Highlights

Jazz im Oktober

Fabiana Striffler
Fabiana Striffler © Dovile Sermokas
Von Matthias Wegner · 04.10.2021
Wir widmen uns in diesem Monat der Orgel im Jazz, gratulieren Wynton Marsalis zum 60. Geburtstag und erinnern noch einmal an die kürzlich verstorbene Jazzlegende Pee Wee Ellis. Außerdem stellen wir die neuen Alben von Nils Wogram und Fabiana Striffler vor.
Montag, 04. Oktober / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
Der Posaunist Nils Wogram mit "Muse" auf neuen Wegen
Nils Wogram
Nils Wogram© Ulla C. Binder
Posaune, Harfe, Saxofon und dazu Obertongesang. Alleine die Besetzung, die Nils Wogram diesmal gewählt hat, bricht mit vorherrschenden Hörgewohnheiten. Sein kleines Ensemble erzeugt auf "Muse" eine anziehendende kammermusikalische Ästhetik.
Moderation: Mascha Drost
Montag, 04. Oktober / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
Erstaunliche Qualitäten: Die Orgel im Jazz
Die Organistin Barbara Dennerlein bei einem Orgelkonzert in der St. Martinskirche, Wangen im Allgäu, Baden
Die Organistin Barbara Dennerlein bei einem Orgelkonzert im Allgäu. © imago
Die Orgel gilt als "Königin der Instrumente" und sie kann auch Jazz. Nicht nur die kleinere Variante, die Hammond-Orgel, hat seit Jahrzehnten Tradition, auch die Kirchenorgel kann erstaunliche Jazz-Qualitäten vorweisen. Beste Beispiele kommen u.a. von Barbara Dennerlein und Kit Downes.
Autorin: Sophia Fischer
Dienstag, 05. Oktober / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
"Beruf und Berufung" – Erinnerungen an Pee Wee Ellis
Er lernte von Sonny Rollins, er kanalisierte die Energie von James Brown in Musik und brachte Van Morrison den Blues bei – Alfred "Pee Wee" Ellis war kein Freund großer Worte, dabei gehörte er zu den wandlungsfähigsten und professionellsten Saxofonisten seiner Generation. Mit Stücken wie "Cold Sweat" legte er gemeinsam mit James Brown die Fundamente des Funk, doch seine wahre Liebe gehörte dem Jazz, auch in späteren Jahren: Noch bis zuletzt war er mit verschiedenen Formationen auf Tour. Ende September ist Pee Wee Ellis im Alter von 80 Jahren gestorben.
Moderation: Vincent Neumann
Mittwoch, 06. Oktober / Tonart 11:05 Uhr und 15:05 Uhr
Neue Jazz-Alben: Das muss man gehört haben...oder auch nicht
Mit neuer Musik von Miho Hazama, Julian Hesse, Mats-Up and Mbuso Khoza.
Autor: Ulrich Habersetzer
Montag, 11. Oktober / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
Die Geigerin Fabiana Striffler und "Archiotíc"
Fabiana Striffler
Fabiana Striffler© Oliver Pasieka
Moderation: Mathias Mauersberger
Dienstag, 12. Oktober / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Der britische Multiinstrumentalist Nat Birshall
Nat Birchall ist eine Ausnahmegestalt in der britischen Szene. Das liegt nicht etwa daran, dass er ein besonders virtuoser Spieler wäre. Birchall, 1957 geboren, kam erst mit Anfang 20 zu seinem Hauptinstrument, dem Tenorsaxophon und schulte sich an Dub und Reggae. In den letzten zwei Jahren hat er mit hoher Schlagzahl Alben veröffentlicht, die ihn tatsächlich zu den Wurzeln zurückführen (Echo getränkter Dub), aber auch neue Wege aufzeigen: Birchall wurde zum Multiinstrumentalisten und spielt inzwischen alle Instrumente selbst ein. Das steht eigentlich konträr zum im Jazz so wichtigen Interplay, klingt aber sehr organisch und am Ende ist es einfach wunderschöne Musik. Außerdem in der Sendung diverse Neuerscheinungen u.a. von James Brandon Lewis.
