Programm
Samstag, 30.09.2023
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Nachrichten
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Lange Nacht
"Dann bricht alles Gefühl mit Lebendigkeit hervor!"
Eine Lange Nacht über die Liebe der Engländer zur deutschen Musik
Von Stefan Zednik
Regie: Beate Ziegs
(Wdh. v. 07./08.08.2021)„The English may not like music - but they absolutely love the noise it makes.“ (Thomas Beecham).
Beethovens 9. Symphonie, das vielleicht populärste Stück der klassischen Musik, wäre kaum entstanden ohne den begeisterten Einsatz englischer Musikliebhaber. Sie erteilten Ludwig van Beethoven dafür 1817 den gut dotierten Auftrag. In einer Zeit, in der die Musik des deutschsprachigen Raumes eine Blüte erlebte und bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts die europäische Musikszene dominierte, luden englische Musikliebhaber immer wieder deutsche Musikerinnen und Musiker ein, um auf der Insel zu musizieren. Händel ließ sich ebenso wie der Bach-Sohn Johann Christian in London nieder, Mozart und Gluck gastierten dort, Haydn schrieb die Londoner Symphonien. Clara Schumann unternahm nach dem Tod ihres Mannes Robert umjubelte Konzerttourneen nach Großbritannien. "Man liebte die Musik und zahlte gut," schrieb sie später. Viele reisten gern auf die Insel und wurden oft frenetisch gefeiert. Woher kam diese Begeisterung, und warum gab es im 18. und 19. Jahrhundert so wenig originär englische Musikkreative? Wodurch änderte sich das zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Das Verhältnis zwischen englischer und festländischer Musikkultur war lange Zeit keineswegs einseitig. Ein walisischer Chronist bemerkt bereits im 13. Jahrhundert ausdrücklich: „Bei ihren musikalischen Veranstaltungen singen sie nicht einstimmig wie Bewohner anderer Länder, sondern in vielen verschiedenen Stimmen!“ Im 20. Jahrhundert endlich finden auch englische Musiker in Deutschland zunehmend Beachtung, im Bereich der Oper etwa ist Benjamin Britten einer der meistaufgeführten Komponisten. Eine „Lange Nacht” über das Wechselspiel von Vorbehalt, Respekt und Begeisterung, das die Gefühle der Engländer zur Musik, vor allem zu deutscher Musik prägt.01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
Moderation: Stefan Lang -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Strauß reloaded - Zum 35. Todestag Wiederauferstehung im Wahlkampf
Der Dokumentarfilm "Der Kandidat" kommt in die Kinos
Von Christian Berndt
Deutschlandfunk 2020
Die deftige Rede im Bundestag - Eine Verlustanzeige
Von Stefan Maas
Deutschlandradio Kultur 2014
Franz-Josef Strauß scheitert bei der Bundestagswahl 1980 als Kanzlerkandidat der Union
Von Sylvia Conradt
Deutschlandfunk 2000Er war nie unumstritten und sicher auch kein Politiker der leisen Töne - aber eine Persönlichkeit. Am 3. Oktober vor 35 Jahren verstarb Franz Josef Strauß. Der Politiker (1915- 1988) war Gründungsmitglied der CSU und seit 1961 deren Vorsitzender. Von 1953 bis 1955 war Strauß Bundesminister für besondere Aufgaben, 1955/56 Minister für Atomfragen. 1956 wurde er Minister der Verteidigung, ein Amt, von dem er aufgrund seiner Verstrickung in die Spiegel-Affäre 1962 zurücktrat.
Im Bundestag lieferte er sich temperamentvolle und legendäre Rededuelle beispielsweise mit Herbert Wehner von der SPD. Als Urgestein der westdeutschen Politik war er ebenso verehrt wie angefeindet. Sein größtes Problem war, dass er nur in seinem Stammland, in Bayern, eine unangefochtene Größe als Ministerpräsident war, seine Ambitionen jedoch weit über Bayern hinaus reichten. 1980 wollte er es wissen - und der erste CSU-Kanzler der Bundesrepublik Deutschland werden. Doch Franz-Josef Strauß scheiterte bei der Bundestagswahl am 5. Oktober 1980. Der amtierende SPD-Kanzler Helmut Schmidt wurde wiedergewählt.
Keiner hat je so polarisiert und uns so schön beschimpft wie Strauß. Er galt als kalter Krieger aber auch als einer, der Leben in die Bude bringt. Zitat Egon Bahr: „Der Strauß ist ein Kraftwerk mit den Sicherungen eines Kuhstalls.” -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Dieter Kassel06:20 Uhr Wort zum TagePfarrer Markus Bolowich, Nürnberg
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewDas Sensibelchen: Die Kaffeepflanze und der Klimawandel
Gespräch mit Christian Bunn08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Mystische Fauna" von Marica Bodrožić
Rezensiert von Sarah Elsing -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Digitales Bezahlen boomt - Brauchen wir noch Bargeld?
