Wenn ein bedeutendes Bauwerk zerstört wird, ertönt oft der Ruf nach Wiederaufbau. Rekonstruktion sei immer eine Auswahl, sagt der Historiker Valentin Groebner: "Was will man wiederhaben und wo ist man froh, dass es für immer verschwunden ist?"
Vor 20 Jahren zerstörten die Taliban die Buddha-Statuen von Bamiyan in Afghanistan. Eine Rekonstruktion würde Millionen kosten. Die Bevölkerung habe andere Sorgen, meint der Archäologe Reinhard Bernbeck. Es gebe Alternativen zu Wiederaufbau.
Seit Jahren wird China vorgeworfen, die Uiguren systematisch zu unterdrücken. Das niederländische Parlament spricht jetzt von „Völkermord“. Es gebe einen besseren Begriff, sagt der Sinologe Björn Alpermann und fordert gezielte Sanktionen.
Vom Zweitliga-Abstiegskandidaten Mainz zum Startrainer der Premier League: Vor 20 Jahren begann die steile Trainerkarriere des Jürgen Klopp. Natürlich könne Klopp auch Bundestrainer, findet der Mainzer Ex-Manager Christian Heidel. Aber will er das?
In der Installation "Prison of Thoughts" für das Maxim-Gorki-Theater verarbeitet Can Dündar seine Erfahrungen im türkischen Gefängnis. Nach fünf Jahren im deutschen Exil ist er überzeugt: Das Ende der "dunklen Zeit" in der Türkei rücke näher.
Sie weise nie jemanden aufgrund des Alters ab, sagt die Türsteherin Navina Nicke. Aggressive Leute dagegen sortiere sie immer aus. Eines steht für sie fest: Wenn die Clubs wieder öffnen, werde auch sie erst üben müssen, normale soziale Nähe zuzulassen.
Ihren Wunsch nach Nähe stillen viele Menschen im Lockdown, indem sie sich ein Haustier anschaffen. Missbräuchlich findet der Literaturwissenschaftler Roland Borgards dies nicht - sofern Fürsorge und verantwortlicher Umgang gewährleistet sind.
Das Phänomen Blasphemie ist auch im 21. Jahrhundert noch immer "überraschend lebendig", sagt der Historiker Gerd Schwerhoff. Das gelte nicht nur für den Islam, auch in der christlichen Kultur habe Gotteslästerung nach wie vor "Aufregerpotenzial".
Wenn es mit den Waldschäden so weitergeht, wird der Klimawandel noch dramatischer werden, warnt der Öko-Landwirt Hans-Georg von der Marwitz. Es müssten neue Baumsorten gepflanzt werden - mit finanzieller Hilfe durch die Politik.
In deutschen Museen befinden sich viele Objekte, die in kolonialen Kontexten geraubt wurden. Um darüber aufzuklären, wurde nun ein Leitfaden veröffentlich. Nun müsse aber auch die Politik handeln, unterstreicht der Historiker Jürgen Zimmerer.
Die Zahl der Kirchenaustritte ist enorm hoch. Der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend kann das gut verstehen. Vor allem im Umgang mit sexualisierter Gewalt werde die Kirche dem Evangelium nicht gerecht. Viele Gläubige merkten das.
In der Evolution war das Teilen extrem nützlich. Die Idee des Eigentums existiere in der Menschheitsgeschichte noch gar nicht so lang, sagt die Neurowissenschaftlerin Franca Parianen. Doch wir hätten verlernt, gemeinsame Gewinne zu sehen.
Was hat die 2018 gestartete "Wohnraumoffensive" gebracht? Die Bundesregierung zieht eine erste Bilanz. Sie gehe an den sozialen Problemen auf dem Wohnungsmarkt vorbei, sagt der Soziologe und Stadtforscher Frank Eckardt.
Vom kleinen Stadttheater zum Fußballstadion: Ein Team aus Expertinnen und Experten schlägt der Politik ein Konzept vor, wie der Rückkehr zu Sport- und Kulturveranstaltungen wieder möglich ist.
Lockern oder nicht? Der Sieben-Tage-Inzidenzwert ist ein entscheidender Faktor in der Bekämpfung der Pandemie. Grüne und FDP fordern jetzt ein Umdenken: Ein Stufenplan soll weitere Faktoren berücksichtigen - und lokal angepasst werden.
Während die Coronazahlen wieder leicht steigen, öffnen Schulen und Kitas. Kritiker befürchten, dass das Virus bald wieder exponentiell wächst. Der Epidemiologe Timo Ulrichs blickt hingegen vorsichtig optimistisch in die Zukunft.
Der Publizist Rainer Hank sieht Loyalität nicht als Tugend, sondern als echtes Problem: Denn Gruppen übten einen „Loyalitätsdruck“ aus, sodass am Ende die Werte einer Gruppe für wichtiger gehalten werden als die eigenen.
Ein Privatkonzert ersteigern – und gleichzeitig etwas gegen den Klimawandel tun? Das ist eine ungewöhnliche Idee der Bremer Philharmoniker. Vor dem Mitbieten sollte man allerdings einen Punkt beachten.
Wer nach 21 Uhr in Flensburg seine Wohnung verlassen möchte, braucht dafür einen triftigen Grund. In der Stadt gilt wegen der hohen Coronazahlen eine Ausgangssperre. Der Landtagsabgeordnete Christian Dirschauer hält die Beschränkungen für problematsich.
Keine Fans, kein Körperkontakt, kein Jubel: Der Profi-Fußball leidet ebenso wie andere Branchen unter den Corona-Einschränkungen. Dabei erfüllt er eine wichtige Funktion, erklärt der Philosoph Martin Gessmann. Dennoch sollte man auf dem Rasen bleiben.
Ein Jahr nach dem Anschlag von Hanau sind viele Fragen noch offen. Diese zu klären, ist für die Hinterbliebenen besonders wichtig, sagt Soziologin Harpreet Cholia. Ebenso wichtig sei es, die Namen der Opfer nie zu vergessen.
Über zehn Prozent der Lebensmittel in Deutschland sind bereits bio. Für die gesamte Welternährung sei Ökolandbau jedoch kein realistisches Modell, sagt der Agrarwissenschaftler Urs Niggli: Das System sei zu teuer, die Zertifizierung zu streng.
Zu elft stehen sie normalerweise auf dem Platz, nun sind es 800. So viele Fußballprofis beteiligen sich an einer Aktion gegen Homophobie. Ex-Kicker Marcus Urban hätte sich das schon vor Jahrzehnten gewünscht.
Es mangelt an Impfstoff-Dosen gegen Covid-19. Das Vakzin von AstraZeneca ist zwar reichlich vorhanden, doch nur wenige wollen es haben. Dabei ist es nicht minderwertig, sagt Wissenschaftsjournalist Martin Mair.
Annäherung durch persönlichen Kontakt: Das war vor 30 Jahren die Gründungsidee des Weimarer Dreiecks. Nun trifft man sich wieder zum Gedankenaustausch über Europa. Politologe Basil Kerski erklärt, warum es noch heute wichtig ist.