Männer an der Macht

Bleibt alles, wie es ist?

39:21 Minuten
Ein russisches Wrestling-Team posiert um 1900 für ein Gruppenbild.
Weiße Männer - sollten sie machttechnisch betrachtet ein Auslaufmodell sein? © Getty Images / Buyenlarge
Von Emily Thomey und Johannes Nichelmann  · 29.10.2020
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Gibt es die viel beschworene „toxische Männlichkeit des alten weißen Mannes, der Teile der Welt regiert"? Was bringen die nächsten Wahlen? Bleibt alles „beim Alten“? Fragen an Jagoda Marinić und Malcolm Ohanwe. (*)
Bei der Präsidentenwahl in den USA ist schon jetzt eines sicher: Ein alter weißer Mann wird die nächsten vier Jahre die Geschicke der Vereinigten Staaten lenken. Donald Trump (74) oder Joe Biden (77).
Auch mit Blick auf die nächsten Bundestagswahlen im September 2021 scheint es bereits ausgemacht, dass Union und SPD mit männlichen Spitzenkandidaten in den Wahlkampf ziehen werden.

Männer an der Macht werden oft mit toxischen Verhaltensweisen in Verbindung gebracht. Sind das die letzten Exemplare einer alten Schule oder wachsen die Machtmänner nach? Wie lässt sich über sie diskutieren, ohne sie auszuschließen?
Wird mit ihnen an der Macht alles so bleiben, wie es ist? Werden die Kulturkämpfe noch erbitterter geführt werden? Oder können auch alte weiße Männer schlichten und zu mehr Verständnis im Miteinander beitragen?

Maskulinität und Macht in der Kunst

Die Gruppenausstellung Masculinities: Liberation through Photography im Berliner Gropiusbau erzählt, auf welche Weise Männlichkeit seit den 1960er Jahren durch Film und Fotografie erlebt und sozial konstruiert worden ist. Vom Wandel dieser Sichtweisen berichtet die britische Kuratorin Alona Pardo.
Der Journalist und Übersetzer Malcolm Ohanwe, Jahrgang 1993, spricht davon, mit welchen Bildern von Männlichkeit er aufgewachsen ist und wie sich der Begriff von Männlichkeit seiner Meinung nach verändert.
Dass die Debatte in Deutschland jahrelang verschlafen wurde und ohne viele neue Impulse auszukommen scheint, erläutert die Autorin und Kolumnistin Jagoda Marinić.
(*) Redaktioneller Hinweis: Wir haben die erste Fassung des Textes geändert, weil uns Nutzer*innen auf eine zu starke Verkürzung und Zuspitzung aufmerksam gemacht haben.

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