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Samstag, 11.02.2023

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Lange Nacht

    Das Moor, die Kunst und das Dorf
    Eine Lange Nacht über die Künstlerkolonie Worpswede
    Von Berit Hempel
    Regie: Burkhard Reinartz
    (Wdh. v. 19./20.11.2016)

    Der Name verströmt einen eigentümlichen Zauber - Worpswede, ein kleines Dorf bei Bremen. Zwischen Wiesen, Mooren und Bächen finden bildende Künstler hier Ende des 19. Jahrhunderts einen Ort der Kreativität und des intellektuellen Austausches. Ihre Künstlerkolonie dient ihnen als idealisierte Gegenwelt zu verschulten Akademien und zunehmender Industrialisierung. Der Maler Fritz Mackensen widmet sich in seinen Gemälden den Bauern der Gegend, unterrichtet Paula (Modersohn-)Becker und Clara (Rilke-)Westhoff, die voller Übermut die Kirchenglocken läuten. Der Jugendstilkünstler Heinrich Vogeler schafft sich auf seinem Barkenhoff eine bis ins Detail durchgestaltete Lebenswelt, von märchenhaften Illustrationen über das Reformkleid der Ehefrau bis zur hauseigenen Gabel. Doch auf Utopien folgen Ernüchterungen und getrennte Lebenswege. Der Gründer der Künstlerkolonie Fritz Mackensen wird in den 1930er-Jahren örtlicher Vertrauensmann der Reichskulturkammer des NS-Regimes, kommt auf die „Führerliste“ und gehört somit zu den 100 wichtigsten deutschen Künstlern. Der Visionär Heinrich Vogeler geht als Kommunist nach Russland, gerät in den 1940er-Jahren auf die Fahndungsliste der SS und verhungert elendig. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchen auch die Künstler in Worpswede nach einem Neuanfang. Der Einfluss der ersten Künstlergeneration ist bis heute spürbar. Sie legte den Grundstein für ein kulturelles Leben, das bis heute viele Besucher anzieht. Eine „Lange Nacht” über einen Ort zwischen Mythos und Gegenwart.

    01:00 Uhr  
    Nachrichten
    02:00 Uhr  
    Nachrichten
  • 03:00 Uhr

    Nachrichten

  • 03:05 Uhr

    Tonart

    Klassik reloaded

  • 05:00 Uhr

    Nachrichten

  • Gehüllt in Niedertracht, gleichwie in einer Wolke
    Die Filbinger-Affäre erschüttert die BRD
    Von Rolf Gumlich
    Radio DDR II 1978

    Der Titel der Sendung stammt aus dem Gedicht „Die öffentlichen Verleumder“ von Gottfried Keller, einem Schweizer Schriftsteller und Politiker, der es 1878 schrieb - und das 100 Jahre später eine politische Affäre umschreibt, die die Bundesrepublik erschüttert. Es geht um Hans Karl Filbinger, der 1978 baden-württembergischer Ministerpräsident ist. Er ist auch einstiger NS-Marinerichter, doch dass er vier Todesurteile 1943 und 1945 beantragt oder gefällt hatte, wird erst 1978 schrittweise bekannt, infolge seiner Unterlassungsklage gegen den Dramatiker Rolf Hochhuth, der ihn einen „furchtbaren Juristen“ nennt. Wenige Tage vor seinem Rücktritt sendet der DDR-Rundfunk eine Sendung, in der durch Interviewausschnitte aus den westdeutschen Medien und ergänzende Hörspielszenen der Fall Filbinger nacherzählt wird - dieser, so ein Zitat der schwedischen Zeitung „Arbetet” im Beitrag, sei kein Einzelfall, denn „kratzt man ein wenig am respektablen Äußeren, kommen erschreckende Mosaiksteine aus der Vergangenheit zum Vorschein.“

  • 06:00 Uhr

    Nachrichten

  • 06:05 Uhr

    Studio 9

    Kultur und Politik am Morgen
    Moderation: Liane von Billerbeck

    06:30 Uhr  
    Nachrichten
    06:40 Uhr  Aus den Feuilletons
    07:00 Uhr  
    Nachrichten
    07:30 Uhr  
    Nachrichten
    08:00 Uhr  
    Nachrichten
    08:30 Uhr  
    Nachrichten
  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • Die Pandemie ist vorbei, Corona bleibt -
    Was haben wir gelernt?

