Das vollständige Gespräch mit Friedrich Küppersbusch hören Sie hier:
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"Mündige Bürger, die sich zu Wort melden"
09:50 Minuten
Moderation: Korbinian Frenzel · 29.05.2019
Braucht es presserechtliche Regeln für YouTuber mit Millionenpublikum, wenn sie sich politisch äußern? Friedrich Küppersbusch verneint das klar. Und er weiß auch, wie CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer auf Anti-CDU-Videos reagieren sollte.
In der Debatte um CDU-kritische Videos nimmt der Journalist Friedrich Küppersbusch die YouTuber gegen den Vorwurf der "Meinungsmache" von Annegret Kramp-Karrenbauer in Schutz. Die Antwort, in der die CDU-Vorsitzende Regeln für das Internet in Wahlkampfzeiten gefordert hatte, bezeichnete Küppersbusch im Deutschlandfunk Kultur als "höchst unglücklich":
"Die richtige Antwort der CDU wäre gewesen: Liebe YouTuber, Respekt, dass ihr von eurem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht habt, wir werden über eure Argumente nachdenken - und übrigens: Dieses Recht auf freie Meinungsäußerung verdankt ihr vielen Christdemokraten und Christdemokratinnen, die das ins Grundgesetz geschrieben haben, guten Abend."
Influencer warben auch schon für Merkel
"Dass gerade die CDU jetzt den Eindruck erweckt, man müsse da sozusagen Presserecht anwenden, weil das Journalisten seien - das sind sie nicht", unterstrich Küppersbusch. Vielmehr seien die YouTuber aus seiner Sicht "mündige Bürgerinnen und Bürger, die sich mit ihren geeigneten Mitteln - und die können Sie sich heute für 200 Euro bei Mediamarkt zusammenkaufen - zu Wort melden".
Der Journalist verwies auch darauf, dass es bei YouTube bereits Regeln gebe; dort werde teilweise "scharf kuratiert". Es sei eine "Binse" zu sagen, das Internet sei kein rechtsfreier Raum: "Da wird ein Eindruck erzeugt, der so nicht stimmt." Im Übrigen habe das Konrad-Adenauer-Haus - die CDU-Zentrale - bis heute eine Unterstützer-Seite online, auf der Influencer wie Cathy Hummels für Kanzlerin Merkel werben: "Wenn das erlaubt bleibt, bin ich ja schon sehr beruhigt", so Küppersbusch.
(bth)