Kurz und kritisch
Die Gefahr von rechts ist bekannt - aber was ist mit der Gefahr von links? Dieser Frage geht das erste heutige Buch "Linksextrem" nach. Weiter geht es mit einem Buch, das die Korruption im demokratischen System Deutschlands aufdeckt und letzlich berichtet ein Hamburger Lehrer über seinen Aufstieg vom kenianischen Straßenkind zum deutschen Beamten.
Zwischen Brandanschlag und Bundestagsmandat. Harald Bergsdorf, Rudolf van Hüllen über Linksextrem - Deutschlands unterschätzte Gefahr
Der rechte Extremismus sei einer der gefährlichsten und werde daher gesellschaftlich geächtet. Der linke dagegen fast geachtet, was Harald Bergsdorf und Rudolf van Hüllen als nicht minder gefährlich ansehen. Denn ideologisch und intellektuell passe er sich ins linke Milieu ein, bewege sich in einer Grauzone.
Extremismus, antidemokratisches Denken und Handeln zu analysieren, ist das Spezialgebiet der Autoren. Sie führen durch ein Dickicht von Gruppen, die sich militant, autonom, antifaschistisch, sozialistisch oder kommunistisch nennen, bis hin zur Linkspartei.
Deren Parteigänger werden sich über das Buch ärgern. Doch gerade Leser, die sich nicht als Extremisten ansehen, könnten sich fragen, ob nicht generell die Art, wie Kritik, Wut und Ärger über Staat und Gesellschaft geäußert wird, schnell bereit ist, ins Undemokratische abzugleiten.
Erschienen im Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn
Korrupt? Mathew D. Rose darüber, wie sich unsere Politiker und Parteien bereichern - und uns verkaufen
Mathew D. Rose entdeckt an seinen deutschen Nachbarn unverändert die Haltung des Untertanen. Er werde vom Kritiker zum Nichtwähler, wende sich angewidert von der Politik ab und akzeptiere sie dadurch indirekt. Und das sei so gewollt, unterstellt der amerikanische Journalist und Historiker, der schon lange im Lande lebt und arbeitet.
Denn die repräsentative Demokratie diene nicht dem Volk oder dem Gemeinwohl, sondern der Elite. Sie begünstige sich gegenseitig - finanziell, politisch und wirtschaftlich. Anders als gedacht habe die Parteiendemokratie eine moderne Form des Obrigkeitsstaates kultiviert.
Erschienen im Heyne Verlag München
Move On Up. Philip Oprong Spenner erzählt, wie er aus dem Elend kam und lernte zu leben
Er hat es geschafft - vom Straßenkind in Nairobi zum Lehrer in Hamburg. Gewiss, Philip Oprong Spenner hatte immer wieder Glück, ihm wurde geholfen, und er ist begabt, aber er war auch ehrgeizig und tüchtig - wissbegierig, wie viele seiner kenianischen Freunde.
Ihre Hürde damals war das Schulgeld. Das Problem seiner Schüler hier in Deutschland aber ist die Motivation, stellte er überrascht fest. Und doch: Nicht nur als Typ, sondern auch mit Hilfe seiner Lebenserfahrungen, seiner eigenen Geschichte vermag er zu punkten. Selbst schwierige Kinder lassen sich auf ihn ein.
Erschienen im Ullstein Verlag Berlin
Der rechte Extremismus sei einer der gefährlichsten und werde daher gesellschaftlich geächtet. Der linke dagegen fast geachtet, was Harald Bergsdorf und Rudolf van Hüllen als nicht minder gefährlich ansehen. Denn ideologisch und intellektuell passe er sich ins linke Milieu ein, bewege sich in einer Grauzone.
Extremismus, antidemokratisches Denken und Handeln zu analysieren, ist das Spezialgebiet der Autoren. Sie führen durch ein Dickicht von Gruppen, die sich militant, autonom, antifaschistisch, sozialistisch oder kommunistisch nennen, bis hin zur Linkspartei.
Deren Parteigänger werden sich über das Buch ärgern. Doch gerade Leser, die sich nicht als Extremisten ansehen, könnten sich fragen, ob nicht generell die Art, wie Kritik, Wut und Ärger über Staat und Gesellschaft geäußert wird, schnell bereit ist, ins Undemokratische abzugleiten.
Erschienen im Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn
Korrupt? Mathew D. Rose darüber, wie sich unsere Politiker und Parteien bereichern - und uns verkaufen
Mathew D. Rose entdeckt an seinen deutschen Nachbarn unverändert die Haltung des Untertanen. Er werde vom Kritiker zum Nichtwähler, wende sich angewidert von der Politik ab und akzeptiere sie dadurch indirekt. Und das sei so gewollt, unterstellt der amerikanische Journalist und Historiker, der schon lange im Lande lebt und arbeitet.
Denn die repräsentative Demokratie diene nicht dem Volk oder dem Gemeinwohl, sondern der Elite. Sie begünstige sich gegenseitig - finanziell, politisch und wirtschaftlich. Anders als gedacht habe die Parteiendemokratie eine moderne Form des Obrigkeitsstaates kultiviert.
Erschienen im Heyne Verlag München
Move On Up. Philip Oprong Spenner erzählt, wie er aus dem Elend kam und lernte zu leben
Er hat es geschafft - vom Straßenkind in Nairobi zum Lehrer in Hamburg. Gewiss, Philip Oprong Spenner hatte immer wieder Glück, ihm wurde geholfen, und er ist begabt, aber er war auch ehrgeizig und tüchtig - wissbegierig, wie viele seiner kenianischen Freunde.
Ihre Hürde damals war das Schulgeld. Das Problem seiner Schüler hier in Deutschland aber ist die Motivation, stellte er überrascht fest. Und doch: Nicht nur als Typ, sondern auch mit Hilfe seiner Lebenserfahrungen, seiner eigenen Geschichte vermag er zu punkten. Selbst schwierige Kinder lassen sich auf ihn ein.
Erschienen im Ullstein Verlag Berlin

Buchcover "Linksextrem" von Harald Bergsdorf und Rudolf van Hüllen© Ferdinand Schöningh Verlag

Buchcover "Korrupt?" von Mathew D. Rose© Heyne Verlag

Buchcover "Move on up" von Philip Oprong Spenner© Ullstein Verlag