High Fossility

"Dieser Chor ist ein Wunder"

Gruppenbild des Chores im Probenraum.
Die "Fossilien", wie sie sich selbst nennen, halten zusammen. Man hilft sich untereinander. Manch einer der Älteren schafft es nicht mehr allein zur Probe. © Eckhard Schäfer
28.07.2020
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Die Klassiker der Stones, der Beatles, von Janis Joplin und Joe Cocker sind der Soundtrack ihres Lebens. Die Sängerinnen und Sänger von High Fossility sind alle über 60, aber gemeinsam rocken sie die Bühne. Doch das ist nur die eine Seite des Chores.
Fossilien sind per Definition Zeugnisse vergangenen Lebens. Die Mitglieder von High Fossility sind allerdings alle sehr lebendig. Alle Mitglieder sind über 60. Einzige Ausnahme: Chorleiterin Anne-Marie Mücke ist noch nicht mal halb so alt. Sie zeigt den Senioren, wie sie ihre Stimmen richtig einsetzen und diese rocken bei Auftritten die Bühne.
In ihrer Kindheit lernten die Senioren brav die alten Volkslieder. In ihrer Jugend entdeckten sie die Rockmusik der 50er- und 60er-Jahre. Das sind die Songs ihrer Jugend, Musik, die ihr Leben geprägt hat. Bei den Songs der Rolling Stones, von Janis Joplin oder The Clash hält es niemanden im Publikum auf dem Sitz. Und auch an den alten Volksliedern entdecken sie eine rockige Seite. Das sorgt auf der Bühne und auch im Parkett für ausgelassene Stimmung.
Die Partystimmung bei den Konzerten ist nur die eine Seite des Chores. Die andere Seite ist der enorme soziale Zusammenhalt im Chor. "Manche Ältere schaffen den Weg zur Probe nicht mehr allein", sagt Chorleiterin Mücke und erzählt, dass jeder mithilft, damit alle zu Probe kommen können. "Wir fangen aber nicht eher an, bis jeder auf seinem Stuhl sitzt." Und Mitsänger Martin Textor sagt, es seien so unterschiedliche Menschen im Chor, aber der Zusammenhalt sei enorm. "Dieser Chor ist einfach ein Wunder."
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