Konferenz "Formate des Politischen"

    Medien, Macht und Misstrauen

    Stephan Detjen, Leiter des Hauptstadtstudios des Deutschlandradios, eröffnet die Konferenz "Formate des Politischen".
    Stephan Detjen, Leiter des Hauptstadtstudios des Deutschlandradios, eröffnet die Konferenz "Formate des Politischen". © Deutschlandradio - Bettina Straub
    26.11.2015
    Gibt es eine Vertrauenskrise der Medien? Wie verändern Soziale Netzwerke den Journalismus? Und wie wird Politik im Fernsehen inszeniert? Fragen, die derzeit auf der Konferenz "Formate des Politischen" in der Bundespressekonferenz in Berlin verhandelt werden.
    Hörfunk, Fernsehen, Zeitungen: Die Presse spielt eine wichtige Rolle in der Demokratie. Doch nicht erst seit den Pegida-Demonstrationen und dem dort immer wieder skandierten Schlachtruf "Lügenpresse" stehen die Medien und Journalisten unter Druck: Soziale Netzwerke und Blogs bilden eine Art Gegenöffentlichkeit, die die Skepsis gegenüber den etablierten Medien noch erhöhen. Einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap zufolge haben sechs von zehn Befragten wenig oder gar kein Vertrauen in die Medien, berichtet unsere Autorin Claudia van Laak.
    Wie sollten Journalisten mit diesem Vertrauensverlust umgehen? Wie reagieren die Medienhäuser darauf?
    Das sind Fragen, die derzeit eine Konferenz in Berlin stellt, organisiert vom Deutschlandfunk und der Bundeszentrale für politische Bildung. Unter dem Titel "Formate des Politischen – Medien und Politik im Wandel" wird nicht nur der zunehmende Vertrauensverlust behandelt, sondern auch, wie sich Journalismus durch die Neuen Medien verändert und welche Rolle das Publikum dabei spielt.
    Inszenierung der Macht
    Verschiedene Foren beleuchten, wie das Internet den investigativen Journalismus verändert und welche neuen Kommunikationskanäle sich auftun durch Soziale Netzwerke wie Twitter.
    Zugleich wird hinterfragt, wie sich Politik heute inszeniert, aber auch, wie Macht und Politik in fiktionalen Formaten dargestellt wird. Unter anderem fragt der Medienwissenschaftler Andreas Dörner, warum in Deutschland politische Comedy erfolgreicher ist als TV-Serien über Politik. Wir schauen aber auch über den Teich und fragen: Wie wird Politik in amerikanischen Serien verhandelt? Nicht zuletzt der Erfolg der Serie "House of Cards" zeigt, dass Politik durchaus auch spannend-unterhaltsam inszeniert werden kann.
    Zum Nachhören:
    Margret Lünenborg, Professorin für Journalistik, FU Berlin
    Vortrag "Neue Formen und Formate des Politischen – wie der Wandel von Medien und Gesellschaft den öffentlichen Diskurs verändert":
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