Kultur trifft Politik

40.000 Theatermitarbeiter treffen ihre Abgeordneten

Die Aktion „40.000 Theatermitarbeiter*innen treffen ihre Abgeordneten“ soll die Arbeitsbedingungen an Stadtheatern verbessern
Eine bessere Kulturpolitik, fordern die Mitglieder des Ensemble Netzwerk. © Ensemble-Netzwerk
Gregor Sturm im Gespräch mit André Mumot · 28.10.2017
Um die Arbeitsbedingungen an deutschen Stadttheatern zu verbessern, hat das Netzwerk-Ensemble eine ungewöhnliche Aktion organisiert: Kulturschaffende treffen auf Politiker.
2015 bildete sich das Ensemble Netzwerk als Zusammenschluss von Theaterschaffenden, um sich für bessere Arbeitsbedingungen an den deutschen Stadttheatern einzusetzen. Zusammen mit anderen Institutionen und Interessensverbänden von Bühnenmitarbeitern hat es letztes Jahr zu diesem Zweck eine besondere Aktion ins Leben gerufen, die jetzt in die zweite Runde geht: "40.000 Theatermitarbeiter*innen treffen ihre Abgeordneten". Politiker und Ensembles begegnen und befragen sich, lernen sich kennen. Bühnenbildner Gregor Sturm, selbst Gründungsmitglied des Vereins Ensemble Netzwerk und Vorstand des Bunds der Szenografen, hat die ursprüngliche Idee gehabt.

Politikern erklären, wie Theaterarbeit funktioniert

Im Rang-1-Gespräch berichtet Georg Sturm über die nach wie vor bestehenden Vorurteile, die erst einmal ausgeräumt werden müssen:
"Es sind zum Teil immer noch die alten Klischees, dass die Politiker zum Beispiel auch nicht wissen, dass wir tagsüber arbeiten. Sie denken, wir kommen abends zur Vorstellung und das war’s. Das sind so Sachen, wo man eigentlich wieder bei Null anfangen muss, wie bei der Verwandtschaft, die sich mit Theater und Kultur nicht so auskennt."
Doch die Erfolge lassen sich sehen, wie Gregor Sturm berichtet:
"Die Reaktionen waren überwältigend. Dass Nordrhein Westfalen seinen Kulturetat aufgestockt hat, dass die Mindestgagen erhöht wurden – das liegt sicherlich alles daran, dass die Politiker einfach mehr wissen inzwischen über unseren Arbeitsalltag."

Abwechslung für die Politiker

Natürlich gäbe es noch viele offene Fragen, insbesondere wenn die Schuldenbremse in vielen kleineren Häusern zum Tragen käme und deren Existenz bedrohe. Die gute Zusammenarbeit mit den Abgeordneten sei jedoch ein wichtiger erster Schritt. Einem Weiterlaufen der Aktion und dem gegenseitigen Austausch stünde nichts im Wege:
"Wir sind so ein lebendiger Haufen, dass wir so eine Abwechslung für die Politiker bieten in ihrem Alltag, dass die alle gerne zu diesen Terminen kommen.
Mehr zum Thema