Dezember 2023

Von Durs Grünbein bis Zadie Smith

51:05 Minuten
Von links: Philipp Tingler, Nele Pollatschek, Thea Dorn und Jagoda Marinic.
Das Literarische Quartett: Philipp Tingler, Nele Pollatschek, Thea Dorn und Jagoda Marinic. (v. l.) © ZDF / Svea Pietschmann
01.12.2023
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Thea Dorn, Nele Pollatschek, Jagoda Marinić und Philipp Tingler debattieren über Bücher von Durs Grünbein, Zadie Smith, Tijan Sila und Benjamín Labatut - und geben Weihnachtsbuchtipps.

Durs Grünbein - "Der Komet"

Im Mittelpunkt des Berichts steht Dora, eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen. Sie wird als Sechzehnjährige Mutter, erlebt die Machtergreifung der Nationalsozialisten und überlebt mit fünfundzwanzig Jahren den Untergang Dresdens im Feuersturm.
Dorthin ist sie Oskar, dem Mann fürs Leben, gefolgt. Alle ihre Träume und Wünsche sind zunichte, als sie der Krieg wie alle anderen ereilt und mit ihm das Ende Dresdens in einer von Großmachtstreben und Rassenwahn vergifteten Gesellschaft.

Zadie Smith - "Betrug“

London 1873. Eliza besucht regelmäßig die Gerichtsverhandlungen des sogenannten "Tichborne-Falls". Ein Mann behauptet, er sei der seit zehn Jahren verschollene Sohn der vermögenden Lady Tichborne. Eliza und Andrew Bogle, einer der Hauptzeugen des Prozesses, kommen ins Gespräch und dabei der Wahrheit immer näher.
Der Fall Tichborne gehört bis heute zu den spektakulärsten Gerichtsprozessen Großbritanniens. Basierend auf historischen Fakten lotet der Roman die Untiefen von Wahrheit und Fiktion, Betrug und Authentizität aus.

Tijan Sila - "Radio Sarajevo”

Als im Frühjahr 1992 der Krieg im zerfallenden Jugoslawien beginnt, ist Tijan Sila gerade mal zehn Jahre alt. Doch bis heute kann er sich an den Geruch von gezündetem Sprengstoff erinnern. Während Sarajevo in Flammen steht, wird aus dem kleinen Jungen ein junger Mann.
Er streift durch die Ruinen der ausgebombten Stadt und sammelt Dinge, die von den Geflohenen und Gestorbenen zurückgeblieben sind, um sie auf dem Schwarzmarkt gegen Lebensmittel zu tauschen. Tijan Sila lernt zu überleben, doch zu welchem Preis?

Benjamín Labatut - „Maniac“

Auf meisterhafte Weise verknüpft Benjamin Labatut das Schicksal des Mathematikers John von Neumanns, Pionier der künstlichen Intelligenz, des Personal Computers und Geburtshelfer der Atombombe, mit dem Schicksal des Physikers Paul Ehrenfest. Es geht um die Macht der Maschinen, der Mathematik und um die Erschaffung einer künstlichen Intelligenz namens AlphaGo: eine autonome Maschine, eine Intelligenz, die sich gänzlich der menschlichen Kontrolle entzieht.