Kinderbuch "Alles, was du brauchst"

Was wirklich wichtig ist im Leben

12:18 Minuten
Ein Teddy schaut über einen hölzernen Gartenzaun
Laut Christoph Hein unverzichtbar: etwas zum Kuscheln. © Unsplash / Marina Shatskih
Rotraut Susanne Berner und Christoph Hein im Gespräch mit Frank Meyer · 22.03.2019
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Etwas Weiches zum Kuscheln, das gehört für Autor Christoph Hein zu den 20 wichtigen Dingen im Leben. Bei Rotraut Susanne Berner, die als Illustratorin gerne mit Übertreibungen arbeitet, wird daraus ein Junge auf dem Bauch eines riesigen Teddys.
Es ist bereits ihr drittes gemeinsames Projekt: das Kinderbuch "Alles, was du brauchst". Eine Sammlung der 20 wichtigsten Dinge im Leben eines Kindes, darunter ein Freund, auf den man sich verlassen kann, etwas Weiches zum Kuscheln oder auch ein Fahrrad. Christoph Hein hat die Texte geliefert – nicht nur für die Kleinen. "Das ist nicht nur ein Kinderbuch, das sind die Erfahrungen meiner 75 Jahre, alles, was ich im Leben erfahren habe, habe ich da reingesteckt. Mehr weiß ich nicht."

Physik beim Zeichnen außer Kraft gesetzt

Rotraut Susanne Berner, durch ihre Wimmelbücher bekannt, hat die kleinen Geschichten des Schriftstellers Christoph Hein illustriert. Der Junge, die Hauptfigur im Buch, ist immer sehr klein gezeichnet, auf der Schulter seiner riesigen Mutter, auf dem Bauch eines Teddys oder von großen Armen in die Luft geworfen.
"Das ist das Schöne beim Illustrieren, dass man das alles darf", sagt Berner, "und ich bin immer sehr dafür, dass man übertreibt und dass man alle Regeln außer Kraft setzt, Physik und so, das spielt alles keine Rolle." Als Zeichnerin wolle sie möglichst anarchistisch unterwegs sein. Der Text von Christoph Hein habe ihr sehr viel Luft dazu gelassen.
Im Vordergrund das Cover von Christoph Heins "Alles, was du brauchst" mit einem Kind, das vor einem geöffneten, überdimensionalen Koffer steht. Im Hintergrund ein Teddybär, der auf einem Holzzaun sitzt.
Christoph Hein zählt in "Alles, was du brauchst" seine 20 wichtigsten Dinge für ein glückliches Leben auf.© Hanser Verlag/ Unsplash/ Marina Shatskih
Ein gewichtiger Auftrag versteckt sich auch im Buch. Denn die Gier, so Hein sinngemäß, mache unsere Erde kaputt. Das Kind im Buch möge doch mal etwas entdecken, was unsere Erde rettet vor uns Menschen. Freut er sich also über die "Fridays for Future"-Proteste der Schülerinnen und Schüler? "Ich finde es ganz hinreißend, dass das jetzt so eine weltweite Bewegung wurde von den wirklich Betroffenen", freut sich Hein. "Denn das sind ja nicht wir, es geht um die Kinder und die Enkel, und dass die sich jetzt zu Wort melden, und sie wollen nicht aufhören."
(cwu)
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