Magdalena Sporkmann: „Miss Money“

    Geld, das mächtige Werkzeug

    Magdalena Sporkmann: „Miss Money. Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten“
    © dtv

    Magdalena Sporkmann

    Miss Money. Was schlaue Mädchen über Geld wissen solltenDtv, München 2023

    192 Seiten

    14,00 Euro

    Von Kim Kindermann · 24.01.2023
    Die Journalistin Magdalena Sporkmann erklärt in "Miss Money" jungen Leserinnen die Welt des Geldes. Ein überaus informatives Buch mit jeder Menge guten Ratschlägen - wie beispielsweise die 50-30-20-Regel.
    „Ohne Moos nix los“ heißt es gleich zu Beginn – und zeigt, wohin dieser Ratgeber steuert: Mädchen sollen sich auskennen, sie sollen Geld als das Mittel verstehen, was ihnen den Weg ebnet in ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben.
    Auf rund 180 Seiten, gegliedert in sechs Abschnitte, vermittelt Magdalena Sporkmann dazu Grundlagenwissen, praxisnah, gut verständlich und strukturiert. „Geld ist ein mächtiges Werkzeug“, schreibt die Journalistin. „Und je besser Du dieses Werkzeug beherrschst, desto nützlicher wird es sein.“

    Geld und Gefühle

    Aber sie weiß auch, dass Geld nicht alle Probleme im Leben löst. Und so beginnt Sporkmann ihr kluges Buch mit Fragen und Antworten dazu, was Geld ist, welche Gefühle mit Geld verbunden sind und in welchem Kreislauf Geld sich bewegt. Angebot und Nachfrage werden hier genauso erklärt wie Einnahmen und Ausgaben - und Ungerechtigkeit und Freude im Zusammenhang mit Geld.
    Schritt für Schritt lernen die jungen Leserinnen so, was es mit Geld auf sich hat. Und wie sie ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können, um schlau zu konsumieren.

    Alles fängt beim Taschengeld an

    Das fängt schon beim Taschengeld an. Sporkmann fordert dazu auf, sich genau zu fragen, was man wofür ausgeben will. Und in welchem Verhältnis man sparen möchte: am besten smart und nach der 50-30-20-Regel, so die Autorin.
    50 Prozent der Ausgaben sind für Sachen, die man braucht, 30 Prozent für Dinge, die man haben möchte, und 20 Prozent werden gespart. Denn einen Notgroschen zu haben sei wichtig – und der müsse „das Dreifache dessen umfassen, was man pro Monat zum Leben braucht“.  
    In diesem Zusammenhang erklärt sie auch, was Frugalismus (finanzielle Unabhängigkeit durch Verzicht) und Minimalismus (insgesamt weniger zu kaufen und zu besitzen) sind – und warum weniger Konsum der Umwelt guttut.

    Praktische Ratschläge und Wirtschaftswissen

    „Unterscheide, was Du brauchst und was du willst“, rät Sporkmann. Und: „Vermeide Impulskäufe“ und „suche nach kostengünstigen Alternativen“.
    Neben all diesen Ratschlägen findet sich immer wieder auch knallhartes Wirtschaftswissen. Und so ist nach der Lektüre klar, was ein Konto ist, eine Girokarte, wofür IBAN steht, und was Zinsen, Aktien und Kryptowährungen sind. Wie eine Prepaid-Kreditkarte funktioniert und wie Paypal. Und wie gute finanzielle Sicherheit hergestellt werden kann. “Du musst mehr Geld einnehmen als du ausgibst und den Überschuss sparen und anlegen.“
    Genau diese Mischung aus Tipps und Lebenswahrheiten macht „Miss Money“ so lesenswert: viel Geld, so endet das Buch, heißt auch soziale Verantwortung zu haben. Ausführlich wird so noch das Thema Armut und Reichtum erklärt und damit auch, woher soziale Ungleichheit kommt, welche unterschiedlichen Formen von Armut es gibt und warum Reiche Menschen mit weniger Geld unterstützen sollten. Ein rundum gelungenes Sachbuch ist so entstanden, eines, das Pflichtlektüre nicht nur für junge Leserinnen sein sollte.
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