Programm
Samstag, 05.11.2016
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00:00 UhrNachrichten
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00:05 UhrLange Nacht"Eingeschlossen zwischen sterbliche Dinge" 
 Eine Lange Nacht über das Mittelmeer
 Von Manuel Gogos
 Regie: Claudia MützelfeldtEinst erschien das Mittelmeer als Nabel der Welt. Als 'Mare Nostrum' war es jahrhundertelang die Arena, in der sich Weltgeschichte abspielte. In der Antike war es Schauplatz von Entdeckungsfahrten und Seeschlachten, von Religionsstiftungen und Kriegen zwischen den Religionen; es war ein Umschlagplatz für Handel und Ideen. Seit der Renaissance bildete die 'Méditeranée' die geistige Landschaft, in der sich ein humanistisches Europa, fasziniert vom Ideal des Maßes, selbst entwarf. Die 'Lange Nacht' durchmisst das Mittelmeer von West nach Ost. Wenn an Steuerbord die weiße Stadt Algier auftaucht, hört man die frühen Mittelmeeressays des späteren französischen Nobelpreisträgers Albert Camus. Wenn an Backbord die Hafenstadt Marseille vorbeizieht, kommt die besondere Anziehungskraft dieses großen Umschlagplatzes der französischen Kolonialgeschichte zur Sprache. In der Langen Nacht des Mittelmeers geht es um Schiffbrüche, um Seemannsgarn à la Homer, um Aberglauben und Meeresschaum, um den Gesang der Sirenen. Es geht auch um die Inselfahrten nordeuropäischer Sonnensucher, um die Landschaften, in denen die Olivenbäume "mit ihren Händen Licht sieben" (Odysseas Elytis). 
 Auch Lampedusa kommt in Sicht, dieses raue Eiland zwischen Afrika und Europa, das schon William Shakespeare als Vorbild seines Dramas 'Der Sturm' diente. Heute laufen hier die Flüchtlingsrouten und Sehnsüchte Schwarzafrikas zusammen. Auch dies ist das Mittelmeer heute: ein Burggraben der 'Festung Europa' und ein Massengrab. Am Ende der Reise gelangen wir ins östliche Mittelmeer und gehen in Athen an Land. Die Reise wird von Odysseus geführt, dem Archetyp aller Abenteurer, Entdecker und Flüchtlinge. Er lotst seine Hörer durch eine Landschaft, die von Geschichte durchwoben und von Natur und Kunst durchtränkt ist. Müssen wir heute Abschied nehmen vom Sehnsuchtsort Mittelmeer? Oder lädt das Mittelmeer gerade heute, wo Europa in einer Identitätskrise steckt, zu einer anderen Art der Geschichtsschreibung ein: Kann man Europa neu denken, von seinem Ursprung, vom Süden her?01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten
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03:00 UhrNachrichten
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03:05 UhrTonartFilmmusik 
 George Fenton/Jonas Gwangwa
 Cry Freedom
 Danny Elfman
 Dick Tracy
 Jerry Goldsmith
 Bad Girls
 Moderation: Birgit Kahle04:00 UhrNachrichten
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05:00 UhrNachrichten
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05:05 UhrAus den ArchivenMr. Tambourine Man (3/8) 
 Eine Annäherung an Bob Dylan
 Von Siegfried Schmidt-Joos
 RIAS 1982
 Vorgestellt von Michael Groth
 (Teil 4 am 03.12.2016)Im dritten Teil seines Features widmet sich der Autor zunächst den ersten Platten des Künstlers, dem Motorradunfall Dylans 1966 und den Folgen sowie dem anschliessenden Wandel des Musikers vom Folksänger zum Interpreten amerikanischer Klassiker. Im Anschluss daran geht es um Dylans politische Texte. 
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06:00 UhrNachrichten
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06:07 UhrStudio 9Kultur und Politik am Morgen 
 Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TageKarl-Heinz Grundmann 
 Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Kommentar der WocheErdogan räumt auf - Europa in Schockstarre? 
 Von Christian Buttkereit07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewDas bisschen Haushalt - von Flotter Lotte, coolen Kühlschränken, Designer Küche 
 Gespräch mit Olaf Thormann, Direktor des Grassi Museums in Leipzig08:00 UhrNachrichten08:20 Uhr FrühkritikTTIP-Krimi: "Tödliche Geheimnisse" (DasErste, 20.15h) 
 Von Michael Meyer08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Geburt eines Traumwebers" von Ngugi wa Thiong'o 
 Rezensiert von Birgit Koß
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09:00 UhrNachrichten
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09:05 UhrIm GesprächNach uns die Sintflut? Wer zahlt den Preis für unseren Lebensstil? 