Moderation: Vladimir Balzer
Gäste: Alexander Hagelüken, Leitender Redakteur Wirtschaftspolitik bei der Süddeutschen Zeitung
- und Prof. Dr. Alexander Kriwoluzky, Leiter der Abteilung Makroökonomie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.de„Bar oder Karte?“ - die Frage wird immer häufiger gestellt, beim Einkauf, im Restaurant. Die Deutschen hängen an ihrem Bargeld. In anderen Ländern ist das Zahlen per Karte oder Smartphone längst Alltag, Bares ein Auslaufmodell. Wie zahlen wir in Zukunft?
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Christian Rabhansl
Beste Bücher für den Herbst - Was unsere Literatur-Redaktion gerade liest
Lieblingsbuch:
"Sekunden der Gnade“ von Dennis Lehane
Rezensiert von Kim Kindermann
Lieblingsbuch:
"Brust. Geschichte eines polit. Körperteils" von Anja Zimmermann
Rezensiert von Christian Rabhansl
Lieblingsbuch:
"Krüppelpassion. Oder Vom Gehen“ von Jan Kuhlbrodt
Rezensiert von Wiebke Porombka
Lieblingsbuch:
"Der Held und seine Heizung" von Susanne Stephan
Rezensiert von Maike Albath -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Derek Scally, Irish Times
Moderation: Julius Stucke -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Jenny Genzmer und Tim Wiese
Virtuelle Influencer - Im Uncanny Valley der sozialen Medien
Von Matthias Finger
Kommunikationssurrogate - Müssen virtuelle Influencer gekennzeichnet werden?
Gespräch mit Jessica Heesen
Chatkontrolle: Warum eine Millionen-Euro Lobby für Massenüberwachung kämpft
Gespräch mit Eva Wolfangel
Wahlen in Polen: Einschränkung der Pressefreiheit durch Staat und russische Trolle
Von Vera Linß -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot
Von Wirtshaustöchtern: Annette Paulmann führt in München zum ersten Mal Regie
Gespräch mit Annette Paulmann
Bayerns freie Szene vor der Landtagswahl
Von Tobias Krone
Die geniale Stelle: Franziska Werner über verregnetes Festival -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Patrick Wellinski
Das Tier im Dschungel - Queere Clubkultur als Weltflucht
Gespräch mit Patric Chiha
Rotting in the Sun - Queere Crime-Comedy auf Mubi
Gespräch mit Sebastian Silva
Master Gardener - Der Abschluss der Schrader-Trilogie kommt auf VoD
Gespräch mit Marcus Stiglegger
Persona non grata: Wieso Agnieszka Hollands Film zum Spielball der Politik wird
Von Christian Berndt
Zum 71. Mal: San Sebastian geht zu Ende - Ein Rückblick
Von Wolfgang Martin Hamdorf
Alliierte Kinokultur 1945-46 im DHM: Zwischen Kriegsende und Neubeginn
Gespräch mit Frederik Lang
Streik in Hollywood - Ende in Sicht
Gespräch mit Katharina Wilhelm15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Mandy Schielke
Schön holzig!
Rauch, Asche, Fichtensprossen - Der Geschmack von Holz
Gespräch mit Tina Hüttl
Holz aus Hanf, Bambus, Palme - Eine Alternative zu Baumholz?
Gespräch mit Andreas Krause
Designtrend Marmorholz - Wie Pilze Hölzer veredeln
Von Matthias Finger
Bretter, die die Welt bedeuten - Geschichten von der Theaterbühne
Von Matthias Dell
Serie "Die Entscheidung" 06 Die Namensänderung
Von Sonja Heizmann -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Julius Stucke -
17:30 Uhr
Tacheles
„Es geht um mehr als Marktgängigkeit“.
Die Kunsthistorikerin Eva Meyer-Hermann im Gespräch mit Thorsten JantschekKrieg, Inflation, Energiekrise - Für den Kunstmarkt scheint das keine oder kaum eine Rolle zu spielen. Mit einem Umsatz von 67,8 Milliarden US Dollar für das Jahr 2022 - so die Schätzungen des Art Market Reports der Art Basel und der UBS Bank - werden die Umsätze vor der Corona-Pandemie übertroffen. Seit Jahren scheint der Markt den Bereich der Kunst zu dominieren, was für die Kunst selbst oft nicht von Nachteil ist. Wie aber haben sich Öffentlichkeit, Akteure und Institutionen im Kunstfeld dadurch verändert?
