Programm
Samstag, 07.06.2025
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Weltkunst in der Provinz
Eine Lange Nacht über 70 Jahre documenta in Kassel
Von Ludger Fittkau
Regie: Susanne KringsDie Idee war kühn: in den Ruinen einer Stadt der Rüstungsindustrie alle fünf Jahre eine aktuelle Kunstausstellung mit internationaler Ausstrahlung veranstalten! Geht das? Bereits nach der ersten documenta vor 70 Jahren zeigt sich: Ja, es geht! Und spätestens nach drei documenta-Ausgaben Mitte der 1960er-Jahre ist die Ausstellung ein internationales Ereignis mit großer Strahlkraft: Die Kunst in Kassel glänzt, zumindest alle fünf Jahre einmal, und sie greift in der Provinz die künstlerischen Themen Deutschlands, Europas und der Welt auf: Die 68er-Zeit, der Post-Kolonialismus, die Globalisierung und Kommerzialisierung des Kunstbetriebs - all das spiegelt sich in den bisherigen fünfzehn „Museen der 100 Tage“. Und dann hat doch ein Thema der Vergangenheit die documenta eingeholt und sie in eine existenzielle Krise gestürzt: In der letzten documenta-Ausgabe wird es wieder verspritzt - das Gift des Antisemitismus. Diesmal nicht von Nazis, sondern von linken Post-Kolonialisten aus Indonesien. Kleine Skandale gab es auf der documenta immer wieder, doch der Antisemitismus-Skandal 2022 stellte die Kasseler Ausstellung infrage wie noch nie. Die documenta 16 wird nun aber doch kommen - 2027. Die Lange Nacht zu 70 Jahren documenta bietet Rückblicke auf das „wilde Ding“ (Dorothee Wierling) von Kassel und Ausblicke auf die Zukunft einer Kunst-Institution, die gewissermaßen „auf Bewährung“ weitermachen darf.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
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05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Berliner Kalender 1918 bis 1948
Drei Jahrzehnte deutscher Geschichte in Hörbild-Form
RIAS 1948Erinnern Sie sich? Diese Frage durchzieht diese Sendung, sie strukturiert und gestaltet sie. In Hörspiel-Szenen wird sowohl die große Politik als auch der Alltag erzählt, aus den drei Jahrzehnten deutscher Geschichte: die beiden Weltkriege, die Weimarer Republik, die deutsche Teilung. Und dazwischen: Das Kaufhaus Gerson verkauft bezugscheinfrei einen Damenmantel, halb Wolle, halb Seide, für 175 Mark; Damenstrümpfe, durchbrochen, für elf Mark - während auf der Straße noch geschossen wird. Vier Millionen Arbeitslose. Die Nationalsozialisten werden nicht für voll genommen. Und Berlin wird wieder Weltstadt: Neue Stadtteile werden aus dem Boden gestampft, unter der Erde dröhnen die Untergrundbahnen, Max Reinhardt dominiert als Intendant, Regisseur und Mentor die Berliner Theaterszene. Der Autor Szabó Sándor Várady hat es für den RIAS im Jahr 1948 produziert.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Mit Buchkritik
Moderation: Dieter Kassel06:20 Uhr Wort zum TageCordula Klenk, München
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewMusk gegen Trump - Mehr als das Ende einer toxischen Beziehung?
Gespräch mit Cathryn Clüver Ashbrook08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Zwischen Ideal und Individualität - Was ist Schönheit?
Gäste: Dr. Yael Adler, Hautärztin
- und Rabea Weihser, Autorin des Buches "Wie wir so schön wurden. Eine Biografie des Gesichts"
Moderation: Vladimir Balzer
Live mit Hörerinnen und Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deDer Mensch strebt seit jeher danach, schöner zu erscheinen - früher mit Tollkirschensaft und Harz, heute mit Fillern und operierten Nasen. Schönheitsideale wandeln sich mit Moden und Techniken, doch der Wunsch nach Schönheit bleibt. Sie ist nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich geprägt. Wo haben Sie Schönheitsdruck bei sich oder anderen erlebt? Was haben Sie schon alles getan, um Idealen zu entsprechen? Und was bedeutet Schönheit für Sie? Diskutieren Sie mit!
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Christian Rabhansl
Unsere Lieblingsbücher im Juni 2025
"Nicht mein Leben" von Adolf Muschg
Empfohlen von Florian Felix Weyh
"Careless People" von Sarah Wynn-Williams
Empfohlen von Christian Rabhansl
"Der Urknall unserer Sprache" von Laura Spinney
Empfohlen von Sieglinde Geisel
"Zurück zur Wirklichkeit" von Daniel Cohn-Bendit, Claus Leggewie
Empfohlen von Maike Albath -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Petra Thorbrietz, Journalistin und Autorin
Moderation: Ute Welty -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Digitales Leben
Moderation: Martin Böttcher
Wasserverbrauch von ChatGPT - "Trinkwasser für 1,2 Millionen Menschen im Jahr"
Gespräch mit Marcus Richter
Online-Wetten - Junge Männer in der Suchtfalle
Gespräch mit Marie Zinkann
Digitalsteuer - Nur eine Drohung im Handelskrieg?
