Programm
Samstag, 20.01.2024
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Unheilvolle Kontinuitäten
Die Lange Nacht über deutschen Kolonialismus
Von Rolf Cantzen
Regie: Rita Höhne
(Wdh. v. 18.02.2017)Prügel mit dem Tauende oder doch mit der Nilpferdpeitsche? Die Frage, wie die zwangsverpflichteten schwarzen Arbeiter in den deutschen Kolonien "zur Arbeit erzogen” und damit "zivilisiert” werden sollen, diskutierten Politiker und Mediziner vor etwas mehr als 100 Jahren in aller Öffentlichkeit. Die Kolonien versprachen Rohstoffe, Absatzmärkte und Siedlungsraum für deutsche Auswanderer. So wurden Teile Afrikas und der Südsee annektiert. Die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Ordnungen, die nicht bereits durch den transatlantischen Sklavenhandel unterminiert waren, wurden vollends zerstört. Bereits vor der militärischen staatlichen Absicherung waren die Kolonisatoren von der Gewissheit ihrer kulturellen Überlegenheit durchdrungen - und ohne Skrupel. So sicherte sich der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg im heutigen Ghana eine Festung zur Absicherung des Sklavenhandels. Die kolonisierte Bevölkerung leistete Widerstand - gewaltlos mit Arbeitsverweigerungen, mit Flucht, mit Resolutionen an den Reichstag, auf juristischen Wegen, dann aber auch durch Kriege, die mit Hunderttausenden von Toten und - im heutigen Namibia und damaligen "Deutsch-Südwest” - mit dem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts endeten. In Deutschland gibt es heute zahlreiche Initiativen schwarzer Menschenrechtsaktivisten, die an die jahrhundertelange Präsenz von People of Color in Deutschland erinnern und so zu einer angemessenen Erinnerungskultur beitragen wollen.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
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05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Zum 100. Todestag Lenins - Manche Toten leben länger
Vorgestellt von Isabella Kolar
Wladimir Iljitsch Lenin war Marxist, Revolutionär und Gründer der Sowjetunion. Wie haltbar ist sein Mythos noch?Wladimir Iljitsch Lenin war für das politische Geschehen des 20. Jahrhunderts entscheidend. Den Terror nach der Oktoberrevolution rechtfertigte der Sohn eines Schulinspektors und einer Gutsbesitzertochter als notwendigen Preis für den Sieg des Proletariats. Diese Revolution wäre nicht denkbar gewesen ohne den charismatischen Anführer der Bolschewiki, der lange auf den Umsturz hingearbeitet hatte. Und dadurch zur Symbolfigur der Sowjetunion wurde. Doch an seinem idealisierten Denkmal zeigen sich seit Jahren erste Risse. Warum und welche?
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Mit Buchkritik
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TageDietmar Rebmann, München
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewSamuel W. - Theater über den Aufstieg eines fiktiven AfD-Politikers
Gespräch mit Lukas Rietzschel08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Keine Globuli mehr auf Rezept? -
Homöopathie: Heilung oder Humbug?
Gäste: Dr. Jürgen de Laporte, Facharzt für Innere Medizin, Klassische Homöopathie
- und Prof. Dr. med. Jürgen Windeler, Arzt und Professor für Medizinische Biometrie und Klinische Epidemiologie
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deWirkt sie oder nicht? Die Homöopathie ist mal wieder in der Diskussion. Bundesgesundheitsminister Lauterbach will sie als Kassenleistung streichen lassen. Längst überfällig, sagen Homöopathie-Skeptiker. Die Verfechter der Globuli schäumen.
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Wolf Lotter: "Die Gestörten. Warum sie unseren Wohlstand sichern"
Gespräch mit dem Autor
Verena Bogner: "Not Your Business, Babe!"
Gespräch mit der Autorin
Nils Ole Oermann: "Digitale Plattformen als Staaten"
Gespräch mit dem Autor -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Birgit Marschall, Rheinische Post
Moderation: Axel Rahmlow -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Vera Linß und Martin Böttcher
Dunkle Wolken im Superwahljahr - Ist der Kampf gegen Desinformation verloren?
Gespräch mit Uschi Jonas
Al Jazeeras Rolle im Nahost-Krieg
Gespräch mit Prof. Dr. Carola Richter
Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks - Die Vorschläge des Zukunftsrates
Gespräch mit Dr. Thorolf Lipp -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
Aus nach 70 Jahren? Theater Eisleben droht die Schließung
Gespräch mit Ulrich Fischer
Aufstieg eines AFD-Politikers als Theaterstück in Zittau - Ein Probenbesuch
Von Susanne Burkhardt
Die geniale Stelle: Regisseurin Marie Bues über "Bühnenbeschimfpung" -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
Das Böse vor dem Klischee retten: Willem Dafoe in "Poor Things"
Gespräch mit dem Schauspieler
Die Evolutionen der Emma Stone: der Star im Portrait
Gespräch mit Anna Wollner
Sundance und Oscar-Nominierungen: Ein Blick aufs US-Kino
Von Christian Berndt
Das weiße Privileg der Eliteschule: Alexander Paynes "The Holdovers"
Männer am Scheideweg: die Filme von Alexander Payne
Gespräch mit Anke Leweke
Von Black Panther bis James Bond - der Erfolg der Stuntfrau Marie Mouroum15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
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17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Axel Rahmlow -
17:30 Uhr
Tacheles
Europawahl 2024 -
Rückt die EU nach rechts und wird militärischer?