 Prof. Dr. Stephan Lessenich, Soziologe an der Ludwig Maximilians Universität München - und Theresa Eyerund, Institut der deutschen Wirtschaft Köln
 Moderation: Matthias Hanselmann
 Telefonnummer: 00800 2254 254
 E-Mail: gespraech@deutschlandradiokultur.desowie auf Facebook und TwitterAlle zwei Jahre ein neues Smartphone, ab und an ein Billigflug für den Städtetrip - oder schnell eine neue Klamotte zum Dumpingpreis. Für viele Menschen ist das ganz normal - auch hierzulande. Wir shoppen und konsumieren nach Lust und Laune - aber wer zahlt den Preis für unseren Lebensstil? 10:00 UhrNachrichten
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11:00 UhrNachrichten
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11:05 UhrLesartDas politische Buch 
 Moderation: Christian Rabhansl
 Ingo Zamperoni im Gespräch über:
 Fremdes Land Amerika
 Warum wir unser Verhältnis zu den USA neu bewerten müssen
 Kurz und kritisch:
 Ernst-Dieter Lantermann
 Die radikalisierte Gesellschaft
 Von der Logik des Fanatismus
 Rezensiert von Christian Rabhansl
 Stephan Hebel im Gespräch über:
 Sehr geehrter AfD-Wähler, wählen Sie sich nicht unglücklich
 Ein Brandbrief
 Carolin Emcke
 Gegen den Hass
 Rezensiert von Simone Rosa Miller
 Peter R. Neumann
 Der Terror ist unter uns
 Dschihadismus und Radikalisierung in Europa
 Rezensiert von Martin Tschechne
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12:00 UhrNachrichten
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12:05 UhrStudio 9 kompaktThemen des Tages 
 Moderation: Axel Flemming
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12:30 UhrSchlaglichterDer Wochenrückblick 
 Moderation: Andre Zantow
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13:00 UhrNachrichten
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13:05 UhrBreitbandMedien und digitale Kultur 
 Technologie-Sucht by Design
 … wie Psychologen und Designer Technologie-Produkte gestalten, die den Nutzer süchtig machen.
 Vorsetzer: Matthias Finger
 LIVE Interview mit Knut Polkehn, Ingenieurpsychologe und Human Centered Design
 Podcastempfehlung: Knast-Podcasts
 Dörte Fiedler
 Das Ende der Escape-Taste
 Laf Überland
 Moderation: Katja Bigalke/Marcus Richter
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14:00 UhrNachrichten
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14:05 UhrRang 1Das Theatermagazin 
 Moderation: Susanne Burkhardt
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14:30 UhrVollbildDas Filmmagazin 
 Moderation: Susanne Burg
 Szenen einer Trennung: "Die Ökonomie der Liebe"
 Gespräch mit dem Regisseur Joachim Lafosse
 Vorgespult: "Café Society", "Jack Reacher" & "Die Mitte der Welt"
 Vorgestellt von Christian Berndt
 "The Crown" - die bislang teuerste Netflix-Serie
 Von Henrik Efert
 Verloren in Heidelberg: "Morris aus Amerika"
 Gespräch mit dem Regisseur Chad Hartigan
 DOK Leipzig geht zu Ende
 Von Matthias Dell
 Robert Land: Die Viennale entdeckt einen österreichischen Regisseur neu
 Gespräch mit dem Filmhistoriker Armin Loacker
 Top Five: Fünf Filme über Wahlen
 Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten
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16:00 UhrNachrichten
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16:05 UhrEchtzeitDas Magazin für Lebensart 
 Neue Nüchternheit und alte Begeisterung
 Moderation: Susanne Balthasar
 Nüchtern in New York
 Von Sonja Beeker
 Nasen-Tinder: Partnersuche per Riechtest
 Von Gesine Kühne
 Ein Herz für den Brutalismus
 Von Marco Hosemann
 Warum nur ein altes Auto?
 Von Nikola Marinkovic
 Echtzeit-Serie: Von Masyaf ins Berghain (Folge 6)
 Von Christoph Spittler
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17:00 UhrNachrichten
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17:05 UhrStudio 9 kompaktThemen des Tages mit Sport 
 Moderation: Axel Flemming
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17:30 UhrTachelesEwiger Juniorpartner oder rot-rot-grün?- Die SPD auf der Suche nach neuen Machtoptionen 
 Ralf Stegner, Stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD, stellt sich den Fragen von Gerhard SchröderDie SPD hat viel versucht, und einiges erreicht: Den Mindestlohn durchgesetzt, die Rente ab 63 eingeführt, Leiharbeit und Werkverträge reguliert. Trotzdem sind die Sozialdemokraten in der Wählergunst weiter abgerutscht, werden bei Landtagswahlen wahlweise von Christdemokraten, Grünen, Linken oder der AfD überholt. Liegt es an den politischen Inhalten, die nicht mehr zeitgemäß sind. Oder doch eher am Personal? Oder liegt es an der Übermacht der Kanzlerin, an deren Seite die Sozialdemokraten verblassen? 