Gespräch mit Christoph Trautvetter -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot
Vom Aktivismus zur Bühne: Josephine Witt bei den Autorentheatertagen in Berlin
Drama und Schweiß: Das Berliner Ballhaus Ost veranstaltet Sportfest-Festival
Von Natalja Joselewitsch
Die geniale Stelle: Thalia-Chefin Sonja Anders zu Thalheimers "Liliom"-Version -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Patrick Wellinski
Metaphysischer Reigen in "Chaos und Stille"
Gespräch mit Anatol Schuster
Ende des K-Movie Booms? Koreas Kino in der Krise
Von Christian Berndt
Die Documentale sucht nach Grenzen des Nonfiktionalen
Gespräch mit Anna Rammskogler-Witt
Vom Rechtsradikalen zum Fußballcoach: "Im Osten was Neues"
Gespräch mit Loraine Blumenthal
Ein Sommer, der die Welt veränderte: "Der Helsinki Effekt"
Gespräch mit Arthur Franck
Rise Of Raven über János Hunyad
Von Jörg Taszman15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Anne-Sophie Schmidt
Zwischen Beruf und Leidenschaft - Handwerk
Live on Tape:
Handwerk heute - Klischees und Realität(en)
Gespräch mit Marietta Schwarz
Aussterbender Beruf: Lautenbauer in Marokko suchen Nachwuchs
Von Stefan Ehlert
Unheimliche Teppich-Skulpturen: Die Künstlerin Anna Perach arbeitet mit Tufting
Von Ruth Rach
Klassik drastisch Folge 60 - Florence Price: Klavierkonzert in einem Satz
Von Axel Ranisch -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Ute Welty -
17:30 Uhr
Tacheles
Mehr Arbeit bedeutet nicht mehr Wohlstand
Ökonom Marcel Fratzscher im Gespräch mit Anna HoffmeisterDie deutsche Wirtschaft steckt in der Krise. Müssen Beschäftigte jetzt noch mehr leisten, um den Wohlstand zu sichern? "Nein", sagt Marcel Fratzscher. Die Verantwortung für die Misere sieht er bei Politik und Unternehmen - nicht bei den Arbeitnehmern.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Frei weg!
Von der Liebe zum Rudern
Von Jörn Klare
Regie: Friederike Wigger
Mit: Anne Müller und Jörg Hartmann
Ton: Hermann Leppich
Deutschlandfunk Kultur 2021
Länge: 53'51
(Wdh. am 08.06.2025, Deutschlandfunk, 20.05 Uhr)
Ich quäle mich bis zur Erschöpfung. Ich lasse mich herumkommandieren. Ich werde, was ich nie mehr sein wollte: Vereinsmitglied. Ich bin Mitte fünfzig und will einfach nur rudern. Warum? Ich weiß es nicht.Nachdem ich das erste Mal an einem Tag mehr als 30 Kilometer in einem Vierer gerudert bin, habe ich an einer Hand sechs und an der anderen Hand acht Blasen. Einige sind schon aufgeplatzt. Am nächsten Tag steht eine ähnlich lange Strecke auf dem Programm … und ich bin glücklich. Als ich das erste Mal mit den immer gleichen kraftraubenden Bewegungen in einem Riemen-Achter über die Spree gleite, traue ich mich nicht, nach links oder rechts zu schielen, weil ich Angst habe, einen Fehler zu machen … und bin berauscht.
Ich habe mich immer für einen eher freien, individualistischen und auch kreativen Geist gehalten. Doch mit Mitte fünfzig liebe ich auf einmal einen Sport, der nur Pflicht und keine Kür kennt, bei dem Kommandos eine zentrale Bedeutung haben, das Miteinander entscheidend und Eigensinn verpönt ist. Warum? Ich will versuchen, es zu erklären. Auch mir selbst. Bei vielen Fahrten durfte ich ein Mikrophon mit ins Boot nehmen.
Jörn Klare, 1965 in Hohenlimburg geboren, zwischen Sauerland und Ruhrgebiet aufgewachsen, lebt als Autor in Berlin. Er schreibt Sachbücher, Theaterstücke und Radio-Features, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Für sein Buch „Nach Hause gehen. Eine Heimatsuche“ erhielt er 2017 den Evangelischen Buchpreis. Zum selben Thema produzierte er für Deutschlandradio Kultur das Stück „Nach Hause gehen“ (2016). Zuletzt „Heroin im Alter“ (Deutschlandfunk Kultur, 2024). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Händelfestspiele Halle
Goethe-Theater Bad Lauchstädt
Aufzeichnung vom 07.06.2025
Reinhard Keiser
"Die römische Unruhe, oder Die edelmütige Octavia", Oper in drei Akten
Libretto: Barthold Feind
Octavia - Johanna Kaldewei, Sopran
Ormoena - Danae Kontora, Sopran
Nero - Tomáš Král, Bariton
Tiridates - Georg A. Bochow, Countertenor
Clelia - Maria Ladurner, Sopran
Livia - Frieda Jolande Barck, Sopran
Piso - Gwilym Bowen, Tenor
Seneca - Magnus Piontek, Bass
Lepidus - Christopher B. Fischer, Tenor
Davus - Christian Miebach, Tenor
Fabius - Johannes Gaubitz, Tenor
Lautten Compagney Berlin
Leitung: Wolfgang Katschner -
22:30 Uhr
Die besondere Aufnahme
Johann Sebastian Bach
"Das Wohltemperierte Klavier", Teil 2
Aaron Pilsan, Klavier
Produktion: Deutschlandfunk / Alpha Classic 2025 -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
"Ode an die gewaltbereite Jugend Europas" -Sebastian Nübling inszeniert in Basel
Von Michael Laages
70 Jahre Documenta: 7000 Palmen - Festakt und Kunstprojekt
Gespräch mit Ludger Fittkau
70 Jahre Ljubljana-Biennale: Die andere Documenta?
Gespräch mit Ingo Arend
Lebenswelten der Roma-Kultur - Malgorzata Mirga-Tas im Kunsthaus Bregenz
Von Julian Ignatowitsch