Programm
Samstag, 14.10.2023
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Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Beim Erbfeind auf der Bühne
Die Lange Nacht über deutsche Unterhaltungskünstler im Pariser Exil
Von Peter Mayer
Regie: Claudia Mützelfeldt
(Wdh. v. 21./22.03.2020)So etwas hatten die Nachtschwärmer im Pariser Cabaret „Le Boeuf sur le Toit“ noch nicht gehört: Eine deutsche Chansonsängerin trug Bert Brechts Ballade vom Gauner Surabaya-Johnny vor. Marianne Oswald hieß die unbekannte Künstlerin. Aus Furcht vor den Nazis hatte sie sich schon Anfang der 1930er-Jahre aus Berlin abgesetzt und Zuflucht in Paris gefunden, das für sie Exil und Sehnsuchtsort zugleich war. Marianne Oswald machte Karriere, was nur wenigen vor den Nazis geflohenen deutschen Bühnenkünstlern gelang. Die meisten lebten von Almosen sozialer Hilfsorganisationen, mussten sich von der Pariser Ausländerbehörde schikanieren lassen und präsentierten auf Kleinkunstbühnen für Exilanten wehmutsvolle Erinnerungsprogramme an Wien oder Berlin. Deutschen Komponisten machten zum Teil militant fremdenfeindliche französische Kollegen das Leben schwer. Dennoch hatten auch einige andere Erfolg wie Ralph Erwin, der Schönberg-Schüler Rudolph Goehr, Norbert Glanzberg oder das Duo Bert Reisfeld und Rolf Marbot. Als die Deutschen Frankreich besetzt hatten, flohen viele Künstler aus ihrem Emigrationsland Frankreich, tauchten unter oder verloren ihr Leben wie Ralph Erwin. Marianne Oswald war Anfang 1939 in die USA gegangen und erst 1946 zurückgekehrt. Nur noch selten stand sie danach auf der Bühne, engagierte sich aber für die Versöhnung zwischen Franzosen und Deutschen. Eine „Lange Nacht” über ein besonderes Kapitel in der Geschichte der beiden Nachbarländer.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
Moderation: Stefan Lang -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Alfred Kerr - Kampf mit der Sprache und gegen die Nazis
25.12.1867: Der Theaterkritiker Alfred Kerr geboren
Von Christoph Vormweg
Deutschlandfunk 2017
Kritiker über Kritiker
Friedrich Luft über Alfred Kerr
RIAS Berlin 1977
Julia Kerr über ihren Mann Alfred Kerr
Im Gespräch mit Rainer Höynck
RIAS Berlin 1956Alfred Kerr war der berühmteste und auch berüchtigtste Theaterrezensent und Feuilletonist der Weimarer Republik, ja der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Texte waren stets unverwechselbar: Für ihn war die Kritik eine eigene literarische Gattung, die er durch seinen geistreich-ironischen, betont persönlichen Stil mit knappen Wendungen und überraschenden Wortbildungen maßgeblich beeinflusste. Er wurde von jungen Schriftstellerinnen und Schriftstellern verehrt, engagierte sich gegen den Nationalsozialismus und musste 1933 emigrieren. Die folgenden Jahre in Paris und London waren vom Leben in prekären Verhältnissen gekennzeichnet.
Kurz und prägnant, voll treffendem Witz und überschäumender Leidenschaft standen seine Rezensionen wie journalistische Markenartikel in der Zeitung. In krassem Gegensatz zu den oft egozentrischen, provozierenden und bisweilen auch persönlich verletzenden Artikeln des Kritikers stand sein Verhalten im Privaten. Hier gab er sich stets als treusorgender und zärtlicher Familienmensch. Er starb am 12.10.1948. -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ramona Westhof06:20 Uhr Wort zum TageMartin Korden, Bonn
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewNach Migrationsgipfel - Bekommen die Landkreise die Lage jetzt in den Griff?
Gespräch mit Reinhard Sager08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Die Details" von Ia Genberg
Rezensiert von Manuela Reichart -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Freiwilliges Engagement -
Wie wichtig ist es für unseren Zusammenhalt?
Gäste: Ulla Eberhard, Geschäftsführerin der Freiwilligen Agentur Köln
- und Prof. Dr. Thomas Klie, Leiter des Zentrums für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze)
Moderation: Katrin Heise
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deOhne sie läuft nichts: Ehrenamtliche leiten Vereine, kümmern sich um Kinder und ältere Menschen. Sie helfen Geflüchteten, löschen Brände und retten Unfallopfer. Insgesamt etwa 30 Millionen in Deutschland. Warum lohnt es sich, sich zu engagieren?
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Shelly Kupferberg
Andrej Seuss: "Kunst, Bohème und Rinderzucht"
Virginia Woolf: "Roger Fry. Eine Biografie"
Gespräch mit Britta Jürgs
Buchkritik:
"Routen I" von Hans Jürgen von der Wense
Rezensiert von Christian Schüle
"Giovanni Maria Sacco. Silent Theaters" und "Vincenzo Pagliuca mónos"
Rezensiert von Frank Dietschreit -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Philipp Peymann Engel, Jüdische Allgemeine
Moderation: Julius Stucke -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Katja Bigalke und Martin Böttcher
"Staatsräson" - Was bedeutet das überhaupt?
