Mehr als nur Erinnerung

Auf Spurensuche durch Rummelsburg im Osten Berlins

Horst Spörck steht vor einer Luftbildaufnahme von Rummelsburg – zu sehen ist die ehemalige Haftanstalt Rummelsburg, auf die Spörck zeigt.
Horst Spörck war als Kind in den 30er- und 40er-Jahren im Großen Friedrichs-Waisenhaus in Rummelsburg. Auf der Luftbildaufnahme zeigt er auf die ehemalige Haftanstalt Rummelsburg. © Deutschlandradio / Annette Weiß
Von Annette Weiß · 25.11.2018
Der Berliner Ortsteil Rummelsburg entwickelt sich zum schicken Wohnquartier am Wasser. In der NS-Zeit gab es hier Lager für "Asoziale", in der DDR ein Gefängnis. Die Autorin begibt sich auf die Reise, schaut sich um und blickt zurück.
Das Gebäudeensemble, das wie kein anderes mit diesem Ortsteil assoziiert wird, ist ein Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenes städtisches Waisenhaus mit einem Arbeits- und Bewahrungshaus gleich nebenan. Später wurde es Gefängnis und Grenzkaserne. 150 Jahre wechselvolle Geschichte.
Unter dem NS-Regime wurden hier Andersdenkende weggesperrt und "Asoziale" in Konzentrationslager verschleppt. Die DDR perfektionierte die Anlage mit Stacheldraht, Hundelaufgang und Wachtürmen, der Name Rummelsburg stand nun für Knast und Durchgangslager zu anderen Stasi-Gefängnissen. Heute sind die roten Backsteinbauten der Häftlinge inzwischen zu Eigentumswohnungen umgebaut und zu einem Hotel, in dem Besucher die beklemmende Zellenbegrenzung von zwei mal vier Metern erfahren können.
Vater der Autorin, Manni Weiß, als er zehn Jahre alt war, in der Ausgeh-Uniform des Waisenhauses (1939)
Vater der Autorin, Manni Weiß, als er zehn Jahre alt war, in der Ausgeh-Uniform des Waisenhauses (1939) © privat
Die Autorin begibt sich auf eine persönliche Spurensuche zwischen gestern und heute.
(Erstausstrahlung der Sendung: 8. 11. 2018)
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