Gibt es eine deutsche Alltagsästhetik? Darum dreht sich das Buch "Schön deutsch" von Stefanie v. Wietersheim und Dirk Kaesler. Die Themen sind Männerkleidung, Achselhaare bei Frauen oder Beate Uhse. Besonders kontrovers wird es bei Helene Fischer.
So eine Erforschung der eigenen Herkunft liest man selten. Rosmarie Waldrops "Pippins Tochters Taschentuch" erzählt von Begehren, Untreue und zweifelhafter Vaterschaft. Ein Roman, der nur so grunzt, stöhnt, schlabbert und schmatzt vor Sprachlust.
Überbevölkerung sei nicht nur eine Frage der absoluten Zahl von Menschen auf der Erde, meint Reiner Klingholz. Es geht auch um die Ressourcen, die pro Mensch verbraucht werden. Deshalb seien auch reiche Länder mit schrumpfender Einwohnerzahl betroffen.
Florian Rötzer unternimmt eine gedankliche Reise durch Geschichte und Bedeutung des Wohnens. Eigentlich hätten die Themen, die er streift, eine große politische Dringlichkeit. Seine Überlegungen bleiben aber merkwürdig apolitisch.
Lena Bastašić lässt in "Fang den Hasen" zwei Freundinnen zu einem Trip in die Vergangenheit aufbrechen, auf dem die Bosnienkriege nur angedeutet werden. Ein fesselnder Debütroman über die Kraft von Erinnerung und Sprache.
Die Geschichte in Arnon Grünbergs Roman "Besetzte Gebiete" beginnt mit einer medialen Vorverurteilung und den Folgen. Doch hintergründig spiele die Geschichte seiner eigenen Familie und das Weiterleben nach dem Holocaust eine Rolle, erzählt Grünberg.
Afonso Reis Cabrals feinfühlig erzählter Roman "Aber wir lieben dich" basiert auf einer realen Geschichte. Die Mörder einer Transsexuellen waren kaum älter als er. Doch seine Kindheit verlief ganz anders.
Als das Buch 1934 erschien, wurde es zensiert. Anton de Koms Bericht über die Brutalität der Sklaverei in Suriname ist ein Klassiker der Kolonialismus-Kritik – und jetzt endlich in neuer Übersetzung auf Deutsch zu lesen.
Was verspricht Hoffnung in einer Welt der Ruinen? Möglicherweise das Du, dem John Sauters neue Gedichte eine beinahe heilige Wirkung zuschreiben. Der Lyriker gibt sich als faszinierender Dokumentarist gespenstischer Szenen zu erkennen.
Fünf Prozent der Wälder sollten in Deutschland bis 2020 unbewirtschaftet sein. Denn gerade Naturwälder seien besonders wertvoll für den Naturschutz, argumentieren Umweltschützer. Sebastian Haupt vom Greifswalder Katapult-Verlag wird nun selbst tätig.
Der Autor Benedict Wells erlebte sie selbst nicht bewusst, aber er verspürte eine Sehnsucht nach den 80ern, erzählt er. Nun verbringt in seinem Roman "Hard Land" Sam einen einzigartigen Sommer im Jahr 1985. Eine Geschichte wie im Film.
Es ist der neunte und finale Fall der Detektei Wells & Wong und doch wird in "Der Tod setzt Segel" vieles anders: Aus der Vize-Vorsitzenden Hazel Wong wird die Vorsitzende. Und nicht nur das ist spannend!
Die Jury hat entschieden, welche 15 Titel ins Rennen um den Preis der Leipziger Buchmesse gehen. Bis Ende Mai steigt die Spannung. Dann werden die Gewinner in den drei Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung gekürt.
Die Schriftstellerin Françoise Sagan galt als fröhlich und partysüchtig, doch das war nur Fassade, sagt Julia Korbik. In ihrem Buch "Bonjour Liberté" erzählt sie, wie Sagan von einer schlechten Schülerin zu einer weltberühmten Schriftstellerin wurde.
Es braucht nicht viel, um die Einsamen zu zeichnen: In ihrem atmosphärisch dichten Erzählband "Die Welt gegenüber" porträtiert Eva Schmidt Gestalten zwischen Reue, Trauer und kleinsten Augenblicken der Zuneigung.
Der Zufallsfund einer Gerichtsakte offenbart Einsichten in Hans Falladas Persönlichkeit und erlaubt Rückschlüsse auf sein literarisches Schaffen. Germanist Peter Walther über die Abgründe des Schriftstellers, die ihn sogar ins Gefängnis brachten.
Die Debatte um die Rückgabe von Europäern geraubter Kunst aus Afrika ist gar nicht so neu, wie sie erscheinen mag. Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy zeigt in ihrem neuen Buch, dass vieles schon einmal gesagt wurde, aber trotzdem wenig geschah.
Wie haben sich die eigenen Vorfahren während des Nationalsozialismus verhalten? Eine Frage, die viele Menschen sehr beschäftige, glaubt Sophie von Bechtolsheim, Schriftstellerin und Enkeltochter des Hitler-Attentäters Claus von Stauffenberg.
Die Pazifistin Anna Haag führte während der Nazizeit ein Tagebuch. Das atemberaubende Zeitzeugnis erscheint nun erstmals vollständig. Nach Kriegsende wollte niemand ihre Aufzeichnungen drucken – sie waren für die Deutschen wenig schmeichelhaft.
Ein Seelenpanorama der USA: Der Debütroman "Big Sky Country" des gefeierten US-Autors Callan Wink führt uns an der Seite eines stillen jungen Helden in die ländliche Welt des Mittleren Westens.
Steffen Kopetzkys neuer Roman handelt vom Pockenausbruch in einem Eifelstädtchen 1962. Bei seinen Recherchen fand der Experte für große historische Stoffe viele Parallelen zu heuten. Doch es gab auch einen wesentlichen Unterschied.
Frauen in Krimis sind meistens Opfer. Nicht so bei Sara Paretsky. Ihre Privatdetektivin V.I. Warshawski ermittelt seit 1982 in harten Großstadtkrimis. Doch Paretsky geht es um mehr als nur ein anderes Frauenbild.
Stefan Matuschek deutet die Romantik neu. Der Literaturwissenschaftler nimmt sie nicht als deutschen Nationalstil in den Blick, sondern als Antwort einer Epoche auf die geistigen Baustellen der Aufklärung.
Die Erzählung beginnt mit einer skurrilen Hochzeitsreise und weitet sich zu einer jüdischen Familiengeschichte im Italien des Zweiten Weltkriegs. Ein poetischer Einspruch gegen Gewalt und Vergesslichkeit, bei dem kein einziges Wort überflüssig ist.
Der französische Historiker Johann Chapoutot hat Managementmethoden bis zu den Wurzeln im Nationalsozialismus zurückverfolgt. Der NS-Jurist Reinhard Höhn habe sie erdacht - und an die Elite in Nachkriegsdeutschland vermittelt. Das werfe Fragen auf.