Von Matthias Finger
Staatsräson in den Medien: Wie wird über Israel berichtet?
Gespräch mit Prof. Dr. Meron Mendel
Überfall auf Israel: Wie Hamas-Propaganda im Netz funktioniert
Gespräch mit Kerstin Eppert
"Videoverse": Das Ende einer Social-Media-Plattform spielend erleben
Von Dennis Kogel -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot
"Was wir erben": Die Dresdner Bürgerbühne schaut sich Nachlassfragen genauer an
Von Alexandra Gerlach
Spielplananalyse: Harald Schmidts Show am Stuttgarter Theater
Die geniale Stelle: Katja Spiess über Ari Tepperberg-Performance -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
Der Umgang mit kolonialem Archivmaterial: Togoland Projektionen
Gespräch mit Jürgen Ellinghaus
Den kolonialen Blick hinterfragen - im Programm vom dok.Leipzig
Von Matthias Dell
Film und Protest: Retrospektive über die Volksaufstände im Ostblock
Gespräch mit Andreas Kötzing
Die Hoffnungslosigkeit der russischen Oppositon in "The Last Relic"
Gespräch mit Marianna Kaat
Das Zuhause zwischen Aufgehobenheit und Drohkulisse
Gespräch mit André Eckart
Home Sweet Home: Häusliche Gewalt im Nachkriegsdeutschland
Gespräch mit Annika Mayer
Der bildgewaltige Essayist Peter Mettler15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Mandy Schielke
Alles schick? Von Wintershorts, Clubmode und geerbten Kleidern
Von Jägerschick bis Superschultern - die Herbstmode
Gespräch mit Carl Tillessen
Clubmode: halbnackt durch die Nacht
Von Gesine Kühne
Live on Tape:
Helmut Lang forever - Privatarchive in der Mode
Von Katja Bigalke
Die Kleider meiner Mutter
Von Ulrike Jährling -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Julius Stucke -
17:30 Uhr
Tacheles
Medien und Künstliche Intelligenz -
Wenn der Journalist eine KI ist
Christina Elmer, Expertin für Digitaljournalismus, im Gespräch mit Annette RiedelAlgorithmen spielen längst auch im Journalismus eine Rolle. Tendenz: Zunehmend. Werden mit KI aus guten Journalisten bessere Journalisten? Oder macht KI sie letztlich überflüssig?
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
One million faces before I die
Von Miri Berlin
Ton und Regie: die Autorin
Mit: Ralf Wendt
Produktion: Eigenproduktion 2022
Länge: 19'11
Der finnische Künstler Rene Kita nimmt den Begriff „Deadline“ wörtlich: Bis zu seinem Lebensende will er eine Millionen Gesichter zeichnen. Was dahinter steckt und wie ernst es ihm damit ist, wird in diesem 20-minütigen akustischen Hörstück erzählt.
Anschließend:
Dancing with images
Von Beate Becker
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
Länge: 28'„Ich bin ein verrückter Einsiedler, der sein Leben der Kunst vermacht hat. Weil ich sonst auch nichts mehr zu tun hab.“
Rene Kita, geboren in Turku, Finnland, aufgewachsen in Deutschland und später nach Turku zurückgekehrt, wird selbst zum Kunstwerk, wenn er über sich und seine Arbeit spricht. Und das noch mehr, wenn die Autorin daraus eine Wort-Musik-Komposition macht. Seine Idee, vor seinem Tod eine Millionen Gesichter zu zeichnen, ist absolut ernst gemeint. Die Fortschritte kann man täglich auf seinem Blog sehen. Die Hintergründe erfährt man in diesem Feature.
„Ein Teil von mir ist offenbar immer noch zehn Jahre alt. Das ist mir etwas peinlich. Aber andererseits kriege ich alle meine besten Ideen von ihm.“
Miri Berlin, geboren in Tel-Aviv, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Produktdesign in Dessau, Wien und Potsdam und arbeitet als Fotografin. Seit 2018 veröffentlicht sie als freie Autorin Radiofeatures. Ihre Arbeiten wurden u.a. von Deutschlandfunk Kultur und dem Schweizer Rundfunk gesendet. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Bayreuther Festspiele
Festspielhaus
Aufzeichnung vom 25.07.2023
Richard Wagner
‚Parsifal‘ - Bühnenweihfestspiel
Amfortas - Derek Welton, Bariton
Titurel - Tobias Kehrer, Bass
Gurnemanz - Georg Zeppenfeld, Bass
Parsifal - Andreas Schager, Tenor
Klingsor - Jordan Shanahan, Bariton
Kundry - Elīna Garanča, Mezzosopran
Gralsritter - Siyabonga Maqungo und Jens-Erik Aasbø
Knappen - Betsy Horne, Margaret Plummer, Jorge Rodríguez Norton und Garrie Davislim
Zaubermädchen - Evelin Novak, Camille Schnoor, Margaret Plummer, Julia Grüter, Betsy Horne, Marie Henriette Reinhold
Altsolo - Marie Henriette Reinhold
Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele
Leitung: Pablo Heras-Casado