Lea Rosh

Wie wichtig ist es Ihnen, Recht zu haben?

Lea Rosh, aufgenommen am 23.09.2011 in Berlin. Ohne Rosh hätte es das Holocaust-Denkmal in Berlin womöglich nie gegeben. Mehr als zehn Jahre kämpfte die streitbare Fernsehjournalistin mit aller Kraft für eine würdige Erinnerung an die von den Nazis ermodeten sechs Millionen Juden.
Ohne Lea Rosh hätte es das Holocaust-Denkmal in Berlin womöglich nie gegeben. © picture alliance / dpa / Stephanie Pilick dpa/lbn
Moderation: Ulrike Timm · 26.06.2015
Sie ist Fernsehjournalistin, Autorin und Publizistin - und sie war die Initiatorin des Holocaust-Denkmals: Lea Rosh. Die 79-Jährige war zudem die erste Frau, die Chefin des NDR-Landesfunkhaus Hannover wurde. Wie hat sich Rosh immer wieder durchgesetzt?
Im Mai dieses Jahres wurde das zehnjährige Bestehen des Holocaust Mahnmals in Berlin gefeiert. Für die Fernsehjournalistin Lea Rosh war es ein Tag des persönlichen Triumphes. Sie gilt als Initiatorin des Denkmals für die ermordeten Juden. Fast 20 Jahre hat sie dafür gekämpft, viel Kritik eingesteckt, der sie oftmals mit aggressiver Beharrlichkeit begegnete. Heute sagt sie über das Stelenfeld:
"Wir sind natürlich tief befriedigt und glücklich, dass so viele Leute dahin kommen. Wir wollen da über ein Thema informieren, wir wollen, dass die Ermordeten nicht vergessen werden. (...) Berliner, Touristen, Deutsche, Nichtdeutsche nehmen ein Stück dieser Geschichte wahr."
Die 79-Jährige gehört auch zu den ersten Frauen, die im öffentlich-rechtlichen Mediensystem Karriere machten: In den 90er-Jahren war Rosh die erste Chefin des NDR-Landesfunkhauses in Hannover, jahrelang moderierte sie die erste bundesweite Talkshow "3 nach 9", als Filmemacherin wurde sie mit Auszeichnungen geehrt.
Wie wichtig ist es ihr Recht zu haben? Wie setzte sie sich als eine der ersten Frauen im Männer dominierten Medienbetrieb durch? Und warum lässt sie das Thema des Holocaust-Mahnmals weiterhin nicht los? Das haben wir Lea Rosh gefragt.
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