Moderation: Andreas Müller
Montag, 18. Oktober / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
60. Geburtstag des Trompeters Wynton Marsalis
Autor: Matthias Wegner
Dienstag, 19. Oktober / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Emotionale Reise: Die japanische Jazz-Pianistin Hiromi mit "Silver Lining Suite"
Hiromi
Hiromi© Mari Amita
Für die japanische Pianistin und Komponistin Hiromi gibt es genau zwei Genre-Kategorien: Entweder bewegt eine Musik ihr Herz oder sie tut es nicht. Wo genau ihr neues Album "Silver Lining Suite", welches sich zwischen Jazz und klassischer Musik bewegt, nun einzuordnen ist, interessiert die Pianistin demnach wenig. Was zählt, ist die Emotionalität. Auf ihrem neuen Werk kombiniert Hiromi ihr eigenes Klavierspiel mit einem Streichquartett, welches vom Konzertmeister des New Japan Philharmonic, Tatsuo Nishie, zusammengestellt wurde. Gemeinsam beschreibt das Quintett Zustände und Gefühle, die der Pandemie-Verlauf hervorgerufen hat: Isolation, Unsicherheit und schließlich die Hoffnung auf Veränderung.
Moderation: Sophia Fischer
Mittwoch, 20. Oktober / Tonart 11:05 Uhr und 15:05 Uhr
Neue Jazz-Alben: Das muss man gehört haben...oder auch nicht
Autor: Jan Tengeler
Montag, 22. Oktober / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
John Coltrane – A Love Supreme: Live in Seattle
John Coltrane
John Coltrane© Raymond-Ross-Archives
John Coltranes Suite "A Love Supreme" gilt bis heute als bedeutendes Statement afroamerikanischer Musik. Es wurde stets davon ausgegangen, dass dieses Werk nur einmal (nämlich beim Jazzfestival in Antibes 1965) live zur Aufführung kam. Doch nun taucht ein weiterer Konzert-Mitschnitt auf, aufgenommen im "Penthouse Club" in Seattle. Ist dieser Mitschnitt mehr wert, als eine bloße Dokumentation?
Autor: Wolf Kampmann
Dienstag, 26. Oktober / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
"Ich möchte etwas kreieren, das die Menschen öffnet" - Jazztalk mit Fabiana Striffler
Fabiana Striffler
Fabiana Striffler© Dovile Sermokas
Vor rund drei Jahren verblüffte die in Berlin lebende Violinistin Fabiana Striffler mit ihrem Album Sweet And So Solitary Publikum und Medien. Das aktuelle Werk knüpft in Teilen an den Vorgänger an, in vieler Hinsicht geht Fabiana Striffler aber auch andere Wege. Konsequenter denn je überquert sie Stilgrenzen, lässt auf selten gehörte Art Virtuosität und Humor in Komposition und Ausführung umeinander tänzeln. Einen substantiellen Beitrag dazu leistet die neu zusammengestellte Band u.a. mit Julia Bilat am Cello und Max Andrzejewski am Schlagzeug.
Moderation: Manuela Krause
Montag, 25. Oktober / In Concert 20:03 – 21:30 Uhr
Raphaël Imbert Quartet live in Paris
Der französische Saxophonist Raphaël Imbert (Jahrgang 1974) tritt seit den 1990er Jahren regelmäßig auf großen Festivals, aber auch nach wie vor gerne in kleinen "echten" Jazzclubs auf. Imbert hat in seiner bisherigen Karriere ein großes Spektrum unterschiedlicher Projekte initiiert und immer wieder spannende Konzeptalben veröffentlicht. Zum Beispiel, indem er klassische Komponisten bedeutenden Jazzkomponisten wie Duke Ellington gegenüberstellt. Mit seinem aktuellen Quartett setzt Imbert einmal mehr auf eine große Spiritualität und verleiht seiner Musik, die unverkennbar von John Coltrane beeinflusst wurde, auch eine große gesangliche Qualität. Im Zentrum seines aktuellen Albums "Oraison" steht eine Suite gegen Krieg und das Vergessen.
Raphaël Imbert, Saxofon und Bassklarinette
Vincent Lafont, Klavier
Pierre Fenichel, Bass
Mourad Benhammou, Schlagzeug und Perkussion
Bal Blomet, Paris
Aufzeichnung vom 27.03.2021
Moderation: Matthias Wegner
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