Long Covid

"Ich habe viel Glück gehabt"

36:18 Minuten
Porträt von Henrike Kolletzki mit Blick auf ein Hafenbecken.
"Ich dachte, ich laufe einfach so weit, bis ich nicht mehr kann": Henrike Kolletzki hat Long Covid überwunden und sich gefreut, als die Kraft wieder zurückkehrte. © Henrike Kolletzki
Moderation: Utz Dräger · 11.12.2022
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Henrike ist Mitte zwanzig, als sie sich mit Covid-19 infiziert. Einige Monate später erkrankt sie an Long Covid und kann plötzlich kaum laufen oder sprechen. Heute führt sie ein normales Leben, das sie ruhiger als vor der Krankheit gestaltet.
In Henrikes Berliner Wohngemeinschaft geht es gesellig zu. Alle saßen im Dezember 2020 zusammen und freuten sich, als auf ihren Handys eine Push-Mitteilung ankam, dass es bald genügend Impfstoff für alle geben soll. Die Aussicht auf eine Rückkehr zum normalen Leben nahmen alle mit großer Erleichterung auf.

Herzrasen, Schwindel und Luftnot

Nur wenige Tage später hat Henrike selbst Symptome. Sie erkrankt nur leicht und ist bald wieder auf den Beinen. Doch zwei Monate später hat sie neue Symptome: Herzrasen, Schwindel, und auch das Laufen fällt ihr schwer. Sie schaffte kaum zehn Schritte. "Ich hatte manchmal keine Luft, um ein Wort herauszubringen", sagt sie heute.
Ihre Eltern nehmen sie wieder zu Hause auf, um sie besser unterstützen zu können. "Ich bin meinen Eltern so dankbar", sagt sie. Sie besucht Internisten, Kardiologen, Pulmologen und schließlich auch eine Long-Covid-Ambulanz in Frankfurt am Main. Die Ärzte sind sich einig: Henrike leidet unter Long Covid.

Auf die Bedürfnisse des Körpers hören

Ihre Kräfte kehren nur langsam zurück. An einem Nachmittag läuft sie in der Nähe ihres Elternhauses an einem Feld entlang. "Ich dachte, ich laufe einfach so weit, bis ich nicht mehr kann. Ich bin gelaufen, gelaufen und gelaufen. Ich bin einfach unter dem Sternenhimmel gelaufen und fand es so schön", freut sie sich.
Heute lebt sie ein ganz normales Leben. Sie verzichtet nur auf ihre morgendlichen Joggingrunden. Stattdessen geht sie zu Fuß zur Arbeit und zurück. Früher habe sie alles mitgenommen, erzählt sie, aber "man muss auf die Bedürfnisse seines Körpers hören." Deshalb verzichtet sie ganz bewusst auf zu viel Anstrengung. "Mir hat es gut getan, dieses ruhigere Leben."

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