Kein Kompromiss im Dresdner Brückenstreit
Im Streit um den Bau der Waldschlösschenbrücke ist der Versuch der Stadt Dresden gescheitert, den Welterbetitel für das Elbtal mit Alternativentwürfen zu retten. Entgegen vorheriger Ankündigung zog die Rathausspitze ihre entsprechende Beschlussvorlage für den Stadtrat zurück. Dies verkündete Oberbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) zum Auftakt der Ratssitzung am Donnerstag in Dresden den überraschten Abgeordneten.
Zur Begründung führte Vogel den Änderungsantrag zu der Beschlussvorlage der Stadt aus dem Lager der Brückengegner an. Diese wollten unter anderem das Stadtoberhaupt darauf verpflichten, die Bauaufträge "zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zu vergeben". Genau das hatte allerdings das Sächsische Oberverwaltungsgericht am 9. März von der Stadt Dresden verlangt. Die rechtlichen Risiken seien einfach zu hoch, begründete Vogel den Rückzieher der Stadtspitze. Laut Deutschlandradio-Korrespondentin Alexandra Gerlach hatte auch das Dresdner Regierungspräsidium der Stadt deutlich gemacht, dass es keinen weiteren Aufschub dulden werde.
Die UNESCO hat Dresden mit der Aberkennung des Welterbetitels gedroht, sollte die Brücke wie geplant im Elbtal errichtet werden. Nach Ansicht der Kritiker würde die Brücke das Elbtal an seiner sensibelsten Stelle verschandeln. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hatte den sofortigen Baubeginn angeordnet und sich dabei auf einen Bürgerentscheid von 2005 berufen, bei dem die Dresdner für die Brücke gestimmt hatten. Die Stadt hatte nach der Entscheidung Verfassungsbeschwerden eingelegt, über die noch nicht entschieden wurde.
"Ich fürchte, dass bald die Bagger anrücken werden", sagte Gerlach. Und es gelte als ziemlich sicher, dass Dresden in der Folge seinen Welterbestatus verliert. Gerlach verwies auf eine entscheidende Sitzung der UNESCO am 23. Juni in Neuseeland. Noch sei keinem Welterbe jemals der Titel wieder aberkannt worden, doch Dresden könnte zum Präzedenzfall werden.
Das vollständige Gespräch mit Alexandra Gerlach können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören.
Die UNESCO hat Dresden mit der Aberkennung des Welterbetitels gedroht, sollte die Brücke wie geplant im Elbtal errichtet werden. Nach Ansicht der Kritiker würde die Brücke das Elbtal an seiner sensibelsten Stelle verschandeln. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hatte den sofortigen Baubeginn angeordnet und sich dabei auf einen Bürgerentscheid von 2005 berufen, bei dem die Dresdner für die Brücke gestimmt hatten. Die Stadt hatte nach der Entscheidung Verfassungsbeschwerden eingelegt, über die noch nicht entschieden wurde.
"Ich fürchte, dass bald die Bagger anrücken werden", sagte Gerlach. Und es gelte als ziemlich sicher, dass Dresden in der Folge seinen Welterbestatus verliert. Gerlach verwies auf eine entscheidende Sitzung der UNESCO am 23. Juni in Neuseeland. Noch sei keinem Welterbe jemals der Titel wieder aberkannt worden, doch Dresden könnte zum Präzedenzfall werden.
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