nicht zu. Ein afrikanischer Flüchtling in Kalabrien kann den Anblick des Meers nicht mehr ertragen. Ein Tiefseeforscher erzählt, was der Meeresboden über den Ursprung des Lebens verrät. Die Salton Sea, mitten in der kalifornischen Wüste, war früher die "Riviera des Westens", ein Treffpunkt für Hollywoodstars. Geblieben sind Müllberge, Freaks und Fischleichen. Wir fragen, was ein Funkamateur im Südatlantik sucht und durchkämmen den Stadtstrand von Barcelona im Abendrot. |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | Studio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport |
17:30 Uhr | TachelesWie korrupt ist Deutschland? Aus Sicht von Christian Humborg, dem Geschäftsführer von Transparency International Deutschland (TI), gibt es hierzulande bei der Korruptionsbekämpfung noch viel zu tun. Nicht ohne Grund belege Deutschland im Korruptionswahrnehmungsindex von TI lediglich Platz 12. Das liege nicht zuletzt daran, dass man etwa in den skandinavischen Ländern schon seit langem Informationsfreiheitsgesetze kenne, mit denen hiesige Bürokratien und Verwaltungen weniger vertraut seien. |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:05 Uhr | FeatureDas Menopausending Die Menopause ist Gegenstand der neoliberalen Selbstoptimierung geworden. Durch den medizinischen Diskurs geistert sie als Risiko, das die menopausale Frau managen soll. Der Kollektivzwang zur Prävention ist überall, egal ob Schwangerschaft, Krebs, Wechseljahre. Die Menopause ist auch Objekt von Anti-Aging und Lifestyling mit Botox, Kunstbrüsten, Mösendesign. Und sie beschäftigt die Gesundheitsindustrie mit Hormonpräparaten und Gebärmutterentfernungen. Von der Menopause zu sprechen, öffnet ein weites Feld und rückt die kapitalismus- und sprachkritischen Wurzeln des feministischen Projekts wieder in den Blick. Das Feature spielt mit verschiedenen Genres und mischt das klassische Interview mit Doku-Fake-Formen und fiktiven Szenen. Es ist auch eine Hommage an Yvonne Rainers Film ›Privilege‹. |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | OperBregenzer Festspiele "Geschichten aus dem Wienerwald" heißt ein charmanter Walzer von Johann Strauss (Sohn). Diesen Titel trägt auch das bekannteste und mehrfach verfilmte Theaterstück des ungarisch-österreichischen Schriftstellers Ödön von Horváth, das 1931 am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt wurde. Eine bittere Satire über die Verlogenheit und Brutalität des Kleinbürgertums, ironisch benannt nach dem im Walzer so idealisierten Mittelgebirge nahe der österreichischen Hauptstadt. Die Wiener Gemütlichkeit wird zur hohlen Floskel, die tragisch-brutale Geschichte um das süße Mädel Marianne und den biederen Fleischhauer Oskar spiegelt die von der Weltwirtschaftskrise und Existenzängsten geprägten späten 1920er-Jahre wider. Taugt dieses Stück auch zur Oper? Horváth selbst dachte an den Komponisten Kurt Weill, der mit dem Dichter Bertolt Brecht Die Dreigroschenoper zum Erfolg geführt hatte. Doch dieses Projekt kam nicht zustande. Heute gibt es wohl keinen besseren als den Wiener HK Gruber, der dem Stück eine musikalische Gestalt geben könnte. Der Komponist, Dirigent, Chansonnier und Schauspieler mixte bereits in seinem Pandämonium Frankenstein!! ganz unterschiedliche Ebenen von Wiener Musik über Sprechgesang bis hin zum Kabarett - das weltweit gefeierte Stück wurde 2012 bei den Bregenzer Festspielen aufgeführt. Nun verwandelt er Geschichten aus dem Wiener Wald zum Musiktheater. Das Resultat ist 2014 in Bregenz zu erleben. Die Idee stammt vom Regisseur und Librettisten Michael Sturminger, der das Stück auch inszenieren wird. |
22:05 Uhr | Die besondere AufnahmeMax Reger |
22:30 Uhr | LesungAus "Rayuela. Himmel und Hölle" von Julio Cortázar |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | FazitKultur vom Tage 23:30 Kulturnachrichten |