Programm
Samstag, 01.10.2016
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Da braut sich was zusammen
Eine Lange Nacht über das Bier
Von Günter Herkel
Regie: Beate ZiegsBier gilt - neben Wasser und Tee - als das am weitesten verbreitete Getränk der Welt. Noch immer ist es das beliebteste Getränk der Deutschen, obwohl sein Absatz zuletzt schwächelte. In diesem Jahr wird der 500. Geburtstag des bayerischen Reinheitsgebots zelebriert. Aber die Geschichte dieses Kulturgetränks begann bereits viel früher. Bier begleitet den Menschen seit seiner Sesshaftwerdung. Sumerer und Ägypter betrachteten Bier als Gabe der Götter. Den weintrinkenden Griechen und Römern galt es als barbarisch, was seine Popularität bei den Germanen nicht minderte. In der Frühzeit bis ins frühe Mittelalter war das Brauen Frauensache. Dann verdrängten die Mönche, viel später die Industrialisierung der Bierproduktion die Frauen von den Sudkesseln. Welche Eigenschaften machten und machen das Bier populär? Seine rituelle Bedeutung? Seine Funktion als flüssiges Brot, als Rauschmittel, nicht zuletzt seine Rolle als Kultgetränk für gemeinschaftsstiftende Erlebnisse - ob im Wirtshaus, Biergarten oder zu Hause? Nach dem Zweiten Weltkrieg boomen Bierproduktion und -absatz weltweit. Aber die Massenproduktion von charakterschwachen Mainstream-Marken lässt die Vielfalt verkümmern. Dagegen regt sich in jüngster Zeit Widerstand. Zunächst in den USA, seit einigen Jahren auch in Deutschland, gehen junge Brauer daran, ausdrucksstarke neue Biere zu kreieren oder längst vergessene traditionelle Bierstile wiederzubeleben. Oft in Auseinandersetzung mit dem Reinheitsgebot: Ist diese vermeintlich älteste Lebensmittelverordnung wirklich ein Qualitätssiegel? Ist die Craftbier-Bewegung nur ein kurzfristiger Hype? Oder eine Rückbesinnung auf Vielfalt und anspruchsvollen Biergenuss? Die Lange Nacht zeichnet die fast 10.000jährige Kulturgeschichte des Biers nach. Brauer, Sommeliers und andere Biergenießer geben Auskunft darüber, was in ein gutes Bier hinein gehört und was nicht. Auch wird der Frage nachgegangen, warum besonders Frauen den neuen Aromenreichtum des handwerklich gebrauten Biers schätzen.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Lisa Gerrard
Whale Rider
Paul Grabowski
Last Orders
Ron Grainer
The Omega Man
Moderation: Birgit KahleEine tausendjährige Tradition aufzubrechen ist keine Kleinigkeit. Dennoch gelingt es der zwölfjährigen Pai mit Mut und Geduld die Position des Paikea einzunehmen, die eigentlich einem männlichen Maori zugedacht ist. Die australische Komponistin Lisa Gerrard fühlte sich ein in Pais Realität und Spirituaität und entwarf für das von Niki Caro sensibel inszenierte Drama „Whale Rider“ eine zeitlose Musik, die u.a. einen Maori-Tanz integriert und die die Verbundenheit des Menschen mit dem Ozean spürbar macht. -- Mit einem Ensemble handverlesener Solisten gestaltete der australische Jazz-Musiker und Komponist Paul Grabowski die melancholisch-elegische Musik für Fred Schepisis dramaturgisch geschickt erzählte Literaturverfilmung „Last Orders“, die uns das Außergewöhnliche zeigt, das dem gewöhnlichen Menschen innewohnt. - Boris Sagal inszenierte 1971 den action-reichen Science Fiction-Thriller „The Omega Man“, für den der australische Komponist Ron Grainer eine lange Zeit nicht veröffentlichte Filmmusik schuf, in der sich verschiedene Stile mischen: Pop-Musik, Orchesterklang und avantgardistische Elemente, - ausgeführt u.a. von einer Synthesizer-Orgel und einem Wasser-Glockenspiel.
04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Mr. Tambourine Man (2/8)
Eine Annäherung an Bob Dylan
Von Siegfried Schmidt-Joos
RIAS 1982
Vorgestellt von Michael Groth
(Teil 3 am 05.11.2016)Am 24. Mai feierte Bob Dylan seinen 75. Geburtstag. Grund genug, den Mann zu feiern, der wie kein anderer die amerikanische Volksmusik der vergangenen 50 Jahre prägte. 1982 widmete der RIAS dem Singer und Songwriter eine Serie. 'Mr. Tambourine Man' nannte der Musikjournalist Siegfried Schmidt-Joos die Reihe. Im zweiten Teil geht es um die Anfänge Dylans im heimischen Minnesota und in New York.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TagePastor Sebastian Begaße
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:20 Uhr Kommentar der WocheHistorisches Abkommen: Guerilla und Regierung in Kolumbien beenden Bürgerkrieg|
Von Burkhard Birke07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewUngarn vor dem Flüchtlingsreferendum
Gespräch mit Rudolf Ungvary, Schriftsteller und Publizist08:00 UhrNachrichten08:20 Uhr FrühkritikTourstart Suzanne Vega am Vorabend in Berlin
Von Carsten Beyer08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Drehtür" von Katja Lange-Müller
Rezensiert von Maike Albath -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Wenn die Seele leidet - was tun bei Depressionen?