 Was also tun, ein Jahr vor der Bundestagswahl? Ganz auf rot-rot-grün setzen, als Alternative zur ewigen Juniorpartnerschaft in der Großen Koalition? Ist mit Linken und Grünen ein stabiles Bündnis denkbar? Gibt es überhaupt ein gemeinsames Projekt, das ein Bündnis von SPD, Grünen und Linken legitimieren würde?
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18:00 UhrNachrichten
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18:05 UhrFeatureGeschichten vom Verschwinden - lassen 
 Von Erika Harzer
 Regie: Friederike Wigger
 Mit: Ursina Lardi, Fabian Busch, Stephanie Eidt, Nele Rosetz und Lena Stolze
 Ton: Jean Szymczak
 Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016
 Länge: 54'29
 (Ursendung)
 
 Die namenlosen Toten vor unserer Haustür.Fort, unauffindbar, verloren, verschollen, verschwunden. Es gibt viele Synonyme für das Verschwinden. Menschen aus Syrien, Palästina und afrikanischen Ländern sterben auf ihrer Flucht nach Europa beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren. Flüchtlinge aus Mittelamerika erleben das gleiche Schicksal auf ihrem gefährlichen Weg durch Mexiko in die USA. Auch wenn das Verschwinden im Mittelmeer sich vom Verschwinden in Mexiko unterscheidet, gibt es doch eine gemeinsame Ursache: die illegalen Wege, die Menschen einschlagen müssen, um vor Krieg und Gewalt zu fliehen. 
 Erika Harzer, geboren 1953 in Leonberg. Ausbildung zur Diplom-Sozialpädagogin. Autorin und Regisseurin zahlreicher Radiofeatures, Dokumentarfilme und Printreportagen. Längere Aufenthalte in Nicaragua und Honduras. Für Deutschlandradio: "Die Frau des Präsidenten" (Deutschlandradio Kultur 2011). Zuletzt: "Wenn Kinder nur noch weg wollen" (BR/Deutschlandfunk/WDR 2015). Lebt in Berlin.
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19:00 UhrNachrichten
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19:05 UhrThemenabend MusikVon Aas bis Zylinder 
 Der Schriftsteller, Komponist und Universalgelehrte Hans Jürgen von der Wense
 Kulturhaus Dock 4, Kassel
 Aufzeichnung vom 27. - 28.10.2016
 "Die Erde feiern"
 Ein Symposium über Hans Jürgen von der Wense
 Gespräch mit Dieter Heim, Weggefährte und Nachlassverwalter Wenses
 Hans Jürgen von der Wense
 Texte, Lieder und Klavierstücke
 Musik für Klarinette, Klavier und freihängendes Blechsieb
 Orchestermusik I
 und andere Werke
 sowie Werke von
 Hanns Eisler, Eduard Erdmann, Josef Matthias Hauer, Gustav Mahler, Erik Satie und Stefan Wolpe
 Jan Philipp Reemtsma, Sprecher
 Holger Falk, Bariton
 Walter Seyfarth, Klarinette
 Steffen Schleiermacher, Klavier und Blechsieb
 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
 Leitung: Johannes Kalitzke
 Moderation: Olaf Wilhelmer
 "Die Wahrheit ist, dass ich ein Mensch bin, der in seiner Zeit keinen Raum findet und der sehn muss, wie er unter verschiedenen Masken davonkommt." Zum 50. Todestag eines Allround-Genies.Hans Jürgen von der Wense (1894-1966) war Dichter, Denker, Flugpionier, Übersetzer, Revoluzzer und Wanderer. Er sammelte, was er finden konnte. Er beherrschte Sprachen, von denen die meisten Menschen nicht einmal wissen, dass es sie gibt. Er forschte zur Geschichte des Wetters; seine Schriften weisen ihn als herausragenden Stilisten aus, obwohl fast alles Fragment blieb. Und er war Komponist. Sein Schaffen ist so überschaubar wie gewichtig: Musik zwischen Expressionismus, Dada und Rückbesinnung aufs Einfachste - manchmal schroff atonal, manchmal überraschend zart. Eine Musik, die sich vor den Werken der bekannteren Zeitgenossen nicht zu verstecken braucht. Kürzlich tauchte ein - natürlich unvollendetes - Orchesterwerk Wenses auf, das heute erstmals erklingt: kompromisslos, faszinierend, zeitlos. 
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23:00 UhrNachrichten
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23:05 UhrFazitKultur vom Tage 
 Moderation: Eckhard Roelcke
 Die Elbphilharmonie aus Sicht des Gentrifizierungskritikers
 Gespräch mit Christoph Twickel
 Verleihung Georg-Büchner-Preis an Marcel Beyer in Darmstadt
 Von Ludger Fittkau
 Kulturpresseschau
 Von Arno Orzessek










