Liao Yiwu und Ai Weiwei in Berlin

Zwei Künstler, große Themen und kein Moderator

Der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2012, steht in Berlin im Deutschen Theater nach einer Lesung im Foyer.
Liao Yiwu, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, traf zu Beginn des Internationalen Literaturfestivals in Berlin auf seinen Freund Ai Weiwei. © picture alliance / dpa
Hans von Trotha im Gespräch mit Andrea Gerk · 03.09.2015
Zum Auftakt des Internationalen Literaturfestivals in Berlin diskutierten die chinesischen Künstler Ai Weiwei und Liao Yiwu über die ganz großen Themen. Von Leben mit der Schuld bis hin zu Heldentum. Auf einen Moderator verzichteten sie einfach. Eine Veranstaltungskritik.
Der Schriftsteller, Dichter und Musiker Liao Yiwu und der internationale Kunststar Ai Weiwei blieben am gestrigen Abend lieber unter sich: Sie saßen vor rund 1400 Interessierten in der Philharmonie und verzichteten auf den eigentlich angekündigten Moderator.
Es sei großartig gewesen, die beiden in einem Gespräch über die großen Fragen zu erleben, berichtet unser Kritiker Hans von Trotha. Es ging um Leben mit der Schuld, um Geschichte, Angst, Freiheit, Zensur und Heldentum.
Ai Weiwei und Liao Yiwu tragen dazu bei, China besser zu verstehen
Andererseits sei die Veranstaltung auch ein wenig merkwürdig gewesen, so von Trotha. Durch den Verzicht auf einen Moderator habe er sich "wie in einem edlen Großraumgefährt ohne Steuermann" gefühlt.
Der chinesische Künstler Ai Weiwei gibt am 25.03.2014 ein Interview in seinem Pekinger Studio.
Ai Weiwei: Gespräch über die großen Fragen des Lebens© picture alliance / dpa / Stephan Scheuer
Die Philharmonie sei zudem zu groß für die Veranstaltung gewesen: Ai Weiwei und Liao Yiwu saßen zu weit weg und wirkten ein wenig "ausgestellt". Und dann: "Warum spricht ein bildender Künstler zur Eröffnung eines Literaturfests?" Dennoch: Es habe sich gelohnt, berichtet von Trotha. Ai Weiwei und Liao Yiwu seien zwei Künstler, die dazu beitrügen, China besser zu verstehen.
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