Dr. Iris Hauth, Ärztliche Direktorin des Alexianer St-Joseph Krankenhaus in Berlin
Heide Fuhljahn, Journalistin
Moderation: Matthias HanselmannDepressionen gehören zu den großen Volkskrankheiten und sind dennoch die am meisten unterschätzten: Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland sind akut behandlungsbedürftig, jeder Fünfte erlebt mindestens einmal in seinem Leben eine depressive Phase. Eine große Zahl der jährlich 10.000 Suizide und ca. 150.000 Suizidversuche in Deutschland gehen auf eine nicht optimal behandelte Depression zurück. Daran erinnert der "Europäische Tag gegen Depression", der seit 2004 jährlich am 1. Oktober begangen wird.
Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 00800 2254 2254, per E-Mail unter gespraech@deutschlandradiokultur.de - sowie auf Facebook und Twitter.10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
"Die Geschäfte des Staates"
Moderation: Florian Felix Weyh
Gespräch mit Michael Schäfer über "Das kommunale Nagelstudio"
Gespräch mit Lukas Haffert über "Die schwarze Null"
Lothar Gall: "Hardenberg - Reformer und Staatsmann"
Piper Verlag
Rezensiert von Martin Ahrends
Katharina Meichenitsch u.a. (Hg.): "Neu! Besser! Billiger!"
Mandelbaum Verlag
Vorgestellt von Nana Brink -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Elke Durak -
12:30 Uhr
Schlaglichter
Der Wochenrückblick
Moderation: Azadê Peşmen -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Wahlkampf als "Bot Fight"
Welchen Einfluss haben soziale Botnetze auf die politische Öffentlichkeit?
Gespräch mit Simon Hegelich
Schwarzes Utopia
"Der Black Panther" und sein High-Tech Staat
Gespräch mit Markus Dichmann
Die Hasscommunity "Sifftwitter"
Von Azadê Pesmen -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
Mord mit Himbeersaft: "Nebel im August" über NS-Euthanasie
Vorgestellt von Kai Wessel
Vorgespult: "Blair Witch", "Die Insel der besonderen Kinder" und "Meine Zeit mit Cézanne"
Vorgestellt von Christian Berndt
Francois Ozons Historienmelodram "Frantz"
Gespräch mit dem Filmregisseur Francois Ozons
Deutsch-französischer Filmaustausch boomt in beiden Ländern ganz unterschiedlich
Gespräch mit Jörg Taszman
Liebesbrief an Liev Schreiber
Von Hartwig Tegeler
Psychothriller im Sauerland: "Auf Einmal" von Asli Özge
Gespräch mit der Regisseurin
Top Five: Filme der rumänischen Welle
Vorgestellt von Patrick Wellinski15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Keks & Co.
Moderation: Mandy Schielke
The Presidential Cookie Poll - wer macht das Rennen in der Backröhre?
Von Sonja Beeker
The Great British Bake Off - mehr als nur ein Backwettbewerb
Von Luise Brown
Von wegen Bäh!: Zucker - Baustein des Lebens
Gespräch mit Peter Seeberger, Direktor d. Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung
Radioserie: Von Masyaf ins Berghain Folge 1
Von Christoph Spittler -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages mit Sport
Moderation: Elke Durak -
17:30 Uhr
Tacheles
TTIP ist tot! Es lebe CETA! Nach den Wahlen muss mit den USA auf einer völlig anderen Basis verhandelt werden
Matthias Fekl, Staatssekretär für Handel im französischen Außenministerium, stellt sich den Fragen von Burkhard BirkeFrankreich hat erneut den Stopp der TTIP Verhandlungen gefordert. Staatssekretär Fekl sieht derzeit keine Grundlage für ein transatlantisches Abkommen. Frühestens nach den anstehenden Wahlen sieht Fekl eine Chance, wenn auf einer anderen Basis mit den USA verhandelt würde. Das Comprehensive Economic and Trade Agreement mit Kanada, CETA, bewertet Fekl indes positiv und glaubt an eine Unterzeichnung und Ratifizierung durch die 28 Mitgliedsstaaten. Weshalb? Wo für den stellvertretenden Minister Frankreichs die fundamentalen Unterschiede liegen und wie der Deutsch-Franzose die Gefahr durch aufflammenden Nationalismus bewertet erfahren Sie in der Sendung Tacheles auf Deutschlandradio Kultur.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Im Fadenkreuz
Kommerzielle Fluchthelfer im Kalten Krieg
Von Gabriele Knetsch
Regie: Nikolai von Koslowski
Mit: Kathrin von Steinburg, Thomas Albus, Andreas Neumann, Franziska Storz, Franz Pätzold und der Autorin
Ton: Fabian Zweck
Produktion: BR 2015
Länge: 53'01
Fluchthelfer: Von der Presse als idealistische, selbstlose Helden gefeiert, vom DDR-Regime als Verbrecher verfolgt, von der Bundesrepublik offiziell geächtet.Für die DDR waren sie Menschenhändler, für den Westen anfänglich idealisierte Helden, später Störfaktoren im deutsch-deutschen Dialog und Spielball ideologischer Ränke. Nicht offiziell, aber heimlich wurden Fluchthelfer unterstützt: Sie profitierten von Geheimfonds des Gesamtdeutschen Ministeriums, kassierten Honorare von der Presse, bekamen Gasmasken von der Berliner Polizei oder wurden vom Verfassungsschutz gewarnt.
