Ottomeyer: Haus hat Maßstäbe gesetzt

Hans Ottomeyer im Gespräch mit Dieter Kassel |
Nach elf Jahren als Leiter des Deutschen Historischen Museums in Berlin geht Hans Ottomeyer in den Ruhestand. Das Haus sei "zu einer Machbarkeitsstudie für diese neue Spezies historisches Museum überhaupt geworden".
Dieter Kassel: Wie sehr hat Sie vielleicht auch am Anfang, oder hat das nachgelassen in diesen zehn Jahren, auch der Druck beeindruckt, was wirklich die Ausstellung angeht, dass man ja immer eine Eier legende Wollmilchsau erwartet bei so einem Museum? Auf der einen Seite müssen die Besucher angelockt werden, es müssen spektakuläre Ausstellungen sein, dann ist aber ein bisschen bei so etwas, auch wenn man das in Deutschland nie so nennen darf, aber bei so etwas, was ja schon eine Art Nationalmuseum auch ist, natürlich auch immer dieser Druck dabei, es muss alles erklärt werden. Wie sehr hat Sie das beeindruckt?

Hans Ottomeyer: Ach, das haben wir schon hingekriegt. Am Anfang war ja die große offene Frage, was soll so ein Museum sein? Soll es nur ein Forum sein für Fragen der Zeitgeschichte, soll es nur eine Ausstellungsinstitution sein, die immer wieder Ausstellungen nach Berlin bringt und sie organisiert, oder soll es nur eine Dauerausstellung haben? Das wurde im Dissens ausdiskutiert, mit dem wunderbaren Erfolg: Wir haben alles. Wir haben Symposien, wir haben ein großes Filmprogramm, wir haben eine hervorragend besuchte Dauerausstellung mit monatlich 50-60.000 Besuchern, und wir haben überdies Wechselausstellungen – die letzte hat 265.000 Besucher gesehen.

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 15.8.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören und die schriftliche Fassung des ausführlichen Interviews nachlesen, das im Radiofeuilleton ausgestrahlt wurde.

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