Serie "Klassik drastisch"

#45 Arturo Márquez: Danzón No. 2

05:40 Minuten
Devid Striesow und Axel Ranisch
Devid Striesow und Axel Ranisch sind Klassik Drastisch. © Deutschlandradio / Dennis Pauls
Von Devid Striesow und Axel Ranisch · 02.07.2022
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"Ich war besessen davon, Dir mal ein rhythmuslastiges Werk vorzustellen, so was tänzerisches", meint Devid. Fündig geworden ist er bei einem zeitgenössischen Komponisten aus Mexiko.
Der Name Arturo Márquez sagte Axel ursprünglich nichts. Devid gibt eine kleine Einführung zu dem Komponisten, der aus einer Musikerfamilie stamme, mit der mexikanischen Volksmusik und insbesondere der Mariachi-Tradition sehr vertraut sei und Posaune, Tuba und Geige gelernt habe. Er fährt fort, dass er sich für dieses eine Werk von Márquez entschieden habe, weil es beim Hören vor einiger Zeit großen Eindruck auf ihn gemacht habe. Es sei ein sehr "schönes", "überschaubares" Stück von gerade mal elf Minuten, "wo aber ganz viel passiert".
Als die Musik startet, gerät Axel sofort ins Schwärmen: "Das ist aber sinnlich! Sofort beginnt meine Hüfte sich zu bewegen." Devid kann ihn nur mit Mühe auf dem Stuhl und vor dem Mikrofon halten. "Man hat immer das Gefühl, was kann eigentlich alles dabei machen, reden ... irgendwas bewegt sich dabei immer." Auch Posaune und Tuba sind in diesem Danzón wieder mit dabei. Die Tempiwechsel sind beachtlich. "Es zieht an - und dann plötzlich bricht alles zusammen...", stellt Axel fest, "und jetzt weißt Du auch, wofür Du früher immer die Klanghölzer...". "Ja, jetzt weiß ich, wer die tatsächlich benutzt." Eine Passage erinnert Axel und Devid stark an die Folge 10 von "Klassik drastisch", die "Nacht in den Tropen" von Louis Moreau Gottschalk, diesem französisch-amerikanischen Komponisten, der Mitte des 19. Jahrhunderts die Synkopen für die westliche Musik entdeckte. "Wunderbar", finden beide "damit schließt sich doch hier ein schöner Bogen".
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