Lakonisch Elegant trifft 54books

Tagebücher: Ich schreibe, also bin ich?

42:32 Minuten
Illustration: Eine Frau schreibt mit einer Feder in ein stilisiertes Tagebuch und trinkt dabei Cafe.
Was erfährt man aus Tagebüchern und welchen Grad der Intimität überschreitet man eigentlich beim Lesen? Darüber spricht Lakonisch Elegant mit der Literaturwissenschaftlerin und Autorin Nicole Seifert, die zu Tagebüchern von Schriftstellern geforscht hat. © Getty Images / iStockphoto
Von Christine Watty, Simon Sahner, Karen Köhler und Nicole Seifert · 30.06.2022
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Was haben Teenager mit Susan Sontag und Thomas Mann gemein? Tagebücher! Mit der Autorin Karen Köhler und der Literaturwissenschaftlerin Nicole Seifert sprechen wir über den Sinn von Tagebüchern und ob Instagram & Co. ein würdiger Ersatz sind.
Die Tagebücher von Schriftstellerinnen und Schriftstellern sind aus der Literatur kaum wegzudenken. Wolfgang Herrndorf schreibt in seinem Tagebuch "Arbeit und Struktur" über seine Krebserkrankung und seinen körperlichen Verfall. Bei Susan Sontag kann man nachlesen, wie sie mit eiserner Disziplin ein Image von sich selbst erschafft. Bei Thomas Mann, dass es bei ihm mit der eisernen Disziplin oft nicht so weit her war. 
Was erfährt man aus Tagebüchern und welchen Grad der Intimität überschreitet man eigentlich beim Lesen? Kann man Autorinnen und Autoren so besonders nahe kommen, oder wohnt man am Ende eben auch nur einer literarischen Selbsterzählung bei? 
Liebes Tagebuch…
Und wie ist das eigentlich mit den eigenen Tagebüchern, die so viele Teenager und Erwachsene schreiben? Was für eine Art zu schreiben findet da statt? Und werden diese vollgeschriebenen Bücher von sozialen Netzwerken ersetzt?
Darüber sprechen wir mit der Literaturwissenschaftlerin und Autorin Nicole Seifert, die zu Tagebüchern von Schriftstellern geforscht hat. Außerdem zu Gast ist die Schriftstellerin Karen Köhler: Sie führt auf Instagram eine ganz eigene Art von Tagebuch, das vielleicht demnächst in einem Roman endet.
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