Christian Johann, Direktor der Europäischen Akademie Berlin, im Gespräch mit Annette RiedelBei den Wahlen zum EU-Parlament im Juni könnten die Rechten Stimmen zugewinnen. Und Verteidigung wird künftig eine größere Rolle im Friedens-Bündnis spielen, motiviert durch den Ukraine-Krieg und die Sorge, dass Trump ins Weiße Haus zurückkehrt.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Ziemlich sensibel
Ich fühle was, was du nicht fühlst
Von Burkhard Reinartz
Regie: der Autor
Mit: Daniel Berger, Annika Schilling, Nils Kretschmer und Hildegard Meier
Ton und Technik: Eva Pöpplein und Christoph Schumacher
Redaktion: Anna Seibt
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Länge: 54'22
Wer sich verletzt fühlt, hat immer recht? Ist Sensibilität eine neue Stärke oder nur ein modischer Kampfbegriff? Die Grenze zwischen feinfühlig und überempfindlich ist schmal.Noch delikater wird es bei der Trend-Diagnose "hochsensibel“: Sind das Menschen, die schon ein Windhauch aus dem Gleichgewicht bringen kann? Ist "hochsensibel“ nur eine freundliche Umschreibung für Neurotiker, die sich für etwas Besonderes halten? Oder beschreibt es bewundernswert feinfühlige Menschen, die alltägliche Geräusche und Gerüche viel intensiver wahrnehmen? Bewegungen wie #MeToo, Black Lives Matter oder für eine gendergerechte Sprache zeigen: Auch die Gesellschaft sensibilisiert sich zunehmend für Verletzungen. Werden Menschen oder gesellschaftliche Gruppen überempfindlich wie Schneeflocken, die schon bei kleinsten Berührungen wegschmelzen, oder brauchen wir gerade mehr denn je einen Sensibilisierungsschub, der es Minderheiten und einzelnen Menschen möglich macht, ihr Anderssein frei zu leben?
Burkhard Reinartz wurde 1951 im Emsland geboren und lebt in Köln. Nach einer Zeit als Musiker und bildender Künstler schreibt und produziert er seit über zwanzig Jahren Radiofeatures mit den Schwerpunkten Lyrik, Literatur, Musik und Alltagsphilosophie. Zuletzt: "Die Macht des Augenblicks“ (Deutschlandfunk 2021) "Die Welt tritt mir täglich zu nahe“ (Deutschlandfunk 2021), "Ich gehe in ein anderes Blau“ (Deutschlandfunk 2022) und "Keine Angst vor Gedichten“ (Deutschlandfunk 2023). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Konzert
Ultraschall Berlin - Festival für neue Musik
Live und in Aufzeichnungen aus dem radialsystem berlin
Jean Barraqué
"Adoro te“ für Mezzosopran und Klavier
"Mélodies de jeunesse“ für Sopran und Klavier (1948-1950)
Trois Mélodies für Mezzosopran und Klavier (1950)
"Transkription des Vorspiels zum III. Aufzug von Tristan und Isolde“ für Klavier (1949)
Mouvement lent für Klavier (1947)
"La Nostalgie d’ Arabella“ für Mezzosopran, Trompete, Klavier und Schlagzeug (1949)
Katrien Baerts, Sopran
Nina Tarandek, Mezzosopran
Michael Wendeberg, Klavier
Paul Hübner, Trompete
Simone Beneventi, Pauken
Michael Oberaigner, Pauken
Adam Weisman, Schlagzeug
Minhye Ko, Schlagzeug
20.00
Georgia Koumará
"BUNK“ für solo no-input mixer mit verstärktem Ensemble (2022)
Karen Keyhani
"Dârvag 2023 (Version 2024)“ für Tar und acht Instrumente (2023)
Michael Maierhof
"8 Easy Pieces“ für fünf Spieler*innen (2023)
(Uraufführung)
Sarah Nemtsov
"skotom.orchesterstueck“ für Ensemble und Elektronik (2019)
Milad Mohammadi, Tar
Florian Zwissler, Live-Elektronik
MAM.manufaktur für aktuelle musik
Leitung: Susanne Blumenthal
21.30
Ricardo Eizirik
"Adolescência" für fünf Performer*innen (2023/24)
(Uraufführung der finalen Fassung)
Roberto Maqueda, Synthesizer, Sampler, Live-Elektronik
Jennifer Torrence, Expanded Drum Set
Håkon Stene, Expanded Drum Set
Francesco Palmieri, E-Gitarre
Carola Schaal, Klarinette, Stimme
Ricardo Eizirik, Live-Elektronik
Moderation: Mascha Drost und Leonie Reineke -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
Claudia Bauer inszeniert in Frankfurt a.M. die Uraufführung "Der Würgeengel"
Gespräch mit Shirin Sojitrawalla
Ultraschall Berlin 2024
Komponist und Performer Martin Schüttler im Gespräch
Filmfestival Sundance - dieses Jahr mit besonders vielen Erstlingswerken
Von Claudia Sarre
"ja nichts ist okay“ von Pollesch und Hinrichs an der Volksbühne Berlin
Gepräch mit André Mumot23:30 Uhr Kulturnachrichten23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick
Von Tobias Wenzel