    Gäste: Dr. Jördis Frommhold, Ärztliche Leiterin des Instituts Long Covid in Rostock - und
    Prof. Dr. Stefan Gosepath, Professor für Praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin

    Moderation: Katrin Heise

    Live mit Hörern
    08 00 22 54 22 54
    gespraech@deutschlandfunkkultur.de

    Drei Jahre hat uns Corona in Atem gehalten, nun sind nahezu alle Schutzmaßnahmen gefallen. Doch auch, wenn wir die Pandemie überstanden haben, sie hat Spuren hinterlassen. Und das Virus bleibt. Welche Lehren ziehen wir aus der Corona-Zeit? Diskutieren Sie mit!

    10:00 Uhr  
    Nachrichten
  • 11:00 Uhr

    Nachrichten

  • 11:05 Uhr

    Lesart

    Das politische Buch
    Moderation: Christian Rabhansl

    Bruno S. Frey, Oliver Zimmer: "Mehr Demokratie wagen. Für eine Teilhabe aller"
    Gespräch mit Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Bruno Frey

    Juristin Sophie Schönberger: Warum die Demokratie mehr Trinkhallen braucht#

    Der verleumdete Held - Wolfgang Benz über den Hitler-Attentäter Georg Elser

  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • Prof. Dr. Thorsten Faas, Freie Universität
    Moderation: Nicole Dittmer

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • 13:05 Uhr

    Breitband

    Medien und digitale Kultur
    Moderation: Jenny Genzmer und Tim Wiese

    Änderungen bei Twitter: Wie die Plattform sich immer weiter verschließt
    Gespräch mit Luca Hammer

    Stirbt das Internet? Geert Lovinks neues Essay hat eine steile These
    Von Marten Hahn

    Faxen Dicke: Kommunikations-Oldtimer in Deutschlands Infrastruktur
    Von Matthias Finger

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • 14:05 Uhr

    Rang 1

    Das Theatermagazin
    Moderation: Janis El-Bira

    Im Exil: Die russische Theatermacherin Anastasia Patlay beim Brechtfest
    Gespräch mit Anastasia Patlay

    Neue Spielstätte eröffnet: Nationaltheater Mannheim setzt auf Nachhaltigkeit
    Von Michael Laages

  • 14:30 Uhr

    Vollbild

    Das Filmmagazin
    Moderation: Susanne Burg

    Filmgenie und soziales Gewissen Spaniens: Zum Tod von Carlos Saura
    Gespräch mit Patrick Wellinski

    Reform der Filmförderung: Frustration und Hoffnung in der deutschen Filmbranche
    Von Christian Berndt

    Die moralischen Grenzen des Klimaaktivismus: Die Thriller-Serie "A Thin Line"
    Gespräch mit Jakob Weydermann

    Filmstar als Umweltaktivistin: Marion Cotillard über "Bigger Than Us"
    Gespräch mit Marion Cotillard

    Aktivistisches Kino: Trends im Dokumentarfilm
    Gespräch mit Daniel Sponsel

    Der Kampf um den Hambacher Forst: der Dokumentarfilm "Vergiss Meyn Nicht"
    Gespräch mit Kilian Kuhlendahl

    Kindheit in der Ostukraine: Oscarnominierter Dokumentarfilm "Heimweh" bei Arte
    Gespräch mit Jörg Taszman

