Marin Alsop beim Schwedischen Rundfunk-Sinfonieorchester

Leonard Berstein lässt grüßen

Eine ältere Frau mit kurzen blonden Haaren blickt freundlich in die Kamera. Sie trägt eine pinkfarbene Bluse und eine schwarze Anzugjacke. Hinter ihr ist nur unscharf die Umgebung zu erkennen.
Marin Alsop dirigierte 2013 als erste Frau bei der "Last Night of the Proms" in London. © imago images / ZUMA Press / Lev Radin via www.imago-images.de
Moderation: Volker Michael · 03.02.2023
Die nordamerikanische Dirigentin Marin Alsop war nach langer Zeit wieder in Stockholm. Mitgebracht hat sie Musik ihres Mentors Leonard Bernstein und auch ein Lieblingswerk des Dirigenten Bernstein, die fünfte Sinfonie von Schostakowitsch.
„Das könnte ein typisches Lennie-Programm sein, aber es fühlt sich genauso wie ein typisches Marin-Programm an.“ Marin Alsop stammt aus New York City. Sie war mehrfach die erste Frau in verschiedenen Positionen, als Chefdirigentin eines US-amerikanischen Sinfonieorchesters zum Beispiel. Seit vier Jahren verantwortet sie auch die künstlerischen Geschicke des ORF Radio-Symphonie-Orchesters Wien. Sie kuratiert mehrere Festivals und lehrt in verschiedenen Positionen, dabei ist sie in Wien auch die erste Frau im Fach Dirigieren an der Musikuniversität.
Marin Alsop wurde von ihrem Landsmann Leonard Bernstein unterrichtet und gefördert. Das war wenige Jahre vor dessen Tod, gleichwohl war diese Zeit sehr wichtig für die damals junge Dirigentin. Auch dieses Konzertprogramm ist davon geprägt. Denn ein Werk Bernsteins kommt darin vor – Marin Alsop kann dabei auf den legendären Schwedischen Rundfunkchor zurückgreifen. Die „Chichester Psalms“, ein dreiteiliges geistliches Stück Bernsteins, Hebräische Psalmgesänge für Knabensopran, Chor und Orchester.

Besonders persönliches Werk von Bernstein

„Ich glaube, dass dieses wie all seine Werke autobiografisch ist. Es zeigt seine Persönlichkeit und seinen Wunsch, die Menschen durch Musik zu vereinen. Der Auftrag kam von einer anglikanischen Kathedrale und er komponiert hebräische Psalmen. So war er. Er komponiert in der Knabensopranpartie eine Blues-Terz. Und ignoriert damit alle traditionellen Regeln. Er will Leute zusammenbringen und die alten Regeln vergessen.“ Marin Alsop führte in Stockholm die reduzierte Version der Psalmen für Chor, Solo-Knabensopran, Orgel, Schlagzeug und Harfe auf.
Live aus der Berwaldhallen, Stockholm

Samuel Barber
Second Essay for Orchestra op. 17

Leonard Bernstein
Chichester Psalms

Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47

Schwedischer Rundfunkchor
Schwedisches Radio-Symphonieorchester
Leitung: Marin Alsop

Mehr zum Thema