Immersive Sound - Forum für 3D Audio
ZIMMT - Zentrum für immersive Medienkunst, Musik und Technologie, Leipzig
Nur online bis zum 17.4.2021
Eintauchen in den Sound
07:42 Minuten
Auch in Krisenzeiten gibt es Aufbruch: Das Zentrum für immersive Medienkunst, Musik und Technologie (ZIMMT) eröffnet in Leipzig. Zum Start gibt es ein digitales Festival. Mitbegründer Paul Hauptmeier kündigt besondere Klangerlebnisse an.
Vor etwa einem Jahr fand sich in Leipzig ein Kollektiv von jungen Künstlern zusammen, um einen Ort für ein Kunstzentrum zu finden. Man wurde fündig in einer alten Kranhalle im Osten der Stadt. Nun eröffnet das Zentrum für immersive Medienkunst, Musik und Technologie (ZIMMT). Zu Beginn gibt es ein digitales Festival: "Immersive Sound – Forum für 3D Audio". Es gibt Workshops, Konferenzen und Konzerte zu erleben.
Immersion bedeute "eintauchen", dementsprechend wolle man mit immersiver Medienkunst Kunstwerke herstellen, in die man eintauchen könne, sagt ZIMMT-Mitbegründer Paul Hauptmeier.
"Man betrachtet das Kunstwerk nicht von außen, sondern man befindet sich in dem Kunstwerk, also nicht wie auf einer Museumsbank vor einem Gemälde, sondern in einem Raum, in dem ich vollkommen von Klängen umgeben bin und so die Grenze zwischen meiner Erfahrung und dem Kunstwerk ein bisschen aufgebrochen wird."
Eine ganz besondere Musikerfahrung
Im ZIMMT gebe es einen etwa sechs Meter hohen Raum, in dem 31 Lautsprecher in einer Kuppelform installiert seien. "Man kann Klänge aus allen Richtungen spielen, von vorne, von hinten, aber auch beispielsweise in die Höhe projizieren." Dadurch werde das natürliche Hören des Menschen widergespiegelt.
"Für die Musikerfahrung ist es aber etwas Besonderes. Ich kann die Augen schließen und die Klänge überall verorten. Diese Bewegungen im Raum können dann zu einem eigenen musikalischen Parameter werden, dem man auch folgen kann. Und man kann sehr große Räume schaffen, in denen man sich total verlieren kann. Man kann also in so einem Raum installative Arbeiten zeigen, bei denen sich das Publikum frei bewegen und ganz bewusst verschiedene Hörpositionen einnehmen kann."
Leipzig sei eine tolle Stadt, in der einiges passiere und in der es auch noch Chancen gebe, solche Orte zu gründen, sagt Hauptmeier. Man habe die Einschränkungen während der Pandemie dafür genutzt, das alte Gebäude komplett zu renovieren. Noch sei aber nicht alles fertig und es mangele an Einnahmequellen. Deswegen habe man sich erst kürzlich für ein Crowdfunding-Projekt entschieden, um die letzten Schritte gehen zu können, um den Ort öffentlich zugänglich zu machen, sobald die Pandemie vorbei sei.
Beim Eröffnungsfestival werde es Konzerte geben mit Beiträgen aus Subkultur und klassischer Musik, darüber hinaus Workshops und Lectures.
"Die meisten Konzerte finden tatsächlich hier statt, das ist uns wichtig, ohne Publikum. Das wird binaural, mit einem Kunstkopfmikrofon aufgenommen und so kann man das auch im Stream erleben. Diese Aufnahmetechnik bewirkt eine sehr detaillierte räumliche Aufnahme, die, wenn man sie auf Kopfhörern hört, das Bild des dreidimensionalen Raumes wieder ein bisschen zusammensetzt."
(rja)