Gabriele Knetsch, geboren 1967, arbeitet seit 1985 als Autorin und Radio-Journalistin überwiegend für den Bayerischen Rundfunk. Sie studierte Journalistik und Romanische Philologie. Mehrere Preise und Nominierungen (u.a. Civis-Medienpreis). Mit ihrem Feature "Handelseinig: DDR-Zwangsarbeit und die Verantwortung der Westbetriebe" (BR 2013) wurde sie zum DokKa-Festival für Dokumentarfilme, Hördokumentationen und Installationen eingeladen. Zuletzt (mit Tanja Zieger): "Rasender Stillstand" (BR 2015). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Bregenzer Festspiele
Werkstattbühne
Aufzeichnung vom 02.08.2016
Otto M. Zykan
Staatsoperette - Die Austrotragödie
Bühnenfassung in zwei Akten
Bearbeitung der Staatsoperette von Franz Novotny und Otto M. Zykan durch Michael Mautner und Irene Suchy
Ignaz Seipel - Camillo dell’Antonio
Walter Pfrimer, Anton Rintelen - Marco Di Sapia
Engelbert Dollfuß, Adolf Hitler - Hagen Matzeit
Ernst Rüdiger (Fürst) Starhemberg, Benito Mussolini - Gernot Heinrich
Polizeipräsident, Koloman Wallisch - Thomas Weinhappel
Die Rechte -Barbara Pöltl
Die Linke - Laura Schneiderhan
Kurt Schuschnigg - Dieter Kschwendt-Michel
Kommentator - Stephan Rehm
Schützen - Oskar Gigele, Bernd Hemedinger, Matthias Liener
Drei Sekretärinnen - Emily Cheung, Catrina Poor, Marie-Antoinette Stabentheiner
Wiener Kammerchor
amadeus ensemble-wien
Leitung: Walter KobéraZykans Staatsoperette steht gut am 1. Oktober, weil Erinnerung in Zeiten von Wahlen wichtig ist. Es ist ein politisches Stück, das in den 70er-Jahren für gehörige Verwirrung sorgte, das erregte und zum Protest aufrief - die Institutionen schrien Ihren Zorn heraus - so war es nie gewesen - war es aber doch.
Was geschah zwischen 1920 und 1938 in der österreichischen Politik? Welche Personen und Institutionen beflügelten den Austrofaschismus? Scharfzüngig, grotesk und provokativ thematisierten der Komponist Otto M. Zykan und der Regisseur Franz Novotny diese Fragen in ihrem Fernsehfilm 'Staatsoperette'. Er wurde nur ein einziges Mal 1977 ausgestrahlt und verursachte einen heftigen Skandal. Als "Angriff auf die religiösen Überzeugungen von Millionen Österreichern" bezeichnete ein Bischof den Film, als "geschmacklose Verfälschung der österreichischen Geschichte" der Evangelische Pressedienst. Die schon damals geplante Bühnenfassung erlebt nun ihre Uraufführung bei den Bregenzer Festspielen, inszeniert von Simon Meusburger. Sämtliche historische Führerfiguren werden von Puppen aus der Werkstatt von Nikolaus Habjan dargestellt. Meusburgers und Habjans Theaterstück 'Friedrich Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertig' wurde 2012 mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet. -
21:30 Uhr
Die besondere Aufnahme
Kaisersaal Heringsdorf / Jesus-Christus-Kirche Berlin
Aufzeichnungen von September/Oktober 2014
Polnische Violinkonzerte
von Grazyna Bacewicz, Alexandre Tansman, Michal Spisak und Andrzej Panufnik
Piotr Plawner, Violine
Kammersymphonie Berlin
Leitung: Jürgen Bruns -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Marietta Schwarz