Spezial: Proteste im Iran

Das Ringen um Aufmerksamkeit

43:34 Minuten
Eine Person hält eine weiße Fahne in die Luft auf der eine Zeichnung von Mahsa Amini zu sehen ist.
Solidarität für Mahsa Amini in Vancouver, Kanada. © picture alliance / AA / Mert Alper Dervis
Moderation: Christine Watty und Julius Stucke  · 07.10.2022
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Die Proteste im Iran dauern an, die Zahl der Opfer im Kampf gegen das Regime steigt. Künstler bekunden ihre Solidarität per Offenem Brief, Schauspielerinnen schneiden sich Haarsträhnen ab. Hilft das? Wir fragen die Journalistin Gilda Sahebi.
Mithilfe einer Datenanalyse haben Journalisten und Journalistinnen der BBC aktuell versucht, sich dem Ausmaß der Proteste im Iran zu nähern – das Ergebnis dieser Studie: Das Land ist von einer Protestwelle ergriffen, wie es sie seit Jahrzehnten nicht gegeben hat.
Der Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini hat die Demonstrationen ausgelöst, sie war nach einer gewaltsamen Festnahme durch die Sittenpolizei gestorben. Die Trauer verwandelt sich in Wut. Der immer lauter werdende Ruf nach dem Ende der „Islamischen Republik“ ist von Menschen allen Geschlechts zu hören – angeführt wird der Protest aber vor allem von Frauen und Mädchen.

Ruf nach „feministischer Außenpolitik“

Mehr als 600 Menschen aus dem Kulturbereich haben in Deutschland inzwischen einen Offenen Brief unterschrieben, der sich an die Demonstrierenden wendet: „Wir sehen die Opfer, die Ihr bringt“, heißt es darin. Parallel gehen Videos durchs Netz, in denen sich französische Schauspielerinnen die Haare abschneiden, darunter Juliette Binoche oder Charlotte Gainsbourg.
Diese Solidaritätsbekundungen stehen einem deutlichen Ruf entgegen, sich endlich mal zu positionieren, zum Beispiel aufseiten der Politik. Wo ist sie denn nun, die feministische Außenpolitik, wird Außenministerin Annalena Baerbock in Kommentaren oder Posts zugerufen.
Überhaupt – kommt die Solidarität nicht ein bisschen spät und holprig daher, während auf den Straßen Irans seit Tagen die Menschen sterben?

Was tun aus der Ferne?

Wir sprechen über die aktuelle Lage – und das, was man weiß – mit der Journalistin, Autorin und Ärztin Gilda Sahebi. Es geht um die Frage, warum es die Frauen sind, die die Kraft oder Verzweiflung in sich tragen, diese Proteste anzuführen.
Wir reden über Offene Briefe und Insta-Posts und auch die Frage, wie man Solidarität online erzeugen kann – während man Bilder und Informationen verifizieren muss.

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