Poesiefestival

Leise Lyrik auf großer Bühne

Der Schriftsteller und Lyriker Reiner Kunze, aufgenommen am 31.07.2013 in seinem Haus in Obernzell (Bayern).
Die Poesie von Reiner Kunze gehört zu den Klassikern deutscher Gegenwartslyrik. © dpa / picture alliance / Armin Weigel
Reiner Kunze im Gespräch mit Frank Meyer · 19.06.2015
Die Poesie von Reiner Kunze gehört zu den Klassikern deutscher Gegenwartslyrik. Bei der Eröffnung des Poesiefestivals Berlin wird der 81-Jährige Gedichte vortragen. Ob sie nun eher leise seien oder gesungen würden - in jedem Fall müssten sie sich beim Auftritt bewähren, sagte er im Interview.
"Ich werde dort den Eindruck eines Fossils hinterlassen, dass ich ja auch bin", sagte der 1933 geborene Schriftsteller Reiner Kunze über seine Teilnahme an der "Nacht der Poesie", mit der das Poesiefestival Berlin beginnt. Er komme vor allem zu einigen jungen Menschen, die ihn so freundlich eingeladen hätten, so Kunze im Interview mit Deutschlandradio Kultur: "Wenn die Jugend das Alter einlädt, sollte es sich freuen." Kunzes Werke gehören seit Jahrzehnten zur Schullektüre und der Schriftsteller gilt heute als Klassiker der deutschen Gegenwartslyrik.
Musikalische Dichtung
"Gedichte müssen sich auf großer Bühne bewähren, ob sie nun leise sind oder gesungen werden", sagte Kunze zu seinem Auftritt. Dichtung könne sehr musikalisch sein, aber dies sei nicht das Wesen der Dichtung. Der Schriftsteller zeigte sich auch mit der Poesie in unterschiedlichen Sprachen vertraut. "Wenn ich mit meinen Übersetzern zusammensitze, bis in die Nächte hinein, dann komme ich mit vielen Sprachen zusammen." Seine Werke wurden in 30 Sprachen übersetzt.
Vielfalt der Poesie
Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt kommen zur poetischen Standortbestimmung in die Akademie der Künste in Berlin. Bei der "Nacht der Poesie" soll sich die Vielfalt zeitgenössischer Lyrik zeigen. Dabei ist klassische Dichtung ebenso vertreten wie Soundpoesie, Performance oder Hip-Hop.
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