    M. Night Shyamalan: ein Spiritualist auf der Suche nach Erleuchtung
    Von Anna Wollner

    15:00 Uhr  
    Nachrichten
  • 16:00 Uhr

    Nachrichten

  • 16:05 Uhr

    Echtzeit

    Das Magazin für Lebensart
    Moderation: Martin Böttcher

    Eltern-Bots und Ziehtöchter - Familie mal anders

    Eine Kindheit in Armut
    Gespräch mit Iris Sayram

    Verewigt - Die Eltern als Sprachbot am Leben halten
    Von Nils Dampz

    Zusammen Bilder malen - Die eineiigen Fabrizius-Schwestern
    Von Sonja Heizmann

    Ein besonderes Verhältnis - Ziehmutter und Ziehtochter
    Von Ruth Rach

    Serie Radio Tele Funke - Vogelstimmenuhr
    Von Mariola Brillowska

  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • 17:30 Uhr

    Tacheles

    Denkfabrik Museum - Wie kann Kunst die Demokratie stärken

    Nora Sternfeld, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, stellt sich den Fragen von Thorsten Jantschek

    Die Demokratie scheint mancherorts in die Defensive geraten zu sein. Welche Rolle können Kunst und Museen dabei spielen, sie resilienter gegen ihre Feinde zu machen? Die Kulturwissenschaftlerin Nora Sternfeld plädiert für radikale Demokratisierung.

  • 18:00 Uhr

    Nachrichten

  • 18:05 Uhr

    Feature

    Cassandra
    Kann Literatur Krisen prophezeien?
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    Regie: Eva Solloch
    Mit: Nagmeh Alaei, Lou Zöllkau, Friederike Wagner, David Vormweg und Axel Gottschick
    Ton und Technik: Oliver Dannert, Hendrik Manook und Gunther Rose
    Produktion: Deutschlandfunk 2023
    Länge: 54‘31

    Mit Hilfe von Literatur gesellschaftliche Krisen erkennen und abwenden − dies ist das visionäre Ziel des „Projekts Cassandra“.

    „Projekt Cassandra“ startet topsecret, finanziert durch das deutsche Verteidigungsministerium, mit einem ungewöhnlichen Ansatz: Die Untersuchung literarischer Werke soll als Frühwarnsystem dienen, mit dem akute gesellschaftliche Spannungen identifiziert werden können, bevor sie in bewaffnete Auseinandersetzungen oder gar Krieg umschlagen. Die Analyse von Belletristik soll helfen, reale Krisen zu entschärfen.

    Von 2017 an konzentriert sich ein kleines Team um den Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer, der das Projekt ins Leben rief, drei Jahre lang auf den Westbalkan, den Maghreb-Raum sowie Nigeria. Anhand einer selektiven Lektüre bildet es „Emotion Maps“, die veranschaulichen, wie in gewissen Regionen gewalttätige Sprache auf latente Spannungen und Gewaltpotentiale hinweist. Man muss nur genau auf die Texte und ihre (Mehrfach-) Bedeutungen achten, betont Wertheimer.

    Das Feature verbindet das Cassandra-Projekt der Literaturwissenschaft als Mittel der deduktiven Weissagung mit dem antiken Mythos. Gibt es eine Möglichkeit, kommendes Unheil zu erkennen und zugleich den Fluch der armen Cassandra, dass ihr niemand Glauben schenkt, zu durchbrechen? Dass Cassandra recht hat, wird immer erst erkannt, wenn es zu spät ist.

    Markus Metz, geboren 1958, studierte Publizistik, Politik und Theaterwissenschaft. Er lebt als Hörfunkjournalist und Autor in München. Zuletzt erschien von ihm „Wir Kleinbürger 4.0. Die neue Koalition und ihre Gesellschaft“ (Edition Tiamat, Berlin) und „Apokalypse & Karneval. Neoliberalismus: Next Level“ (Bertz & Fischer, Berlin), beide gemeinsam mit Georg Seeßlen.

    Georg Seeßlen, geboren 1948, studierte in München Malerei, Kunstgeschichte und Semiologie. Er war Dozent an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland und schreibt als freier Autor unter anderem für Die Zeit, Frankfurter Rundschau, taz und epd-Film. Außerdem hat er rund 20 Filmbücher verfasst und Dokumentarfilme fürs Fernsehen gedreht.