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Landkarte der Schande
Anti-LGBTQI+-Gemeinden in Polen
Von Małgorzata Żerwe und David Zane Mairowitz
Mit Übersetzungen der polnischen Originaltöne von Renata Borowczak
Regie: die Autor*innen
Mit: Monika Oschek, Stefan Kaminski
Ton: Michael Kube
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
Länge: 53'44
LGBTQI+ sorgt für Streit in Polen. Kleinstädte vor allem im Osten des Landes erklären sich zu „befreiten“ Zonen. Zugleich formiert sich Widerstand in der Community und der Zivilgesellschaft. Eine Reise durch ein gespaltenes Land.Ein prominenter polnischer Erzbischof nennt sie die „Regenbogen-Pest“. Das gegenwärtige Regime erklärt, mit ihrer „Ideologie“ im Krieg zu sein. „Homophobusse“, Transporter der „Recht-auf-Leben-Stiftung“ mit Anti-Gay-Plakaten durchkämmen das Land, dröhnen Anti-LGBTQI+-Propaganda aus ihren Lautsprechern. Viele polnische Gemeinden, vor allem in den südöstlichen Regionen haben „Anti-LGBTQI+-Zonen“ geschaffen, was zu einem strategischen Kampf mit der Europäischen Union führte. Diese Städte und Dörfer werden von der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützt, und seit ein paar Jahren ist eine steile Zunahme homophober Überfälle zu verzeichnen, oft gefolgt von einer Serie von Selbstmorden. In dem als „Road Movie“ gestalteten Feature verfolgen die Autor*innen die Reaktion der Aktivistinnen und Aktivisten auf diese Welle von Homophobie von Region zu Region. Sie sprechen mit Bewohnern und örtlichen Politikern, um ihre Befürchtungen sowie den Einfluss der Propaganda zu verstehen, die das konservative katholische Kernland Polens durchdringt.
David Zane Mairowitz, geboren 1943 in New York, lebt in Avignon und Berlin. Schreibt Theaterstücke, Kurzgeschichten, Hörspiele und Features, darunter „Das FBI und ich. Kommunistenjagd im amerikanischen Radio“ (DLR Berlin 2004), „Geris radikale Abenteuer oder Eine Rote Mutter in New York“ (DKultur 2009).
Małgorzata Żerwe, geboren 1954 in Lublin, ist Kulturredakteurin für Radio Gdansk und vielfach ausgezeichnete Feature-Autorin. Zusammen mit David Zane Mairowitz produzierte sie Features wie „Balkankriege in Queens“ (Deutschlandfunk/SWR 2013) und „Kafka Unchained“ (Deutschlandfunk/ORF 2014, Prix Marulić 2015). Zuletzt: „Die unbegrabenen Schuhe von Stutthof“ (Deutschlandfunk 2018). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Haus des Rundfunks, Berlin
Aufzeichnung vom 15.09.2023
Eslon Hindundu
„Chief Hijangua“ - Oper in vier Akten auf ein Libretto von Nikolaus Frei
Hijangua - Sakhiwe Mkosana
Matjiua - Janice van Rooy
Hangane - Monde Masimini
Nguti - Galilei Njembo
Major Lobendstein - Rheinaldt Moagi
Pastor - Yonwaba Mbo
Maria - Natasha Ndjiharine
Vox Vitae Musica (Windhoek)
Cantus Domus (Berlin)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Eslon Hindundu"Chief Hijangua" von Eslon Hindundu ist die erste Oper Namibias. Sie wird auf Otjiherero - einer der Sprachen Namibias - und auf Deutsch gesungen. Erstmals wurde sie 2022 in Windhoek aufgeführt. Nun erlebt sie ihre Europa-Premiere in Berlin. Die Oper erzählt von einem einheimischen Prinzen, der zum Handlanger der deutschen Kolonisatoren wird und damit sein eigenes Volk verrät.
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22:00 Uhr
Die besondere Aufnahme
Josef Labor
Konzertstücke I und III für Klavier - linke Hand - und Orchester
Oliver Triendl, Klavier
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Leitung: Eugene Tzigane
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023 in der Philharmonie Ludwigshafen -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
Puccinis "Il trittico": Pinar Karabulut inszeniert in Berlin
Gespräch mit André Mumot
Bergkarabach: Ein armenischer Theaterdirektor verlässt sein Traditionshaus
Von Florian Kellermann
Die Goldene Muschel ist vergeben: Das 71. Filmfestival von San Sebastian
Von Wolfgang Hamdorf
Schwierige Provenienz: Warum ein Porträt von Erich Mühsam nicht in Berlin bleibt
Gespräch mit Peter Kropmanns
"Im Menschen muss alles herrlich sein“: Jan Bosse inszeniert Salzmann in München
Gespräch mit Sven Ricklefs23:30 Uhr Kulturnachrichten23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick
Von Klaus Pokatzky