Gesundheit

Frauen profitieren schneller vom Sport als Männer

11:37 Minuten
Frauen beim Nordic Walking und Wandern in Reichenau an der Rax, Niederösterreich, Österreich
Nach der Studie benötigen Frauen deutlich weniger Sport als Männer, um ihr Sterberisiko abzusenken. © dpa / picture alliance / Willfried Gredler-Oxenbauer
Hans-Georg Predel im Gespräch mit Jörg Degenhardt · 24.03.2024
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Nach einer US-chinesischen Studie müssen Frauen deutlich weniger Sport treiben, um den gleichen gesundheitlichen Nutzen zu ziehen wie Männer. Sportmediziner Predel erklärt, wie Bewegung besonders effektiv eingesetzt werden kann.
Schon ein bis zwei Stunden intensives Training pro Woche habe positive Effekte - das hat eine großangelegte US-chinesische Studie herausgefunden. Sie untersuchte über 20 Jahre lang die sportliche Aktivität von mehr als 400.000 Personen - und zwar im Zusammenhang mit dem Sterberisiko und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das Ergebnis: Regelmäßige sportliche Betätigung verringert nicht nur das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, sondern auch das Sterberisiko.

Große Unterschiede bei Frauen und Männern

Dabei gibt es zum Teil große Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Männer müssen demnach 300 Minuten Sport pro Woche machen, um ihr Sterberisiko maximal abzusenken.
Frauen brauchten dafür nur 140 Minuten, wie die Forschenden vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles und der Tsinghua Universität in Peking im Fachmagazin „Journal of the American College of Cardiology“ schreiben.
Der Sportmediziner Hans-Georg Predel von der Deutschen Sporthochschule Köln sieht die neue Erkenntnis in den „ausgeprägten Vorteilen, die Frauen gegenüber Männern hatten, wenn es um die Dosis geht“.
Die Studie diene einerseits als Motivator, mehr Frauen zu sagen: „Achtet darauf, bewegt euch mehr – und ihr profitiert sogar überproportional davon.“ Andererseits gebe es viele Patientinnen, „die sich sagen: Wenn das schon mit so wenig möglich ist, dann brauche ich mich überhaupt nicht mehr anzustrengen“.

"Man muss positiv stimulieren"

Wie lassen sich aus seiner Sicht Frauen und Männer zu mehr Bewegung motivieren? „Es gibt wesentliche Untersuchungen, die klar sagen, ein Drohpotenzial hilft nicht“, meint Predel. Die ständige Warnung vor Erkrankungen laufe ins Leere. „Man muss positiv stimulieren, also die Vorteile, die Lebensqualität und die Gesundheit hervorheben.“
Um Sport und Bewegung möglichst effektiv zu nutzen, sollten aus seiner Sicht zwei Drittel in Ausdauer wie Laufen, Walken, Fahrradfahren und Schwimmen eingesetzt werden und das weitere Drittel für Kräftigung und Koordination für den Erhalt unserer Muskulatur.

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