  • 19:00 Uhr

    Nachrichten

  • 19:05 Uhr

    Oper

    Kirche „Zur frohen Botschaft“, Berlin-Karlshorst
    Aufzeichnung vom 02. - 04.06.2021

    Heinrich Schütz
    "Dafne", Oper in einem Prolog und fünf Akten (rekonstruiert von Roland Wilson)
    Libretto: Martin Opitz

    La Capella Ducale:
    Apollo - Tobias Hunger, Tenor
    Dafne - Marie Luise Werneburg, Sopran
    Venus/Nymfe - Magdalena Podkoscielna Sopran
    Cupido/Nymfe - Magdalena Harer, Sopran
    Ovidius/Schäfer- Georg Poplutz, Tenor
    Schäfer - David Erler, Altus
    Schäfer - Joachim Höchbauer, Bass
    Musica Fiata
    Leitung: Roland Wilson

    Produktion cpo / Deutschlandfunk Kultur 2021

    Von Heinrich Schütz' einziger bekannter Oper ist nur das Libretto von Martin Opitz erhalten. Der Musiker und Musikwissenschaftler Roland Wilson hat hierzu Musik von Schütz und seinen Zeitgenossen rekonstruiert. Nun ist das Ergebnis dieser mühevollen Arbeit hörbar - nicht nur für Schütz-Fans ein Genuss.


    21.00 Buffomania
    Operettenerkundungen quer durch die Welt
    Vorgestellt von Daniel Hirschel

    ‚Wenn Männer schwindeln‘
    Operette in drei Akten von Walter W. Goetze
    Libretto: Bruno Decker und Robert Pohl

    Berliner Operette mit französischem Parfüm. Mit Christian Garbosnik am Flügel ‚schwindeln‘ sich Karol Bettley, Nicole Meinhardt und Kathrin Duschek durch das Geschehen.

  • Richard Wagner
    "Tristan und Isolde", bearbeitet von Henk de Vlieger als "orchestral passion"

    Staatskapelle Weimar
    Leitung: Hansjörg Albrecht

    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 in der Weimarhalle

    Die sinfonische Bearbeitung von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ verknüpft die zentralen Fäden des Musikdramas und zeichnet so - rein instrumental - das Geschehen dieser von Wagner so genannten „Handlung in drei Aufzügen“ nach. Bereits das Vorspiel lässt die Wagnerschen Prinzipien der „Unendlichen Melodie“ und der „Kunst des Übergangs“ erkennen und greift inhaltlich auf jene Szene im 1. Akt voraus, in der Tristan und Isolde den Liebestrank zu sich nehmen, von dem sie denken, er sei ein Trank des Todes. Die ungeheuerlichen Folgen, die sich hieraus ergeben, hat Wagner selbst so beschrieben: „Nun war des Sehnens, des Verlangens, der Wonne und des Elends der Liebe kein Ende: Welt, Macht, Ruhm, Ehre, Ritterlichkeit, Treue, Freundschaft - alles wie wesenloser Traum zerstoben; nur eines noch lebend: Sehnsucht, unstillbares, ewig neu sich gebärendes Verlangen, Dürsten und Schmachten; einzige Erlösung: Tod, Sterben, Untergehen, Nichtmehrerwachen!“

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    Moderation: Eckhard Roelcke

    Freiheitsfrage: Roger Vontobel inszeniert in Düsseldorf "Wilhelm Tell"
    Gespräch mit Elisabeth Luft

    Gabriele Münter. Menschenbilder. Erste Einzelausstellung in Norddeutschland
    Von Anette Schneider

    Das Erbe der Sklaverei. Cameron Rowland im MMK Frankfurt
    Gespräch mit Susanne Pfeffer

    "Von Genen und Menschen": Ausstellung im Dresdener Hygienemuseum rund um die DNA
    Von Alexander Moritz

    Neue Spielstätte eröffnet: Nationaltheater Mannheim setzt auf Nachhaltigkeit
    Von Michael Laages